Küstenschutz

Sanierung des Eidersperrwerks wird doppelt so teuer wie geplant

Sanierung des Eidersperrwerks wird doppelt so teuer wie geplant

Sanierung des Eidersperrwerks wird doppelt so teuer

SHZ
Tönning
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Fast 50 Jahre alt: Das Eidersperrwerk bei Tönning. Foto: Volkert Bandixen/shz.de

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Das größte deutsche Küstenbauwerk ist kaputter als vermutet – die Reparaturkosten steigen von 17 Millionen Euro auf 34 Millionen. Was der Hauptgrund dafür ist.

Seit zwölf Jahren schon saniert der Bund Schritt für Schritt das Eidersperrwerk an Schleswig-Holsteins Nordseeküste – und nun stellt sich bei Reparaturarbeiten an den fünf riesigen Sieltoren heraus, dass das fast 50 Jahre alte Sturmflutbollwerk in der Eidermündung bei Tönning noch deutlich stärker beschädigt ist als vermutet: Die sogenannte Stauhaut außen an den Sieltoren ist so verschlissen, dass ihre Instandsetzung unerwartet aufwändig wird.

Die Sanierung verlängert sich daher um weitere drei Jahre bis 2031 und wird zudem doppelt so teuer wie noch im letzten Jahr veranschlagt: Statt 17 Millionen Euro kostet sie nun 34 Millionen. Das geht aus dem Entwurf für den Bundeshaushalt 2022 hervor.

Staubleche an den Sieltoren sind stärker beschädigt als gedacht

Der genaue Grund für die Kostenexplosion am größten deutschen Küstenschutzbauwerk ist laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuers zuständiger Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, dass die Bleche der Stauhaut und die Seitendichtungen im Lauf der Jahrzehnte viel stärker gelitten haben als gedacht.

„Im Rahmen der Grundinstandsetzung war eine punktuelle Instandsetzung an den Staublechen der Sieltore vorgesehen“, erklärt eine Sprecherin der Generaldirektion. Doch seien dann bei den Reparaturen „umfangreichere Schäden festgestellt“ worden, „so dass nun die flächenhafte Instandsetzung der Staubleche und der Seitendichtungen erforderlich ist“.

Die Reparaturarbeiten sollen nun bis 2031 dauern

Diese Reparaturarbeiten sollen von 2022 bis 2031 stattfinden. Sie dauern auch deshalb lange, weil immer nur ein Sieltor zur Zeit saniert werden kann. Die anderen vier bleiben in Betrieb.

Der Schutz vor Sturmfluten wird weiter gewährleistet: Jedes der 40 Meter langen Sieltore besteht aus einem Außen- und einem Binnentor – und wenn eines dieser beiden Tore repariert wird, „dann bleibt das Tor des Torpaars, das nicht bearbeitet wird, geschlossen“, erklärt die Sprecherin. Auch der Verkehr durch den Straßentunnel am Eidersperrwerk werde „nicht beeinträchtigt“, weil die Straße während der Instandsetzung weiter offen bleibe.

Derzeit laufen am 1973 eröffneten Eidersperrwerk noch die Arbeiten zur Instandsetzung der Decken der sechs Pfeiler, die sich an und zwischen den Sieltoren befinden. Drei Pfeilerdecken sind bereits saniert, die anderen drei sollen bis Ende nächsten Jahres folgen.

13 Millionen Euro hat der Bund laut Haushaltsentwurf bereits bei der Modernisierung des Eidersperrwerks verbaut. In diesem Jahr will er weitere zwei Millionen ausgeben, im nächsten ebenfalls. Am Schluss sollen es dann 34 Millionen Euro sein. Gekostet hat der Bau des Sperrwerks einst 87 Millionen Euro – oder besser gesagt: 170 Millionen D-Mark.

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