Vor der Landtagswahl

Mitglieder-Boom bei FDP und Grünen in Schleswig-Holstein

Mitglieder-Boom bei FDP und Grünen in Schleswig-Holstein

Mitglieder-Boom bei FDP und Grünen in Schleswig-Holstein

SHZ
Kiel
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Die Ampelparteien spüren Rückenwind, auch was die Mitglieder angeht. Foto: Sascha Steinach via www.imago-images.de

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Die kleineren Parteien profitieren im Jahr der Bundestagswahl – und auch die SPD verzeichnet Neueintritte.

Heiner Garg hat Grund zur Freude. „Wir haben so viele Mitglieder wie in den letzten 30 Jahren nicht“, jubelt der FDP-Chef. Allein im vergangenen Jahr haben die Liberalen über 600 Mitglieder hinzugewonnen: Ende Dezember 2020 waren es noch 2606, Ende November des letzten Jahres 3214 – also ein Zuwachs von rund einem Viertel.

Weiterlesen: Grüne und FDP in Schleswig-Holstein gewinnen weiter Mitglieder

Bei den Grünen sieht es ähnlich aus: Hatte die Partei in Schleswig-Holstein im November 2020 noch 4634 Mitglieder, waren es genau ein Jahr später schon 5549. Allein nach der Bundestagswahl seien noch einmal über 300 Mitglieder bei den Grünen hinzugekommen, sagt Sprecherin Nicole Walter.

CDU verzeichnet Neueintritte wegen Mitgliederbefragung

Auch die CDU hat seit der Wahl Zuwächse, was mit der jüngsten Abstimmung um den Posten des Parteivorsitzenden zu tun haben dürfte. „Im Zeitraum der Mitgliederbefragung sind knapp 200 Personen in die CDU eingetreten“, sagt Landesgeschäftsführer Vitalij Baisel. „Dies entspricht etwa dem doppelten Mittel der Eintritte.“ Das kann aber nicht den allgemeinen Rückgang aufhalten: Ende November 2020 hatte die Union im Norden noch 18354 Mitglieder, ein Jahr später waren es 17.766. Das entspreche etwa dem Rückgang der vorigen Jahre, sagt Baisel.

SSW verliert seit Jahren leicht

Auch beim SSW sind die Mitgliederzahlen leicht rückläufig und liegen aktuell bei 3158. „In drei Jahren hat der SSW rund 6,5 Prozent seiner Mitglieder verloren“, sagt Landesgeschäftsführer Martin Lorenzen. „Dies liegt vor allem daran liegt, dass viele ältere Mitglieder sterben und der SSW immer noch einen großen Anteil an älteren Mitgliedern hat.“


Während die AfD die Anfrage zu den Mitgliedern unbeantwortet ließ, sagt SPD-Landesgeschäftsführer Götz Borchert: „Wir freuen uns, dass wir im vergangenen Jahr 488 neue Mitglieder gewonnen haben. Das sind 163 Eintritte mehr als 2020.“ Insgesamt sank aber die Zahl der SPD-Mitglieder von 16039 am Ende des Jahres 2020 auf jetzt 15669 Mitglieder – vor allem weil die SPD viele Mitglieder verlor, die in den 60er- und 70er-Jahren eingetreten sind.


Wie Heiner Garg hofft aber auch Borchert, dass der Trend zum Eintritt bei den neuen Koalitionspartnern in Berlin anhält: „Viele Menschen wollen am Aufbruch, den die Ampel verkörpert, mitarbeiten.“


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