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Warum es in und um Flensburg schneit – aber anderswo in SH nicht

Warum es in und um Flensburg schneit – aber anderswo in SH nicht

Warum es um Flensburg schneit – aber anderswo in SH nicht

Jonas Bargmann
Flensburg
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Am Flensburger Hafen nutzten viele Menschen das Winterwetter für einen Spaziergang. Foto: Sebastian Iwersen

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Mehr Zeit einplanen sollten derzeit insbesondere Autofahrer im Flensburger Raum. Die jüngsten Schneefälle beeinträchtigen den Verkehr. An anderen Orten des Landes schneit es dagegen kaum. In den nächsten Tagen könnte es für Autofahrer gefäh...

Nach dem Schulunterricht Schneemänner bauen und Schneeballschlachten machen – für viele Kinder im Flensburger Raum herrschen dafür derzeit paradiesische Bedingungen. „Flensburg befindet sich aktuell in einer Luftmassengrenze, deren Niederschläge sich von Sylt bis nach Angeln ziehen“, erklärt Kent Heinemann, Meteorologe bei WetterWelt in Kiel, die Hintergründe zu den Schneefällen am gestrigen Dienstag und Mittwochmorgen. „Auf Sylt kommen allerdings auch paar Regengüsse herunter.“

Westliches Schleswig-Holstein muss mit Regen rechnen

Im Süden des Landes scheint dagegen die Sonne – ohne Schneefall.

Die Thermometer messen auf den nordfriesischen Inseln 0 bis 2 Grad Celsius. „Mit jedem Kilometer mehr gen Osten nähern wir uns dem Frostbereich.“ Winterfans werden auch in den kommenden Tagen voll auf ihre Kosten kommen. „Die Niederschläge werden es in sich haben“, so Heinemann. Davon betroffen sei der Bereich zwischen Südholstein und Eiderstedt. „Der Norden Schleswig-Holsteins kann dagegen wohl mit Regen rechnen.“

Experte warnt: Das ist eine der gefährlichsten Wettersituationen!

Konkret heißt das: „Wer im Süden aus Hamburg kommend in Richtung Bad Segeberg unterwegs ist, kann auf den Straßen trockene Bedingungen haben. Dies kann sich aber schnell ändern, wenn die Autofahrer in die Luftmassengrenze hineinkommen.“ Die Folge: Eine Fahrt auf der Autobahn wird urplötzlich zur Rutschpartie. „Das ist einer der gefährlichsten Wettersituationen! Es gilt stets, mit angepasster Geschwindigkeit und mit Winterreifen zu fahren.“

Erst ab kommender Woche werden die Temperaturen ein wenig milder. „Die Strömung wird sich drehen, sodass eine feucht-milde Luft sukzessiv Einzug in die Böden halten wird.“

Weiße Weihnachten? So stehen die aktuellen Chancen

Heinemann prognostiziert, dass die Chance auf eine „weiße Weihnachten“ zwischen fünf und zehn Prozent liegen. „Aber das kann sich schnell wandeln. Die skandinavischen Länder hatten im Bereich Lappland Temperaturen von -30 Grad Celsius. Die kalten Temperaturen sind also nicht allzu weit weg. Es bedarf nur eine Winddrehung, ehe wir uns im Frostbereich befinden.“ Dann könnte die Wahrscheinlichkeit einer „weißen Weihnachten“ ansteigen. „Der Drops ist zumindest noch nicht ganz gelutscht“, gibt Heinemann den Schnee-Fans Hoffnung.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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