Kulturprojekt

So wollen vier Freiwillige die Leselust in und um Niebüll wecken

So wollen vier Freiwillige die Leselust in und um Niebüll wecken

So wollen vier Freiwillige die Leselust in Niebüll wecken

Arndt Prenzel/shz.de
Niebüll
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Eines der ersten Büchertauschregale: Verena Rusche, Ann-Christine König und Rebecca Christensen mit Melina Wolf und Ann-Kathrin Arnold. Foto: Arndt Prenzel/shz.de

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Die Corona-Jahre haben viele Menschen wieder zum Lesen gebracht. Vier junge Leute haben dafür ein neues Angebot in Niebüll entwickelt.

In Niebüll arbeiten jedes Jahr Jugendliche aus allen Ecken Deutschlands. Sie kommen oft aus Süddeutschland, um die Nordsee und den Norden mit seinen tollen Stränden kennenzulernen. Sie arbeiten in verschiedenen Institutionen, im Kulturbüro der Stadt, auf dem Friedhof, im Naturkundemuseum, im Haus der Jugend oder aber im Charlottenhof.

Die Freiwilligen des ökologischen, sozialen oder aber kulturellen Jahres starten zumeist im Herbst. Nun wollen sie gemeinsam etwas „für alle“ auf die Beine stellen. „Wir wollen in der Stadt Büchertauschregale etablieren“, lautet die Ansage des Quartetts. Die Abiturienten sind im gleichen Alter, haben alle das Hobby „Lesen“.

Lese-Leidenschaft hat durch Pandemie zugenommen

Während der Pandemie hat die Leidenschaft noch zugenommen. „Wir haben uns im Oktober kennengelernt“, sagt Ann-Kathrin Arnold aus Mainz, die auf dem Niebüller Friedhof als Gärtnerin arbeitet. Gemeinsam mit Melina Wolf vom Niebüller Naturkundemuseum vertritt sie die erkrankten Kollegen Jasper Kölbel vom Haus der Jugend und Milena Böddeker, die im Kulturbüro aktiv ist.

Die Vier haben geprüft, wo ein Büchertauschregal stehen könnte. Das Prinzip ist simpel: Das Regal steht im öffentlichen Raum, für jedermann zugänglich. Wer mag, nimmt sich Bücher heraus, wer mag, stellt welche hinein. Kostenlos, unverbindlich, anonym ist das Ganze, und frei von Formalitäten: Es gibt keine Mitgliedschaft, keine Beiträge, keine Leihfristen.

Bücherspenden gesammelt

Mit der Gemeinschaftsschule, dem Haus der Familie und dem Rathaus sind erste Plätze gefunden. Die Aktiven bestücken die Regale aus eigenen Beständen, haben aber auch Bücherspenden eingesammelt. „Die Verwandtschaft hat mitgeholfen“, so Melina Wolf.

Die Auswahl ist bunt, die Neugierigen erwartet ein Mix aus Romanen, Sachbüchern und Krimis. „Für jeden ist etwas dabei“, so Verena Rusche, Koordinatorin im Haus der Familie. Die Leiterin der Einrichtung, Rebecca Christensen, nickt bestätigend. Sie hat schon ein passendes Werk gefunden.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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