Sturmböen und Schneetreiben

So zog Tief „Cornelis“ über Flensburg und Umgebung

So zog Tief „Cornelis“ über Flensburg und Umgebung

So zog Tief „Cornelis“ über Flensburg und Umgebung

Sebastian Iwersen/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Für diesen mutigen Kitesurfer herrschen ideale Bedingungen auf der Förde vor Langballigau. Foto: Iwersen/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Während viele Menschen am Dienstag angesichts von Sturm „Cornelis“ lieber in ihren Wohnungen und Häusern blieben, machte sich ein Wassersportler das ungemütliche Wetter zu Nutze: Er flog auf der Förde vor Langballigau über die Wellen.

Schon in der Nacht hatte sich das Tiefdruckgebiet aus Nordwesten mit Schneefall in Flensburg und Umgebung angekündigt. Doch zum Leidwesen vieler Kinder war davon am Morgen auf dem Weg zur Schule nichts mehr übrig, da die Flocken auf den warmen Böden gleich wieder geschmolzen waren. Eine morgendliche Spätwinter-Schneeballschlacht gab es also nicht.

Dafür frischte der Wind ab dem Morgen merklich auf. Er zog mit schweren Sturmböen von der Nordsee herein und am Vormittag griff das Sturmfeld dann auf die Ostsee über. An der Wetterstation in Glücksburg-Meierwik wurden um elf Uhr Sturmböen mit 96 Stundenkilometern gemessen, was Windstärke 10 entspricht und den Spitzenwert auf dem Festland im Norden des Landes markierte.

Nur wenige Menschen am Strand

Angesichts des schneidend-kalten Windes waren die Strände entlang der Förde trotz Sonnenschein zunächst wie leergefegt. Nur vereinzelt kamen Menschen an den beliebten Strand in Langballigau, um sich selbst oder ihren Vierbeinern den Wind um die Nase wehen zu lassen. Trotz der schweren Sturmböen blieb es für die Einsatzkräfte der Feuerwehr ruhig.

Bis zum frühen Nachmittag, als der Wind wieder nachließ, hielten alle Bäume und Äste dem Sturm stand. Zu wetterbedingten Einsätzen kam es bis 13 Uhr zunächst nicht. Dennoch zeigten sich an etlichen Stellen kleinere Schäden, die „Cornelis“ angerichtet hatte. Unter anderem wirbelte er auf der Außenterrasse eines Eiscafés in Langballigau die Gartenmöbel durcheinander. Stühle und Tische sowie ein Strandkorb stürzten um.

Auf dem nahegelegenen Campingplatz beendete das Sturmtief die Saison für ein Gerätezelt auf einer noch unbesetzten Parzelle, bevor die Campingsaison überhaupt begonnen hatte. Durch die Böen brach die Konstruktion und das Zelt fiel in sich zusammen. Für einen Kitesurfer, der am Mittag mit seinem Campervan auf den Parkplatz am Strand in Langballigau fuhr, stellte der Sturm ideale Bedingungen dar. Binnen weniger Minuten war der Mann mit seinem Kite auf dem Wasser und flog regelrecht über die Wellen.

Stunt-Einlagen vor Langballigau

Die wenigen Spaziergänger, die dort unterwegs waren, konnten dann auch Zeugen regelrechter Stunt-Einlagen werden. Mehrmals hob der Wassersportler mit seinem Board von der Wasseroberfläche ab, um Sekunden später wieder auf den Wellen zu landen. Mit Nachlassen des Windes ab zwölf Uhr verabschiedete sich „Cornelis“ dann genau so, wie er sich in der Nacht angekündigt hatte. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und über der Nordstraße setzte noch einmal dichter Flockenwirbel ein.

Mehr lesen

Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“

Politik

Kommune im Bewerbungsprozess: Leitung für Sozialbereich gesucht

Hadersleben/Haderslev Hadersleben steht vor einer wichtigen Entscheidung: Die Suche nach einer neuen Leitung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit beginnt. Die Schlüsselposition, die einen erheblichen Einfluss auf die Seniorenbetreuung, Gesundheit und andere Bereiche hat, soll bis November besetzt werden. Die Rekrutierung startet in einer außerordentlichen Sitzung am 6. August, nachdem bereits erste Bewerbungsrunden durchgeführt wurden.