Kolumne „Moment Mal“

Lametta und andere Sorgen – von Weihnachten in Pandemie-Zeiten

Lametta und andere Sorgen – von Weihnachten in Pandemie-Zeiten

Von Weihnachten in Pandemie-Zeiten

SHZ
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Früher war mehr Lametta! Foto: Oliver Berg/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ja, der Dezember ist auch nicht mehr das, was er mal war. Früher war mehr Lametta? Da lachen wir heute drüber, schreibt Martin Schulte.

Früher war mehr Lametta? Ach, wäre es nur das. Das Silbergezutzel an der trockenen Wohnzimmer-Tanne hatte – seien wir mal ehrlich – schon immer so viel Charme wie ein Weihnachtsmarkt mit Abstandsregeln und Maskenpflicht.

Die Festtagskrise zeigt sich in anderen Bereichen: Beim Fachkräftemangel im Weihnachtsmann-Gewerbe etwa oder in einer Schneewahrscheinlichkeit von null Prozent. Wieder nichts mit weißen Weihnachten oder zumindest – graumatschigen Festtagen.

In diesem Jahr versinken Weihnachts-Traditionalisten nicht nur (wieder mal) in Pfützen, sondern auch in tiefen emotionalen Tälern. Driving Home for Christmas? Nur mit einem negativen Schnelltest in der Tasche.

Sogar notorischen Festtags-Nörglern gehen plötzlich die Argumente für ihre Tiraden gegen verkitschte Weihnachtsrituale aus. Ganz zu schweigen von all den wunderbar peinlichen Geschichten von Weihnachtsfeiern oder dem berechtigten Ärger über den Mist, den man wieder mal beim Schrottwichteln abbekommen hat. Das war immerhin noch Gesprächsstoff, der über die Tage getragen hat. Ja, der Dezember ist auch nicht mehr das, was er mal war. Früher war mehr Lametta? Da lachen wir heute drüber.

Mehr lesen