Kolumne Küstenschnack

Schule nach den Sommerferien: Luftfilter und Lüften gegen Corona

Schule nach den Sommerferien: Luftfilter und Lüften gegen Corona

Schule nach den Sommerferien: Luftfilter gegen Corona

SHZ
Nordfriesland
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Kolumne Küstenschnack: Alles nutzen was geht, warum nicht auch Luftfilter? Aber dann bitte abwechselnd und nicht gleichzeitig. Foto: Hannes Mercker/shz.de

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Eine Umfrage unter den Schulträgern in Nordfriesland hat ergeben, dass sie keine mobilen Luftreiniger einsetzen wollen. Warum das aus Sicht unserer Autorin Quatsch ist, steht in dieser Kolumne.

Endlich wieder in den Urlaub fahren, endlich wieder Essen gehen, endlich wieder in die Schule. Ja, genau. Ob man es glaubt oder nicht, die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf Präsenzunterricht. Testen und Maske sind egal, Hauptsache nicht mehr allein im Zimmer sitzen zum Lernen. Das Zwischenmenschliche, wie jetzt so oft betont wird, ist auch in der Schule wichtig. Das ist der Schnack auf dem Pausenhof oder vielleicht auch einfach nur das Gefühl, nicht allein zu sein.

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Doch wir haben ein Problem. Denn diese Personengruppe ist weitestgehend ungeimpft und die Deltavariante breitet sich gerade unter dieser Altersgruppe aus. Was also passiert, wenn wir sie nach den Ferien alle zusammen in einen Klassenraum stecken? Genau: Quarantäne, Schulausfall, Ausnahmezustand. Das Szenario der letzten 18 Monate geht weiter, verschlimmert sich mit Pech sogar.

Förderzusage in den Ferien

Pünktlich zu den Sommerferien ist das auch der Politik in den Sinn gekommen. Deshalb wurden jetzt noch schnell, ich betone, in den Sommerferien, Fördergelder für mobile Luftfilteranlagen in Schulen freigegeben. 200 Millionen vom Bund. Sieben Millionen bekommt Schleswig-Holstein. Wieviel davon im Kreis Nordfriesland ankommen wird, ist noch unklar. Sind ja auch Ferien.

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Möglicherweise kommt auch gar nichts an, denn, so scheint es zumindest, wollen die nordfriesischen Schulträger gar keine mobilen Luftfilteranlagen haben: Zu laut, zu teuer und dann noch dieser Wartungsaufwand, heißt es in Aussagen der Schulleiter in einer Umfrage der Kreisverwaltung zum Thema. Denn schon im Winter wollte der Kreis 200.000 Euro für Luftfilter locker machen, wenn die Schulen denn gewollt hätten. Sie wollten nicht.

Vielleicht überlegt es sich die ein oder andere durchgeimpfte Schulleitung in den Sommerferien ja doch nochmal anders. Ja, Luftfilter sind kein Allheilmittel und weiterhin müssen Masken und Abstandsregeln eingehalten werden. Aber, wenn sie das Infektionsrisiko verringern und einen sichereren Schulbetrieb möglich machen, dann her damit! Zumindest das Geldargument sollte durch die Förderung vom Tisch sein.

Vielleicht wäre mal eine Umfrage unter Schülerinnen und Schülern angebracht, die kriegen das bestimmt auch digital und innerhalb der Sommerferien hin. Dann könnte es mit der Beschaffung losgehen. Und nun schnell die Fördermittel beantragen! Denn, was nützen die Dinger, wenn sie erst zu Weihnachten in den Klassenräumen stehen?

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Kommentar

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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