Soziales

Stadt Flensburg rät tausenden neuen Wohngeld-Berechtigten: Jetzt noch keinen Antrag stellen

Wohngeld-Berechtigten: Jetzt noch keinen Antrag stellen

Wohngeld-Berechtigten: Jetzt noch keinen Antrag stellen

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Im Rathaus in Flensburg sind bereits zahlreiche Wohngeld-Anträge für 2023 eingegangen. Foto: Michael Staudt/shz.de

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Die Zahl der Wohngeld-Empfänger in Flensburg dürfte sich 2023 verdreifachen. Die Wohngeldstelle in der Stadtverwaltung steht aktuell vor einem Problem.

Das Wohngeld wird im kommenden Jahr nicht nur deutlich erhöht, es wird auch deutlich mehr Menschen geben, die einen Anspruch auf diesen staatlichen Zuschuss haben. Die Stadt Flensburg rechnet damit, dass sich die Zahl von derzeit 1800 Wohngeld-Empfängern verdreifacht.

Grundsätzlich gilt: Wer für den Mindestlohn arbeitet, hat ab 2023 Anspruch auf Wohngeld. Wer von seinem Gehalt als Alleinverdiener eine Familie ernährt, kann auch bei deutlich höherem Einkommen noch Aussicht auf Wohngeld haben. Das gilt nicht nur für Mieter, sondern auch Immobilien-Eigentümer, die Zinsen und Tilgung für ihr Haus oder ihre Wohnung zahlen müssen.

In den vergangenen Tagen sind bei der Stadtverwaltung bereits zahlreiche Wohngeld-Anträge von Menschen eingegangen, die sich ausrechen, im nächsten Jahr Anspruch auf Wohngeld zu haben.

Neues Wohngeld-Gesetz gilt noch nicht

Das Problem: Die Neuregelung ist bis jetzt von der Bundesregierung im dritten Entlastungspaket lediglich angekündigt. Der Bundestag hat sie noch nicht beschlossen.

„Wir müssen die Anträge aber nach den jetzt geltenden Bestimmungen bearbeiten“, sagt Rathaussprecher Clemens Teschendorf. Die Folge: Die Anträge werden abgelehnt.

Das neue Wohngeld-Plus-Gesetz tritt frühestens am 28. Oktober in Kraft. Teschendorf: „Erst ab diesem Zeitpunkt werden die rechtsverbindlichen Vorgaben zur Umsetzung für die Wohngeldbehörden vorliegen.“

Ob man Wohngeld bekommen kann, lässt sich mit dem Beispielrechner auf der Webseite der Stadt Flensburg herausfinden. Der Rechner zeigt bisher allerdings lediglich, ob für 2022 ein Anspruch besteht.

Das Wohngeld kann auch online beantragt werden.

Im Kreis Schleswig-Flensburg sind die Anträge in den Sozialzentren erhältlich.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“