Merkwürdige Gestalten machen sich am Silvesterabend auf den Weg von Haustür zu Haustür: Gespenstisch schwarz und maskiert oder bunt und schrill fordern sie mit Gesang und Getöse Aufmerksamkeit. Da wird der kleine Drache Tabaluga gesichtet, mystische Zauberer, der furchtlose Spiderman, die süße kleine Eisprinzessin und andere Phantasiefiguren.

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„Fru, maak de Dör op! De Rummelpott will rin“ singen sie und öffnen ihre Taschen für Süßigkeiten oder Obst, wünschen ein frohes neues Jahr und ziehen weiter. Es sind bei weitem nicht so viele Rummelpottläufer wie gewohnt unterwegs, doch immerhin mehr als vor einem Jahr: Da fiel dieser Brauch wegen des Corona-Lockdowns total ins Wasser.

Lange Tradition im Norden

Rummelpottlaufen hat eine lange Tradition im Norden Schleswig-Holsteins und im Süden von Dänemark und geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Früher war der Topf, der Rummelpott, mit einer Schweinsblase überzogen. Mit einem Weidenstock oder Schilfrohr wurde darauf geschlagen und ordentlich Krach gemacht: Die bösen Geister sollten vertrieben werden.

Wie gut, dass die Kinder, meist in Begleitung Erwachsener, geschminkt und verkleidet in der Dunkelheit diese Tradition weiter leben ließen – auf Abstand natürlich unter Einhaltung aller Corona-Regeln.

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Für die Vertreibung böser Geister sorgten an diesem Abend und vor allem nach Mitternacht etliche Feiernde. Trotz des diesjährigen Verkaufsverbots für Feuerwerk waren Böller und Co „aufgetrieben“ worden. Es wurden vereinzelt hier und dort und vermehrt in Leck-Osten Böller gezündet und Raketen in die Luft geschossen, das alte Jahr verabschiedet und 2022 begrüßt.