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Lecker Essen und Sonne satt: So war der 1. Wyker Fischmarkt der Saison

Lecker Essen und Sonne satt: So war der 1. Wyker Fischmarkt der Saison

Lecker Essen und Sonne satt beim Wyker Fischmarkt

Jörg Brökel/shz
Wyk auf Föhr
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Die meisten Händler waren zufrieden zum Saisonstart des Fischmarktes in Wyk. Foto: Jörg Brökel/shz

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Besser konnte der Saisonstart für den ersten Wyker Fischmarkt auf Föhr am Sonntag nicht laufen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen um die tausend Besucher auf die Traditionsveranstaltung. So wurde flaniert und geshoppt.

Strahlend blauer Himmel über den 30 Händlern aus ganz Schleswig-Holstein, die am Sonntag zum ersten Fischmarkt der Saison nach Wyk gekommen waren. Und bereits vor dem offiziellen Start um 11 Uhr flanierten die ersten Besucher zwischen Buden, Karussells und Ständen um zu schauen. „Heute sind alle gut drauf“, sagt Freya Schmidt, die zusammen mit ihrem Mann Jörg Uhlmann Salben und Cremes für Schönheit und Gesundheit anbietet.

Pferdebalsam mit Cannabis und Schnecken-Gel

Die beiden besuchen seit über zehn Jahren den Markt. Und müssen immer mit Sack und Pack auf die Fähre. Denn sie kommen aus einem kleinen Dörfchen aus der Nähe von Viöl. Die beiden bieten Pferdebalsam mit Cannabis an. Das soll sich schmerzlindernd an die Nervenrezeptoren anlagern. Jörg Uhlmann preist gleich auch seine Saisonneuheit an. Ein Schnecken-Gel. Nein, da seien keine Schnecken drin, erklärt er. Das Gel würde aus dem Schleim der Tiere gewonnen und sei gut für die Haut.

Das könnten die Besucher gebrauchen. Denn obwohl die Sonne trügerisch scheint, sorgt ein richtig kalter Wind dafür, dass es den ein oder anderen Besucher doch fröstelt. Stress für die Touristenhaut. Davon merkt Lars-Ole Buth nichts. Denn der steht am Bratwurststand und die Hitze von Rost und Bratwürsten lässt den jungen Mann eher schwitzen als frieren. Buth ist einer von zwei sogenannten Marktobleuten. Vor der Saison gibt es ein Treffen aller Händler, die darüber abstimmen, wer in der kommenden Saison wieder auf den Markt kommen darf, und wer neu dazukommt.

„Vier neue Teilnehmer stoßen in den nächsten Wochen frisch dazu“, erklärt Buth, während er fleißig seine Bratwürste wendet. Er freut sich über das tolle Wetter und auch, dass Corona kaum noch eine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielt. „Aber Corona ist noch nicht ganz weg“, erklärt er, „der Platz neben unserem Stand ist deswegen frei, weil die Besitzer Corona haben.“

Mit sechs Ständen startete der Fischmarkt 1987

Auch sein Vater wagt einen Blick auf das, was sein Sohn und die Mitarbeiter so treiben. Ins eigentliche Geschäft greift Hans-Otto Buth nicht mehr ein. Aber der Fischmarkt auf Föhr ist nun mal sein Baby. Denn er ist einer der Initiatoren, die den Fischmarkt 1987 aus der Taufe hoben. „Ein Jahr vorher hatte es den Versuch gegeben, auf dem Rathausplatz einen Markt zu starten, aber mit wenig Erfolg“, sagt der 73-jährige Senior, „ein Jahr später waren wir dann mit sechs Ständen am Hafen und es war von Anfang an ein Volltreffer.“

Bereits ein Jahr später sei die Zahl der Stände auf 20 angewachsen. Nur der Versuch, frischen Fisch anzubieten, sei gescheitert. „Die Touristen haben immer nur geguckt“, erinnert er sich, „keiner wollte frischen Hering in der Ferienwohnung braten.“ Auch Eike Held aus Wrixum ist zufrieden an diesem Tag. Die Händlerin, die auch einen Laden in der großen Straße besitzt, bietet maritime Deko und Schmuck an. „Es ist einfach schön, zwischendurch mal draußen zu sein“, freut sie sich an diesem sonnigen Tag.

Auf Sylt gefroren, auf Föhr mit Wetter und Markt zufrieden

Richtig klassisch nach Markt sieht es dann bei Michael Thiemann aus. Denn der Händler aus Bredstedt bietet Gemüse und Obst an. „Sechs Stunden habe ich bei dem „äsig“ kalten Wetter auf Sylt in der Kälte gestanden“, stöhnt er. Da sei der Tag heute doch schon was anderes. Thiemann ist reiner Markthändler, der vier Märkte pro Woche mit seinem Stand anfährt. Und er hat auch schon den ersten Spargel im Gepäck. „200 Kilometer weiter südlich ist die Natur eben schon ein bisschen weiter“, grinst er.

Bereits eine Stunde nach dem Start ist der Markt bei dem guten Wetter rappelvoll. Großfamilien aus Frankfurt, Ehepaare aus Karlsruhe und eine fröhliche Truppe junger Leute von der Insel genießen das Markttreiben. Und bei den jungen Insulanern steht auch schon das ein oder andere Bierchen auf dem Tisch. Und Schnaps, Wodka mit Pflaume, darf es auch dazu sein. Vermutlich ist das aber nur gegen den kalten Wind.

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