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Selbstversorgung: Ostenfeld will energieautark werden

Selbstversorgung: Ostenfeld will energieautark werden

Selbstversorgung: Ostenfeld will energieautark werden

Frank Spyra/shz.de
Ostenfeld
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Foto: Katrin Kotschner

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Die Gemeinde Ostenfeld hat sich ein Ortsentwicklungskonzept verordnet und will energieautarkt werden. Und mehr: Es geht auch um das Leben im Dorf.

Wo wollen wir hin? Diese Frage stellte sich Ostenfeld im vergangenen Jahr und die Antworten darauf wurden nun den Bürgerinnen und Bürgern präsentiert. Das wohl ambitionierteste Vorhaben, das in dem Ortsentwicklungskonzept (OEK) festgehalten ist: „Konzeptionelle Entwicklung und Umsetzungsschritte zur Energieautarkie Ostenfelds“. Sprich: Ostenfeld möchte sich selbst mit Energie versorgen.

Bürgerbefragung mit hoher Rücklaufquote

Um herauszufinden, was sich die Ostenfelder für die Zukunft des Ortes wünschen, wurde zunächst eine Einwohnerbefragung durchgeführt. „Die Rücklaufquote betrug rund 20 Prozent“, sagt Planerin Katrin Kotschner von der Inspektour GmbH, die das Projekt für die Gemeinde begleitet. Das sei ein hoher Wert, denn für gewöhnlich liege der bei rund 10 Prozent. Das OEK sieht einen Planungshorizont bis 2030 vor.

Sechs Handlungsfelder haben sich die Ostenfelder zur Aufgabe gemacht, aus denen die Planer 20 mehr oder weniger konkrete Projekte für den Ort ableiteten. Ganz oben auf der Agenda, die Kotschner bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung der Öffentlichkeit präsentierte, stünden die Schaffung eines Dorfgemeinschaftshauses sowie die Modernisierung beziehungsweise der Aus- oder Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Denn worin sich die Bürger einig sind, ist der Wunsch nach mehr Gemeinschaft.

Das kostet alles Geld und genau darum geht es auch beim Ortsentwicklungskonzept. „Ohne Moos nichts los“, leitete Bürgermeisterin Eva-Maria Kühl (CDU) ihre Erklärung ein und schob nach:

Ostenfeld will Arztpraxis sichern

Weitere Themen auf der Prioritätenliste des OEK sind die Unterstützung und langfristige Sicherung der Nahversorgung, die Attratkivierug der Sport- und Freizeitstätten sowie der Erhalt beziehungsweise die Weiterentwicklung der kommunalen Einrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge. Dazu gehört – das hat das Planungsbüro am Tag vor der Abstimmung noch in den Entwurf mit aufgenommen – explizit die Sicherung der Arztpraxis im Ort.

Als mögliche Maßnahmen für den Energiesektor sieht das Konzept beispielsweise den Aufbau von Nahwärmenetzen vor. Weiter könne regenerative Energie durch Photovoltaik-, Windkraft- oder Biogasanlagen erzeugt werden. Speicherkapazitäten sollen demnach geschaffen werden und: Bürgebeteiligung soll ermöglicht werden.

Was nun? Zunächst einmal will die Gemeinde das Konzept auf ihrer Internetseite veröffentlichen. Vorstellbar ist, dass aus der bereits bestehenden Lenkungsgruppe heraus einzelne Arbeitsgruppen gebildet werden. Diese könnten auch mit Bürgern besetzt sein. So würde ein die Bevölkerung Ostenfelds mit einschließendes Engagement bewirkt, das gleichzeitig aber auch die Bearbeitung mehrere Projekte parallel zueinander erlaubt, führte Kotschner aus.

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