Flensburg

Nach angekündigter Schließung: Online-Petition zum Erhalt des Campus-Fitness gestartet

Online-Petition zum Erhalt des Campus-Fitness gestartet

Online-Petition zum Erhalt des Campus-Fitness gestartet

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Fördeshow Concept, Betreiber der Campus-Halle, hat den Mietvertrag mit dem Fitnessstudio gekündigt. Foto: Staudt/shz.de

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Seit Kurzem ist bekannt, dass das Campus-Fitnessstudio schließen muss. Die Enttäuschung bei den Mitgliedern ist groß. Und es regt sich Widerstand.

Es kehrt keine Ruhe ein. Auch Tage nachdem bekannt wurde, dass das Campus-Fitnessstudio in Flensburg Mitte März schließen wird, regt sich Unmut und Protest unter den Mitgliedern. Besonders in den sozialen Medien teilen Nutzer ihren Ärger darüber, dass das vor allem bei Studierenden beliebte Angebot künftig nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Schlechte Stimmung und viele Gerüchte im Umlauf

„Die Stimmung ist auf jeden Fall schlecht. Jeder spricht darüber, jeder fragt sich, was los ist und keiner weiß, was wirklich passiert ist“, sagt Lea Prahl. Die 32-Jährige ist Bodybuilderin und trainiert fast jeden Tag beim Campus-Fitness. „Bei vielen besteht noch die Hoffnung, dass es doch nicht so kommt“, sagt sie.

Prahl berichtet von vielen Gerüchten, die derzeit unter den Mitgliedern die Runde machen. Bislang hatte sich die Uni bei der Begründung für die Schließung zurückgehalten. Bekannt ist, dass der Mietvertrag vom Betreiber der Flens-Arena, Förde Show Concept, gekündigt wurde.

Unserer Redaktion liegt zudem eine interne E-Mail des Präsidiums an Hochschulangehörige vor, in der von „vielschichtigen Gründen“ für die Schließung die Rede ist.

Und weiter: „Die EUF ist als Betreiberin des Fitnesscenters nach Abwägung diverser Szenarien und vor dem Hintergrund ihrer universitären Kernaufgaben zu dem Schluss gekommen, dass der Betrieb des Fitnesscenters, das über ein separates Ticketsystem getragen wurde, in reduzierter Form auf der zur Verfügung stehenden Fläche leider nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.“ Man bedauere die Schließung sehr, heißt es.

Kursprogramm soll ausgebaut werden

Das Kursprogramm des Hochschulsports und die Sportlehrerausbildung seien davon nicht betroffen, im Gegenteil, so lautet es in dem Schreiben, werde das Angebot sogar noch ausgebaut. So soll es einen Multifunktionsraum für Kampfsport, Trampolin Jump, Indoor Cycling und Zirkeltraining geben.

Das betont auch der Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Europa-Universität-Flensburg, der sich mit einem „Faktencheck“ in den sozialen Medien zu Wort meldete. „Der Raum, in dem jetzt das Krafttraining stattfindet, wird zu einem Multifunktionsraum für unterschiedliche Sportarten umstrukturiert“, heißt es darin. „Nur der Raum, wo jetzt die Cardiogeräte stehen, fällt weg.“

Zwei Jahre Hängepartie? Der Asta widerspricht

Der Asta widerspricht zudem einer Äußerung von Peter Thomsen, Geschäftsführer von Förde Show Concept. Dieser hatte gegenüber shz.de angegeben, dass man sich über zwei Jahre bemüht hätte, den Vertrag zu verlängern, jedoch keine Resonanz erhalten habe. Zu weiteren Einzelheiten wollte sich Thomsen mit Verweis auf die Vertraulichkeit von Vertragsinhalten nicht äußern.

Der Asta schreibt nun:

Dazu meldete sich auch die EUF auf die offizielle Anfrage von shz.de zu Wort und bestätigte: „Es wird schon länger an der Perspektive des Campus-Fitness gearbeitet. Mit der Kündigung sind diese Bemühungen leider erst mal gescheitert.“

Einen Alternativstandort gebe es bislang jedoch nicht. „Auf dem Campus gibt es keine freien Mieträume, die den Betrieb eines Fitnessstudios erlauben würden“, so die EUF. „Außerhalb des Campus würde das Studio seinen Standortvorteil aufgeben. Nur aufgrund des Standortes nahe an den Studierenden war das Campus-Fitness für Studierende und Mitarbeitende attraktiv und konnte seine Preise günstig gestalten. Der Betrieb eines kommerziellen Studios an einem anderen Standort wäre deutlich teurer und damit für die Uni nicht darstellbar“, heißt es in der Stellungnahme.

Online-Petition mit bereits mehr als 1500 Unterschriften

Damit scheint das Ende des Campus-Fitness vorerst besiegelt. Ein Umstand, den viele Mitglieder wie Lea Prahl nicht einfach so hinnehmen wollen. „Ich bin auf dieses gute Studio angewiesen“, sagt sie. „Die Geräte waren gut, die Stimmung war gut und es war einfach schön, da zu trainieren. Für mich gehört das Studio einfach zur Uni.“

Ganz kampflos wollen die Mitglieder das Feld jedoch nicht aufgeben. Sie haben zusammen mit ehemaligen Mitarbeitern eine Online-Petition gestartet, die am Donnerstag schon mehr als 1500 Unterschriften umfasste. Sie soll in Kürze dem Präsidium übergeben werden.

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