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Tipps von Gärtner Thomas Heiden aus Quickborn: So pflanzt man einen Baum richtig

Tipps von Gärtner Thomas Heiden aus Quickborn: So pflanzt man einen Baum richtig

Tipps vo Gärtner: So pflanzt man einen Baum richtig

Claudia Ellersiek/shz.de
Flensburg
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Wer einen Baum pflanzt, muss ein paar Dinge beachten. Ziel sollte immer sein, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Neuzugang im Garten und anwächst und alt werden kann. Foto: www.imago-images.de

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Wer einen Baum pflanzt, tut in mehrfacher Hinsicht Gutes. Deshalb sollte er langfristig denken, denn manches Gehölz kann bis zu 150 Jahre alt werden. Das kann klappen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Quickborns Garten- und Landschaftsbauer...

Thomas Heiden hat Spaß an exotischen Gehölzen. Dabei sind sie empfindlich, anspruchsvoll und haben so gar nichts am Hut mit dem norddeutschen Klima. Für den Quickborner Garten- und Landschaftsbauer ist das okay. Er ist bereit, viel Zeit und Geld in sie zu investieren, und weiß, wie sie ticken. Ein Hobby, Entspannung, Herausforderung für ihn, aber nichts für den weniger fachkundigen Gartenbesitzer.

Der entscheidet sich in der Regel dann doch eher für bekannte Bäume, im Idealfall solche, die in Deutschland beheimatet sind. Eine sehr gute Wahl, sagt Thomas Heiden. Allerdings: Die einheimischen Gehölze machen die Pflege und Anpflanzung leichter, aber ohne Sorgfalt und Wissen geht es nicht. Er hat gleich eine ganze Reihe von Tipps für diejenigen, die den Baumbestand in ihrer privaten Naturoase erweitern oder den ersten Baum im Garten setzen möchten.

„Ich rate in jedem Fall zu einem heimischen Gehölz, denn die sind frostsicher und an die klimatischen Bedingungen angepasst“, sagt er. Damit fällt etwa die Rosskastanie weg, die in Albanien oder Griechenland zu Hause ist und in Deutschland zunehmend unter Pilzbefall und der Miniermotte leidet. Eiche, Buche, aber auch Obstbäume sind für ihn die klaren Favoriten. Die Ulme dagegen eher nicht. Sie sei zwar auch in Mitteleuropa beheimatet, spiele allerdings in deutschen Gärten kaum noch eine Rolle. Grund sind der enorme Pflegeaufwand und verschiedene Krankheiten, die zum massiven Ulmensterben in ganzen Landstrichen geführt haben.

Auch bei der Birke rät Thomas Heiden zur Vorsicht. „Die verbraucht bis zu 200 Liter Wasser am Tag und macht das ganze Jahr über Dreck.“ Dagegen sind Obstbäume unkompliziert und bei vielen Gartenbesitzern inzwischen die erste Wahl. Der Garten- und Landschaftsbauer begrüßt das: „Sie bieten schon früh im Jahr eine gute Nahrungsgrundlage für Bienen und Hummeln und dienen als Bestäuber.“ Und wer kein Interesse an den Früchten habe, könne auf Zierformen oder eine Säulenkirsche zurückgreifen.

Sind diese Kriterien alle erfüllt, ist nichts mehr zu tun. Im Gegenteil: Thomas Heiden rät, den Baum dann einfach nur noch in Ruhe zu lassen – zumindest so lange er sich gut entwickelt – und vor allem zunächst nicht zu beschneiden. Es sei denn, die Äste reiben aneinander. Das führe dann unweigerlich zu einer Beschädigung der Rinde und sollte verhindert werden. „Starke Schnittmaßnahmen fügen dem Baum jedes Mal Wunden zu, und die Pflanze braucht viel Kraft, um die zu verschließen.“

Und noch einen Tipp gibt er gern denjenigen mit auf den Weg, die einen Baum pflanzen wollen: „Es empfiehlt sich immer, in hiesigen Baumschulen zu kaufen und dann auch gern die Freilandware.“ Dann könne der Hobbygärtner sicher sein, einen robusten und gut gezogenen Baum zu bekommen.

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