Gesundheit in Nordfriesland

Steigende Preise: Laufen den Fitnessstudios auf Föhr und Amrum die Mitglieder davon?

Laufen Fitnessstudios auf Föhr und Amrum Mitglieder davon?

Laufen Fitnessstudios auf Föhr und Amrum Mitglieder davon?

Jonas Bargmann
Amrum/Föhr
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Cornelius (im Bild) und Annika Jannen betreiben das Fitnessstudio Eilun Fit auf Amrum.  Foto: Archiv/privat/shz.de

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Steigende Kosten machen auch vor Fitnessstudios keinen Halt. Die Muckibuden müssen zum Teil die Preise für ihre Abonnements erhöhen und räumen ihren Mitgliedern damit ein Sonderkündigungsrecht ein. Welche Folgen hat das für die Studios auf F...

Die steigenden Preise für Gas und Strom lassen die Menschen zurzeit unruhig schlafen. Und auch viele Unternehmen befürchten, dass sie die Ausgabenlast auf lange Sicht nicht mehr stemmen können.

Um die Kosten zu decken, erhöhen einige Fitnessstudios ihre monatlichen Mitgliedsbeiträge und räumen damit dem Kunden automatisch ein Sonderkündigungsrecht ein. Bundesweit sind Muckibuden-Besitzer daher in Sorge, dass ihnen nun reihenweise Kündigungen reinflattern. Und wie ist die Lage auf Föhr und Amrum? „Ich habe keine Angst“, sagt Günther Brauer, Inhaber des HG Fitline in der Sankt-Nicolai-Straße in Wyk.

Zum 1. November wird er seine Preise um fünf Euro anheben. Der monatliche Beitrag liegt dann bei 55 Euro, Schüler zahlen 35 Euro. „Wir haben sowieso eine monatliche Kündigungsfrist in den Verträgen. Wir nageln die Leute also nicht für eine lange Zeit fest – das war schon immer so.“

Vor zwei Monaten habe Brauer seine Mitglieder über die steigenden Mitgliedsbeiträge informiert und um Einverständnis gebeten. „Es wollte keiner aus seinem Vertrag raus. Ich freue mich, dass meine Mitglieder aktiv bleiben wollen.“ Und weiter:

Auf der Strecke bleiben will auch das Aquafit in Wyk nicht. In die Karten spielt dem Fitnessstudio, dass es bis zum Ende dieses Jahres eine Preisbindung für Strom und Gas habe, wie Kurt Weil berichtet. Er ist Geschäftsführer der Wyk auf Föhr Touristik GmbH (WTG) und damit verantwortlich für die Muckibude. Aufgrund der Preisbindung sah sich die WTG noch nicht gezwungen, die Beiträge anzuheben. „Wie es sich 2023 entwickeln wird, können wir noch nicht sagen. Aber müssen wir die Entwicklung auch erst einmal abwarten.“

Ob sich massiv etwas an den Mitgliederzahlen ändert? Wohl eher nicht. „Wir sind da beschaulich unterwegs, haben derzeit 160 Abonnements, die meisten der Insulaner oder Urlauber holen sich Monatsabonnements und sind daher sowieso nicht langfristig gebunden.“

Auf Amrum: Profitieren Mitglieder im Fitnessstudio von ihrer Treue?

Auch auf der Nachbarinsel Amrum sind die Strom- und Gaspreise und die daraus resultierenden Folgen für die Mitglieder ebenfalls ein Thema. „Wir wissen noch nicht, wie die Rechnungen aussehen werden. Das kann eine wichtige Rolle spielen“, berichtet Cornelius Jannen, der mit Ehefrau Annika das Eilun Fit betreibt. Noch habe er die Beiträge nicht erhöht, aber er bestätigt, dass er mit diesem Gedanken spiele. „Aber wohl erst ab dem neuen Jahr und dann für alles, was dann kommt.“

Heißt: „Bei Bestandskursen wird wohl nicht an den Preisen geschraubt, sondern eher bei den Neukunden.“ Konkret festlegen wolle er sich aber noch nicht. „Wir versuchen es dem Kunden so angenehm wie möglich zu machen“, sagt Jannen.

Amrumer Fitnessstudio ist energiesparsam – das kommt den Kunden zu Gute

Gut für die Kunden: Laut Jannen sei die Amrumer Muckibude energiesparsam. Die Heizung werde kaum genutzt, auch in den kalten Monaten und die Kosten für die Beleuchtung sei nicht dramatisch. Die Preise müssen also nicht drastisch angehoben werden „Da könnte es größere Fitnessstudios vermutlich eher treffen“, prognostiziert Jannen. Ohnehin sei er optimistisch, dass seine Mitglieder ihm weiterhin die Treue halten. „Das wird klappen.“

Im AmrumSpa Gesundheitszentrum, das auf der eigenen Internetseite damit wirbt, dass Aktive keiner Laufzeit unterliegen und monatlich kündigen können, teilt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage mit: „Wir verändern derzeit nichts an den Preisen, sondern haben eine Stabilität.“ Ihrer Ansicht nach werde sich daher kaum etwas am Mitgliederbestand verändern.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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