Pandemie im Raum Rendsburg

Testzentren blieben trotz Lockerungen offen

Testzentren blieben trotz Lockerungen offen

Testzentren blieben trotz Lockerungen offen

SHZ
Rendsburg
Zuletzt aktualisiert um:
Das Corona-Mobil der Praxis „Labor Dr. Krause und Kollegen“ wird den Innenhof des Kulturzentrums weiterhin ansteuern. Foto: Aljoscha Leptin / SHZ

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die meisten Anbieter von Teststationen in und um Rendsburg wollen nicht voreilig schließen, sondern zunächst abwarten, wie sich die Nachfrage entwickelt.

Am kommenden Montag, 26. Juli, treten die gelockerten Corona-Regeln in Kraft. Eine Neuerung: In Innenbereichen von Restaurants und bei Gruppenveranstaltungen gilt keine Testpflicht mehr. Wie reagieren die Anbieter von Corona-Tests im Raum Rendsburg auf diese Entwicklung? Bauen sie jetzt alle Zelte ab? Antwort: Nein. Jedenfalls noch nicht. Die meisten Betreiber berichteten am Mittwoch auf Anfrage, zunächst einmal weitermachen zu wollen und abzuwarten, wie sich die Nachfrage entwickelt.

Weiterlesen: Weniger Geld für Anbieter – erste Corona-Testzentren im Kreis machen dicht

Dr. Thomas Lorentz, Ärztlicher Leiter der Praxis „Labor Dr. Krause und Kollegen“ in Kiel, erklärte, dass die von seiner Praxis betriebenen Zentren in Gettorf, Eckernförde und Rendsburg weiter bestehen bleiben. „Vorläufig machen wir erstmal weiter.“ Er betont, dass sich am Corona-Mobil im Innenhof des Kulturzentrums am Paradeplatz auch Personen mit Symptomen abstreichen lassen können, weil die Tests von einer Arztpraxis angeboten werden.

Nachlassende Nachfrage

Die Nachfrage sei etwas zurückgegangen, so Lorentz weiter. So wurden von der Kieler Praxis in der vergangenen Woche 1399 Proben aus Rendsburg gezählt. In der Hochzeit wurden im Innenhof des Kulturzentrums wöchentlich deutlich mehr als 2000 Abstriche genommen.

Lorentz: Jeder mit Symptomen soll sich testen lassen

Er appelliert, sich freiwillig testen zu lassen, sobald man Symptome verspürt. Nur so könnten Infektionsherde weiterhin schnell erkannt und eine unkontrollierte Verbreitung verhindert werden.

Auch die vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebene Station auf dem Norla-Messegelände in Rendsburg-Süd bleibt bestehen. Das bekräftigte DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Stritzl, am Mittwoch. Es sei wichtig, weiterhin Tests zu vollziehen, um die Entwicklung des Infektionsgeschehens beobachten zu können – gerade vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Delta-Variante. „Impfen ist das Gebot der Stunde“, sagt Stritzl. Wer noch nicht immunisiert sei, solle sich regelmäßig testen lassen.

Weiterlesen: Corona-Teststation auf Norla-Gelände eröffnet: Nach 20 Minuten hat jeder sein Ergebnis

Ein weiterer Grund für ihn, die Station auf dem Norla-Gelände nicht abzubauen: Es sei durchaus möglich, dass die Corona-Situation sich wieder verschärfe. Dann wäre es verheerend, wenn alle Test-Strukturen schon abgebaut wären, meint Stritzl. Rund 150 Bescheinigungen werden auf dem Norla-Gelände derzeit täglich ausgestellt, in Spitzenzeiten waren es 200.

In den DRK-Stationen wird für Opfer der Flutkatastrophe gesammelt

Wer beim DRK einen Abstrich nehmen lässt, hat zudem die Chance, Gutes zu tun: In allen Stationen werden auch Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe gesammelt.

Auch der Pflegedienst „Too Huus“, der am Rendsburger Thormannplatz (Thormannplatz 2 - 4) testet, plant aktuell, das Angebot weiter aufrechtzuerhalten. Auch in der Apotheke am Ärztehaus in Büdelsdorf (Neuer Wall 1) soll zunächst weiter getestet werden. Man wolle abwarten, wie sich die Nachfrage entwickelt, und dann gegebenenfalls das Angebot einstellen, erklärt Apotheker René Schumacher.

Tausende unbenutzte Testkits

Anlaufpunkt für einen Abstrich bleibt zudem Oliver Zunks Station in Schacht-Audorf (Rudolf-Diesel-Straße 14 ). Zum einen habe er noch mehrere Tausend ungenutzte Testkits, berichtet Zunk. Außerdem fühlt er sich seinen Mitarbeitern gegenüber verpflichtet: „Da kann man nicht von heute auf morgen sagen: Jetzt ist Feierabend“. Er will zunächst abwarten – „es weiß keiner, ob eine neue Welle kommt“.

Eingestellt dagegen wird das Test-Angebot in Westerrönfeld. Ab 1. August werden in der Tingleffhalle keine Bescheinigungen mehr ausgestellt.

Oliver Hänsel, Leiter des Corona-Lagezentrums, macht sich keine Sorgen, dass bald womöglich zu wenig Anbieter bereitstehen könnten. Wenn die Nachfrage steigt, werden auch wieder neue Stationen hinzukommen, meint er.

Mehr lesen