So will Borstel-Hohenraden seinen CO2 Ausstoß senken

So will Borstel-Hohenraden seinen CO2 Ausstoß senken

So will Borstel-Hohenraden seinen CO2 Ausstoß senken

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Die Gemeinde Borstel-Hohenraden will es bei der Planung der Ortsmitte gleich richtig machen und strebt die Klimaziele für 2045 bereits 2024 an. Die Bürger holt sie dafür mit ins Boot.

Wenn man sich als Bürger direkt in die Entwicklung des Ortes einbringen kann, dann kommt am Ende auch etwas Gutes heraus. Dies haben die Bürger Borstel-Hohenradens bereits bei der transparenten und öffentlich geführte Diskussion zur Ortskernentwicklung gelernt. Wohl nicht zuletzt deshalb konnte Bürgermeister Harm Kähler (FWG) auch am vergangenen Mittwoch (8. Juni) wieder fast 200 Interessierte zur Auftakt- und Informationsveranstaltung des sogenannten „Quartierskonzeptes“ in der Sporthalle begrüßen.

Kähler zur Seite standen Gerhard Petermann von der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB-SH), sowie Maren Harberts und Simon Wobken von T+P Treurat und Partner aus Kiel. Beides sind Kooperationspartner für die staatlich geförderte Konzepterstellung.  

Darum geht es beim Quartierskonzept

Nachhaltigkeit soll im modernen Ortskern eine wichtige Rolle spielen. Nachhaltige Energieträger, wie Fotovoltaikanlagen, Solar- oder Geothermie oder Windkraft können helfen, die Entstehung des Klimakillers CO2 für die Energieerzeugung zu verhindern. Aber die Verringerung der Nutzung fossiler Energieträger und die Vermeidung von Energieverschwendung haben einen ebenso großen Einfluss auf die CO2-Bilanz. Neben der Wirtschaft spielen hier besonders Gebäude eine große Rolle.

Und deshalb geht es bei der Quartiersentwicklung in Borstel-Hohenraden um die Verringerung des CO2 Ausstoßes von alten und neuen Gebäuden. Dazu erklärte Petermann von der IB-SH: „Die Bundesregierung hat reagiert, es gibt zum Beispiel bereits ab diesem Jahr konkrete Bestimmungen im Klimaschutzgesetz hinsichtlich von Heizanlagen.“                                 

Borstel-Hohenraden ist Vorreiter in klimafreundlicher Heiztechnik

Die Gemeinde selbst geht bereits mit gutem Beispiel voran. Ab dem kommenden Jahr werden die Liegenschaften des Ortes, die Schule, Kita, Sporthalle und das zukünftige Dorfgemeinschaftshaus mit einer Kombination aus Biogas eines in der Nähe liegenden landwirtschaftlichen Betriebes und einer Holzpellet-Zentralheizung versorgt. Und damit erfüllt Borstel-Hohenraden bereits spätestens ab 2024 die Forderungen der Bundesregierung zur CO2-Verringerung für öffentliche Liegenschaften, die eigentlich erst bis 2045 verpflichtend wird.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung bekamen die Bürger eine geballte Ladung von Informationen rund um das Thema Quartiersentwicklung, staatlicher Anforderungen aber auch staatlicher Fördermöglichkeiten. Für die privaten Haushalte bedeutet der erste Teil im Ergebnis, dass das Beratungsbüro Treurat und Partner eine Energiebilanz für einen großen Teil der Ortschaft (das Quartier) erstellen möchte.

Im Rücklauf werden Beratungen und Vorschlage für die örtliche Infrastruktur, wie bei der Entwicklung des Neubaugebietes Nedderhulden, aber auch für jeden Hausbesitzer gegeben, wie Energie und damit CO2 eingespart werden kann. Wobken schränkte ehrlicherweise ein: „Selbst angesichts derzeit hoher Vergleichspreise, nicht jede Investition wird sich auch finanziell auszahlen. Aber in jedem Fall wird es dem Klima helfen.“

In der ersten Runde werden alle Bewohner des Quartiers gebeten, über einen Fragebogen Auskunft über ihr Domizil zu geben, etwa zur Art der Heizung, dem Alter der Fenster oder des Baukörpers. Erste allgemeine Ergebnisse sind nach der Auswertung bei einem zweiten Bürgertreff zu erwarten, wenn es um Sanierungsmöglichkeiten von Bestandsgebäuden geht, das für Ende August oder Anfang September geplant ist.   

Website informiert ober den Stand der Quartiersentwicklungen

Über den Stand der Entwicklung und für den Zugriff zu Online-Dokumenten gibt es eine Internetseite.

Die Hausbefragung im Quartiersbereich startet sowohl online als auch postalisch in den kommenden Tagen und soll ab Ende Juli ausgewertet werden. Die Teilnahme ist freiwillig. 

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