Tobias Johannsen (32) schraubt und dreht, baut neue Ersatzteile in die Nadelwalze und reibt sich schließlich den Schmutz von den Händen. Doch er kann nicht nur mit Schrauben und Schmiere, mit Handwerkszeug und allem, was dazugehört, umgehen. Der „Neue“ übernimmt Verantwortung und hat sich bestens eingelebt: Seit Oktober vorigen Jahres leitet er den Bauhof der Gemeinde Leck.

„Ich brauchte eine berufliche Veränderung“, begründet Tobias Johannsen sein Interesse an der Stellenausschreibung für die gemeindliche Einrichtung. Der gelernte Landwirtschaftsmeister war zuletzt als Betriebsleiter einer Biogasanlage in Klixbüll beschäftigt – in einer ihm sehr vertrauten Gemeinde: Der junge Tobias wuchs hier auf. Heute lebt er mit seiner Frau in Braderup.

Gegen neun Bewerber durchgesetzt

Zehn Bewerber gab es für den Posten des Bauhofleiters. „Ich war bei der Vorstellung der erste Anwärter und bekam sehr schnell positiven Bescheid“, erinnert sich Tobias Johannsen. Er hatte überzeugt und trat in die Fußstapfen von Anton Nahnsen, der in den Ruhestand gegangen war.

Die neue Aufgabe bedeutet für den ehemaligen Betriebsleiter eine interessante Herausforderung mit großem Reiz: Verantwortung, Führung, Delegieren, Flexibilität sind Schlagwörter, die ausgefüllt werden wollen. „Mit der gesamten Mannschaft will ich mich aktiv für das Schönerwerden des Ortsbildes einsetzen“, sagt Tobias Johannsen.

Bei jeder Wetterlage im Einsatz

Er erzählt voller Freude: „Ich bin durch die Bank bestens aufgenommen worden. Das ist ein richtig gutes Team, ich kann mich auf jeden einzelnen Kollegen verlassen.“ Hand-in-Hand arbeitet er ebenfalls mit der Friedhofsleiterin und Baumschutzbeauftragten Anke Hamann zusammen.

Der Bauhof beschäftigt zwölf Vollzeitkräfte und eine Saisonkraft, wobei eine Vollzeitkraft jeweils zur Hälfte auf dem Bauhof und als Hallenwart der Nordfriesland- und Süderholzhalle eingesetzt wird. Der neue Bauhofleiter erzählt von den vielfältigen Arbeiten bis hin zum Winterdienst. Das Lager mit Sand- Salzgemisch ist beispielsweise noch gut gefüllt. Einige Male musste bereits bei Glatteis gestreut werden. Die Wetterverhältnisse bestimmen zurzeit den Einsatz der Mitarbeiter. Doch das ist ein anderes Thema.

Gekommen, um zu bleiben

Die meiste Zeit ist Tobias Johannsen im Büro des Bauhofes beschäftigt. 60 bis 70 Telefonate erreichen ihn fast täglich. Von defekten Schildern wird ihm berichtet, von Vandalismus im Ort oder er wird um Rat gefragt. „Den Plan, den ich abends mache, kann ich am Tag darauf selten umsetzen. Immer ist irgendetwas anderes wichtiger“, überlegt der „Neue“.

Das nimmt er gelassen – genau wie die Tatsache, dass Anfang April seine Probezeit ausläuft. „Das wird schon klappen. Es sei denn, ich erlaube mir einen großen Fehler“, sagt er und verrät seinen Wunsch: „Ich möchte am liebsten hier bleiben – bis zur Rente!“

Aktiver Brandschützer und Imker

Und was macht Tobias Johannsen während seiner Freizeit? „Mein größtes Hobby ist der Dienst in der Feuerwehr“, gibt er preis. Acht Jahre war er in der Klixbüller Wehr der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart und ist dort seit rund sechs Jahren Gruppenführer. Auf Kreisebene bildet er Atemschützer aus. Zusätzlich ist er in die Lecker Wehr eingetreten. „Das ergibt Sinn“, erklärt Tobias Johannsen, der als ausgebildeter Feuerwehrmann direkt neben der Wache sitzt und schnell zu Hilfe eilen kann.

Ein anderes Favoritenfeld ist die Imkerei: Er betreut neun Bienenvölker und vermarktet seinen Honig vor Ort. Gern geht er mit Frau und Hund spazieren. Im Urlaub stehen Europa-Touren mit dem Wohnwagen auf dem Plan.