Timo Schaffeld und Maja Betz sind die Sieger beim OstseeMan 2023

Timo Schaffeld und Maja Betz sind die Sieger beim OstseeMan 2023

Timo Schaffeld und Maja Betz sind die Sieger beim OstseeMan 2023

Niels-Peter Binder
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Timo Schaffeld gewann in Glücksburg in Rekordzeit über die Langdistanz. Foto: Michael Staudt

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Der Oberhausener Timo Schaffeld verbessert den Streckenrekord in Glücksburg um mehr als zwölf Minuten. Bei den Frauen verteidigt Maja Betz ihren Titel. Auch eine Lokalmatadorin hat Grund zur Freude.

Maja Betz und Timo Schaffeld sind die neuen deutschen Meister auf der Triathlon-Langdistanz und trugen sich mit grandiosen Energieleistungen in die Siegerliste des OstseeMan ein. Mit einem neuen Streckenrekord setzte der Oberhausener Timo Schaffeld am Sonntag das sportliche Glanzlicht des großen Ausdauerspektakels in Glücksburg.

Nach 8:11:32 Stunden erreichte der 27-jährige Oberhausener das Ziel und brachte den Dreikampf aus 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen damit so schnell hinter sich wie zuvor kein anderer Triathlet auf den Strecken in und an der Flensburger Förde.

Maja Betz vom SC Ostheim wiederholte in 9:31:51 Stunden ihren Vorjahressieg und verteidigte damit auch ihren Meistertitel. 

Rund 1500 Sportler stellen sich der körperlichen Herausforderung

Die beiden Champions waren die herausragenden Akteure eines langen Tages, bei dem im Ostsee-Wasser und auf den Straßen im nördlichen Angeln viele neue sportliche Heldengeschichten bei Deutschlands einzigem Langdistanz-Triathlon mit Schwimmstrecke im offenen Meer geschrieben wurden. Rund 1500 Aktive testeten bei dem nun seit 21 Jahren ausgetragenen OstseeMan ihre Grenzen.

Knapp 200 Ausdauerfreaks gingen die 226 Kilometer lange Herausforderung im Alleingang an. 700 Triathleten nutzten die Gelegenheit, beim OstseeMan113 die gleiche Stimmung auf der halb so langen Distanz (1,9 Kilometer – 90 Kilometer – 21,1 Kilometer) zu erleben. Zudem sorgten 600 Staffelstarter für zusätzliche Dynamik auf der Strecke und Stimmung am Streckenrand.  

Erst leichter Regen, später fast ideale Bedingungen

Der Tag begann grau, als am frühen Morgen die erste Startgruppe in die Förde geschickt wurde. Nach dem Schwimmen im frischen, aber ruhigen Meer blieb es für die Aktiven auf der Langdistanz zunächst feucht. Auf der ersten der vier Runden der Radstrecke mussten sie noch durch leichten Regen fahren, ehe es dann im weiteren Rennverlauf bei fast idealen Bedingungen trocken blieb.

Auch wenn die Sonne sich bedeckt hielt, kam im Laufe des Wettkampfs an den Stimmungsnestern an der Sandwigstraße und im Start-Ziel-Bereich am Kurstrand wieder die gewohnt emotionale Stimmung auf, die den OstseeMan so beliebt macht.

Timo Schaffeld übernimmt auf dem Rad die Spitze

In bester Rekordlaune präsentierte sich Timo Schaffeld bei seinem zweiten Start beim OstseeMan-Triathlon. Der Oberhausener kam mit einer Minute Rückstand auf die Führungsgruppe aus dem Wasser und trat auf regennasser Straße in der ersten von vier 45-Kilometer-Runden gleich mächtig in die Pedale. Am Ende der Runde konnte er sich an die Spitze setzen und gab diese Position fortan nicht mehr ab.

Im weiteren Verlauf der Radstrecke baute Schaffeld den Abstand zu den Mitstreitern aus und ging mit fast sieben Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke. Dass ein solcher Abstand noch lange keinen Sieg garantiert, hatte 2022 der Butzbacher Simon Huckestein bewiesen, als er sogar einen Zehn-Minuten-Rückstand noch in einen Sieg verwandelt hatte. Der drohenden Aufholjagd des Titelverteidigers setzte Schaffeld dieses Mal jedoch selbst einen famosen Marathon entgegen und rannte mit der schnellsten Laufzeit des Tages (2:49:20 Stunden) zu Sieg und Streckenrekord. Er verbesserte die bisherige Bestmarke um mehr als zwölf Minuten auf 8:11:32 Stunden.

Titelverteidiger Simon Huckestein geht die Kraft aus

Vorjahressieger Simon Huckestein kam nach 8:24:56 Stunden als Zweiter ins Ziel und verbesserte damit seine Vorjahreszeit sogar um eine halbe Minute. Für den Sieg reichte das aber nicht. „Beim Schwimmen war ich etwas zu langsam und dann wollte ich den Rückstand auf dem Rad schon umbiegen und habe wohl übertrieben. Beim Laufen war ich dann leer und habe früh gemerkt, dass es sich nicht mehr gut anfühlt“, erklärte Huckestein.

Den dritten Platz erkämpfte sich der Berliner Silas Köhn in 8:25:59 Stunden. Der Vorjahreszweite Fabian Günther (Hamburg) musste das Rennen nach einer Radpanne vorzeitig abbrechen.

Maja Betz holt beim Laufen Marie Hielscher ein

Bei den Frauen hingegen erlebten die Zuschauer, wie ein Rückstand aufgeholt und wie sich Beharrlichkeit auszahlen kann. Vorjahressiegerin Maja Betz (Ostheim) ging mit acht Minuten Rückstand auf die Hamburgerin Marie Hielscher auf die Laufstrecke und konnte den Abstand dort zunächst auch nicht verkürzen. „Beim Laufen war es sehr hart, weil ich richtig gedrückt habe und trotzdem nicht richtig an Marie rankam“, erklärte die 25-Jährige aus der Rhön, schob dann aber eine entscheidende Erkenntnis nach:

Als Hielschers Beine müde wurden, schmolz deren komfortabler Vorsprung und Betz konnte vorbeiziehen. Hielscher vom FC St. Pauli rettete in 9:56:56 Stunden den zweiten Platz ins Ziel, ehe mit Nathalie Andrea Frähmcke (Kaifu-Tri-Team) eine weitere Hamburgerin nach 10:25:37 Stunden als Dritte folgte.

Flensburgerin Jenny Jendryschik gewinnt Mitteldistanz

Auf der halb so langen Mitteldistanz des OstseeMan113 (1,9 Kilometer – 90 Kilometer – 1,9 Kilometer) feierte die für das Tri-Team Hamburg startende Flensburgerin Jenny Jendryschik einen ungefährdeten Sieg. Bereits beim ersten Wechsel übernahm die 25-jährige die Führung und raste zu einem souveränen Sieg in 4:21:58 Stunden vor der Oldenburgerin Charlotte Friedrich (4:46:33) und der Hamburgerin Aylin Mohr (4:50:25).

Bei den Männern gewann Maximilan Weber vom USC Kiel nach einem engen Rennen in 4:06:33 Stunden vor dem Dänen Christoffer Heick (Odense Triathlon Klub/4:08:11) und dem Hamburger Ruben Best (4:10:09).  

Die schnellste Staffel auf der Langstrecke bildeten Mathilde Johannsen, Alexander Pryds und Malte Pontoppidan, die mit dem gemischten Team der Osteoexcellence Harrislee in 8:31:59 Stunden alle Teams abhängten.

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