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Neuer Pflegestudiengang an der Hochschule Flensburg

Neuer Pflegestudiengang an der Hochschule Flensburg

Neuer Pflegestudiengang an der Hochschule Flensburg

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Die Hochschule Flensburg bekommt einen neuen Studiengang. Foto: Fabian Horst / Wikimedia Commons / shz.de

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Wer sich im Pflegebereich in Flensburg akademisch weiterqualifizieren will, muss bislang noch auf Hochschulangebote an anderen Standorten ausweichen. Das soll bald vorbei sein.

Waschen, füttern, anziehen – so ganz grob stellen sich viele Pflege vor. Doch der Beruf sei inzwischen deutlich komplexer und vor allem digitaler geworden, betonte Dirk Outzen, Rektor der Diako, bei einer Pressekonferenz in dieser Woche. Gleichzeitig spüre man schon jetzt, dass viele Pflegekräftestellen nicht zu besetzen seien. „Wir begrüßen jeden Schritt und jede Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen“, so Outzen.

Bislang mussten Auszubildende und Abiturienten aus Flensburg weite Wege auf sich nehmen, wenn sie eine akademische Weiterbildung in der Pflege machen wollten.

Damit ist bald Schluss. Im Frühjahr gab die Landesregierung bekannt, in Schleswig-Holstein zwei weitere Pflegestudiengänge schaffen zu wollen. Die Fachhochschule Kiel und die Hochschule Flensburg richten insgesamt 100 Studienplätzen ein.

An der Hochschule Flensburg ist laut Landesregierung ein Studiengang mit 40 Plätzen geplant. Ein inhaltlicher Schwerpunkt soll das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen sein. Die Hochschule strebt einen Studienstart zum Wintersemester 2023/24 an.

Das bestätigte Hochschulpräsident Christoph Jansen bei dem Pressegespräch. Allerdings müssen bis dahin die vier Professuren besetzt sein – kein leichtes Unterfangen.

Digitalisierung als Schwerpunkt

In dem neuen Studienangebot sehen Stadt, Hochschule und Krankenhäuser jedoch eine große Chance. Schon seit mehreren Jahren verfügt die Hochschule über das Institut E-Health und Management im Gesundheitswesen und war eine der ersten Hochschulen, die den Master E-Health angeboten hat. Umso naheliegender ist es, dass auch der neue Pflegestudiengang den Schwerpunkt Digitalisierung haben wird.

„Wir wissen, dass ein massiver Mangel an Pflegepersonal in der Region zu erwarten ist. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist die Akademisierung des Pflegeberufs“, so der Hochschulpräsident.

Vorteile für das neue Malteser-Diako-Klinikum

Klaus Deitmaring, Geschäftsführer des St.-Franziskus-Hospitals, unterstrich die Bedeutung des neuen Angebots mit Blick auf das geplante Großklinikum: „Wir sehen eine herausragende Möglichkeit in dem Studiengang, für uns Nachwuchs in der Pflege zu gewinnen.“ Damit könne man dem digitalisierten Krankenhaus erfahrene Mitarbeiter sichern.

Viele würden weite Wege für ein Studium auf sich nehmen, aber häufig nicht zurückkommen. „Gerade an der Grenze zu Dänemark ist es wichtig, dass wir diese jungen Menschen gewinnen können“, so Deitmaring.

„Wenn wir unseren Auszubildenden die Möglichkeit geben, das in unserer Nähe zu tun, eröffnen sich für uns ganz neue Wege“, betont auch Lena Hammann vom Öbiz (Ökumenisches Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen). Sie wünsche sich zudem, dass man auf dem Campus viel näher zusammenrücke. „Sodass jeder seine Möglichkeit bekommt, seinen eigenen Weg zu gehen.“

 

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