Bahnstrecke Flensburg-Kiel

Lindaunisbrücke: Keine Freigabe für Fußgänger vor der Kieler Woche

Lindaunisbrücke: Keine Freigabe für Fußgänger vor der Kieler Woche

Lindaunisbrücke: Keine Freigabe vor der Kieler Woche

Doris Ambrosius
Kiel
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Dort, wo jetzt die alte Brücke zu sehen ist, kommt auch die provisorische Fußgängerbrücke hin. Foto: Doris Ambrosius/shz.de

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Anfang des Jahres konnten Zugfahrer immerhin noch an der Brücke aussteigen, sie überqueren und auf der anderen Seite in die nächste Bahn ansteigen. Dies wird auch in den kommenden Wochen nicht möglich sein.

Aus dem Wunschgedanken, dass die Fußgängerbrücke bis zur Kieler Woche fertig wird, muss sich die Region leider verabschieden. „Das können wir leider nicht erfüllen“, gibt die Deutsche Bahn (DB) bekannt, „für ähnliche Konstruktionen wird normaler Weise eine Fertigstellung von ein bis zwei Jahren veranschlagt.“

Nur aufgrund diverser Beschleunigungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Setzen auf mechanische Sicherungstechnik, könne man die provisorische Lindaunisbrücke für Fußgänger wie geplant im Sommer in Betrieb nehmen, wird hinzugefügt. „Nach heutigem Stand gehen wir von einem Fertigstellungstermin Mitte August 2023 aus“, so die Pressesprecher.

Letztendlich liegt der Grund für eine weitere Verschiebung darin, dass die provisorische Fußgängerbrücke aus zwei Teilen besteht, und das Gewicht eines einzelnen beweglichen Teils zu hoch gewesen wäre. „Durch die erforderliche Neuplanung der Konstruktion hat sich eine Verzögerung von drei Wochen ergeben. Das Material wurde zeitnah bestellt, die Lieferung erfolgt aber erst ungefähr Mitte Juni“, so die DB.

Die Verriegelung und Sicherung der zwei beweglichen Brückenteile sei ursprünglich elektronisch geplant gewesen. Die Planung und Prüfung einer elektronischen Verriegelungs- und Sicherungstechnik würde aber sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, als eine mechanische Lösung. Um Zeit zu gewinnen, habe man sich für eine mechanische Lösung entschieden. Das bedeutet, dass die Verriegelung und Sicherung der beweglichen Brückenteile vorerst durch geschultes Fachpersonal von Hand erfolgen werde.

Das plant die Deutsche Bahn

Die Brücke werde vor Ort montiert und aufgrund der Maße und Gewichte wird die Fertigung der Stahlkonstruktion in sechs Segmenten gefertigt. „Wir gehen davon aus, dass hierfür unter optimalen Bedingungen neun Wochen benötigt werden.“ Es sei geplant, den Zugverkehr so schnell wir nur irgend möglich wieder aufzunehmen, so dass die Züge wieder an beiden Seiten der Brücke heranfahren, und die Fußgänger über die provisorische Brücke in den wartenden Zug auf der anderen Seite einsteigen können.

Bis zur Fertigstellung im Sommer 2023 ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Zugverkehr zwischen Flensburg und Kiel

Ein Großteil der Einschränkungen im Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Flensburg und Kiel bestehe aufgrund anderer bereits geplanter Baumaßnahmen in 2023. Der Bahnverkehr ist hierdurch nur eingeschränkt möglich und Ersatzverkehr mit Bussen sei temporär notwendig. „Zu den größten Infrastrukturprojekten in der Region zählen der Ausbau der Akku-Nachladeinfrastruktur zwischen Sörup und Flensburg und in Kiel-Hassee und der Neubau der Eisenbahnüberführungen an der Alten Lübecker Chaussee in Kiel. Aufgrund dieser Baustellen wird an der Schleibrücke auch nach Fertigstellung der provisorischen Fußgängerbrücke Ersatzverkehr erforderlich sein.“

DB Regio gibt an, bestrebt zu sein, in enger Abstimmung mit der NAH.SH, für die Bahnreisenden das bestmögliche Angebot zu erstellen. Aufgrund von Doppelbetroffenheiten (zwei Sperrungen auf der Strecke) seien dabei leider auch Schienenersatzverkehre mit dem Bus auf Streckenabschnitten notwendig, auf denen keine Arbeiten stattfinden.

Kommt eine Sonderregelung für Schüler?

Dies habe zum einen betriebsbedingte Gründe, zum anderen bleibe dem Bahnreisenden so der mehrfache Umstieg auf verschiedene Verkehrsmittel erspart.

Auf die Frage, nach einer Sonderregelung für die Schüler antwortet die Pressesprecherin: „DB Regio richtet seinen Fahrplan für den Schülerverkehr in enger Abstimmung mit der NAH.SH anhand der Vorgaben der Schulen aus.“

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