Immer mehr Corona-Fälle in SH

Omikron-Beben nach Disco-Nächten

Omikron-Beben nach Disco-Nächten

Omikron-Beben nach Disco-Nächten

SHZ
Heide/Kiel/Bad Segeberg
Zuletzt aktualisiert um:
Besucher tanzen in der Diskothek „Joy“ in Henstedt-Ulzburg. 50 Gäste haben haben nach der Feier am 25. Dezember Symptome. Foto: Markus Scholz/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Landesweit häufen sich die Meldungen von Infektionen nach Weihnachtspartys in Clubs und Discos. Alle Gäste müssen in Quarantäne. Der Kreis Dithmarschen zieht die Notbremse und verbietet große Feiern.

Dithmarschen ist der Kreis in Schleswig-Holstein, in dem sich das Corona-Virus momentan mit der höchsten Geschwindigkeit verbreitet, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei einem Wert von 414. Am Donnerstag wurden 166 neue Infektionen registriert, Omikron ist dabei die vorherrschende Variante.

Dithmarschens Landrat zieht die Notbremse

Landrat Stefan Mohrdieck (parteilos) zieht nun die Notbremse. Per Allgemeinverfügung hat er die Auflagen des Landes für Veranstaltungen weiter verschärft. Wie Mohrdiek erklärte, sind bis zum 15. Januar alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Feiernden untersagt.

Tanzveranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern müssen 48 Stunden vorher beim Gesundheitsamt angemeldet werden – damit das Ordnungsamt Kontrollen planen kann.

Nachverfolgung war nicht mehr möglich

Mohrdieck führt den rapiden Anstieg auf eine Feier mit rund 900 Personen am 18. Dezember in der Dithmarschen-Halle in Meldorf zurück. Anschließend waren immer mehr Gäste positiv getestet worden. „Eine Nachverfolgung war nicht mehr möglich“, sagt Kreissprecherin Elena Schnittchen. Den höchsten Anteil bei den Infektionen hat in Dithmarschen mittlerweile die Altersgruppe von 15 bis 34 Jahren.

Landesweit Meldungen von Infektionen nach Party in Clubs und Discos

Unterdessen häufen sich landesweit die Meldungen von Infektionen in Clubs und Diskotheken. Nach zwei Partys in Rendsburg hat das Gesundheitsamt 20 Infektionen registriert, in einem Fall wurde die Omikron-Variante bestätigt.

Alle Besucher der beiden Weihnachtspartys im Fun-Parc Trittau, der größten Diskothek im Kreis Stormarn, müssen für 14 Tage in Quarantäne, da ein Gast, der dort am 24. und 25. Dezember gefeiert hatte, im Nachhinein positiv auf die stark ansteckende Omikron-Variante getestet wurde. Die genaue Zahl der Gäste ist noch nicht bekannt, Christiane Clobes, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, spricht von „hunderten Personen“.

Kreis Segeberg: „Joy“-Partygäste mit Omikron infiziert

Unterdessen versucht der Kreis Segeberg weiter, alle rund 820 Gäste zu erreichen, die am 25. Dezember im „Joy“ in Henstedt-Ulzburg gefeiert haben. Hier hatte ein Besucher am Tag darauf Symptome bekommen und war positiv getestet worden.

Wie Kreissprecherin Sabrina Müller sagte, hätten sich bislang 200 Gäste gemeldet. Davon hätten 50 Symptome, sie litten unter Husten, Schnupfen, Halsweh, Gliederschmerzen und Müdigkeit. In 28 Fälle lägen bereits positive PCR-Test vor. In drei Fällen sei eine Genomsequenzierung vorgenommen worden. Müller: „Da jeweils Omikron vorlag, gehen wir davon aus, dass auch die übrigen Personen mit Omikron infiziert sind.“

Quarantäne auch für Gäste der Kieler Diskothek „Max“

Das Kieler Gesundheitsamt fordert alle Personen auf, die 25. Dezember 2021 zwischen 23.30 und 3.30 Uhr im Kieler Nachttheater „Max“ zu Gast waren, sich unmittelbar in Quarantäne zu begeben.

Stadtsprecher Arne Gloy: „Grund für diese Maßnahme ist, dass mindestens ein Gast mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert war. Dieser Gast ist im genannten Zeitraum vor Ort gewesen.“

Strengere Regeln bei Omikron

Bei Omikron gelten strengere Quarantäne-Regeln als bei der bisher vorherrschenden Delta-Variante, heißt es von der Landeshauptstadt. „Alle Gäste der Diskothek gelten automatisch als enge Kontaktpersonen, auch Geimpfte und Genesene müssen in Quarantäne. Eine Freitestung ist nicht möglich.“

Gesundheitsamt muss Quarantäne aufheben

Und: „Die Quarantänezeit endet nicht automatisch. Es bedarf einer Aufhebung durch das zuständige Gesundheitsamt.“ Auch deshalb sei eine Registrierung notwendig. Sollte ein „Max“-Gast Corona-Symptome entwickeln, müssen auch alle Mitglieder seines Haushalts in Quarantäne. Wichtig sei zudem, sich mit einem PCR-Test Gewissheit zu verschaffen.

Mehr lesen