Omikron in Nordfriesland

Süderlügum: Darum sorgt sich der Bürgermeister vor dem Ende der Maskenpflicht in Dänemark

Bürgermeister besorgt über Ende der Maskenpflicht in Dänemark

Bürgermeister besorgt über Ende der Maskenpflicht in DK

SHZ
Süderlügum
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Eine steigende Zahl dänischer Kunden gibt es derzeit in den Grenzmärkten in Süderlügum. Ab 1. Februar brauchen diese in Dänemark trotz hoher Inzidenzen keine Masken mehr zu tragen. Foto: Carsten Rehder/shz.de

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Fast alle Corona-Auflagen werden in Dänemark aufgehoben. Süderlügums Bürgermeister Rainer Eggers hofft, dass es durch dänische Kunden in den Grenzmärkten nicht zu weiteren Infektionen in seiner Gemeinde kommt.

Trotz einer landesweiten Inzidenz von knapp 5500 fallen am Dienstag, 1. Februar, die Masken in Dänemark. An den meisten Orten brauchen die Dänen dann keinen Mund-Nasenschutz mehr zu tragen oder Impfnachweise zu zeigen, um essen zu gehen oder bestimmte Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Discos und Großveranstaltungen können wieder ohne Einschränkungen besucht werden.

Gleich hinter der Grenze in Tondern weist die Sieben-Tage-Inzidenz mit knapp 3900 eine stark steigende Tendenz auf und liegt um ein Vielfaches über der von Nordfriesland mit 843. Dänische Experten prognostizieren, dass die Infektionszahlen noch für eine Zeit weiter ansteigen und dann fallen werden.

Wie hoch ist da das Risiko in der großen Grenzgemeinde Süderlügum mit ihren vielen Supermärkten und Geschäften, dass sich durch das Fallen der Masken in Dänemark auch die Infektionszahlen in der Region um Süderlügum weiter erhöhen werden?

„Das ist ein zweischneidiges Thema, ich schaue auf diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen“, sagt Süderlügums Bürgermeister Rainer Eggers. Zum einen müsse man die für Dänemark landesweit getroffenen Beschlüsse akzeptieren. „Zum anderen hoffe ich, dass unsere dänischen Kunden auch weiterhin die Regeln akzeptieren, die bei uns gelten. Ob es sich um die Maskenpflicht oder auch die Regelungen für den Besuch eines Restaurants handelt“, sagt Rainer Eggers.

Für einen weiter vorsichtigen Umgang mit der Pandemie sprechen seiner Ansicht nach einige gute Gründe. So seien südlich der Grenze weniger Menschen als in Dänemark geimpft, auch unter den älteren Bürgern, für die auch Omikron ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen könnte. „Wir können bei dieser Variante auch noch gar nichts darüber sagen, wie es sich mit Long-Covid verhält“, sagt der Bürgermeister.

Geschäfte sind wieder voll

Gerade in den vergangenen Wochen seien wieder deutlich mehr dänische Kunden nach Süderlügum gekommen. „Unsere Geschäfte sind wieder voll. Einige betrachten das mit Skepsis, andere meinen, das Leben muss auch mal weitergehen“, sagt Rainer Eggers.

Er hofft darauf, dass die Geschäftsinhaber selbst gründlich darauf achten, dass die Corona-Regeln auch eingehalten werden, damit das Omikron-Virus – falls vorhanden – wieder mit zurück nach Dänemark fährt und es in Süderlügum nicht zu weiteren Ansteckungen kommt.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und ihre Regierung folgen mit der Aufhebung fast aller Corona-Auflagen den Weisungen der zuständigen Kommission, die empfohlen hatte, die Notfallmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie auslaufen zu lassen. Als Begründung werden die hohe Impfbereitschaft und die nur wenigen schweren Krankheitsverläufe von Omikron genannt.

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