Der Kurs vor dem morgigen Bund-Länder-Gipfel ist klar: „Wir werden in Schleswig-Holstein ab dem 3. März einen großen Schritt in Richtung Normalität machen und Beschränkungen aufheben“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther am Montag in Kiel. Als Beispiele nannte der CDU-Politiker Gastronomie, Sport und Kultur: „Darüber beraten wir gerade in der Koalition, wir werden diese Änderungen sehr kurzfristig bekannt geben.“

Ähnliche Lage wie in Dänemark

Als Grund für die geplante Aufhebung der Beschränkungen nannte der Regierungschef unter anderem die Impfquote in Schleswig-Holstein, die vergleichbar mit der in Dänemark sei. Der nördliche Nachbar hatte vor zwei Wochen als erstes EU-Land in der Omikron-Welle das Ende aller Corona-Beschränkungen beschlossen.

Auch interessant: Beschlussvorlage: Corona-Maßnahmen sollen bis 20. März schrittweise fallen

„Wir sind in Schleswig-Holstein in einer Lage, die eher mit Dänemark vergleichbar ist als mit Sachsen oder Bayern. Deshalb werden wir uns möglichst bundesweit auf ein einheitliches Regelwerk und auf gemeinsame Schritte verständigen. Klar ist aber auch, dass die Geschwindigkeit dabei unterschiedlich sein kann“, sagte Günther. Omikron habe die nördlichen Länder als erstes getroffen, das führe dazu, dass im Norden der Höhepunkt der Welle schon überschritten sei.

Offensive vor Bund-Länder-Treffen

Schleswig-Holstein hatte auch gestern wieder die niedrigste Inzidenz aller Bundesländer, die Situation in den Krankenhäusern und die Auslastung der Intensivbetten sei unproblematisch.

Weiterlesen: Weitere Öffnungsschritte: Günther signalisiert Lockerungsbereitschaft

Bund und Länder wollen morgen über einen Drei-Stufen-Öffnungsplan beraten, der beinhaltet, dass bis zum 20. März Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens schrittweise fallen könnten. Das geht aus einem Vorschlag hervor, den das Kanzleramt mit dem Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz abgestimmt hat.

Buchholz: Notfalls auch vorangehen

Das geht der Jamaika-Koalition offensichtlich nicht schnell genug. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) bestätigte am Montag, dass bei Bedarf auch ein schleswig-holsteinischer Sonderweg nötig werde: „Wir müssen den Menschen ihr altes Leben zurückgeben und notfalls in Schleswig-Holstein vorangehen, wenn es im Bund keine Einigkeit über eine klare Öffnungsperspektive gibt.“