Christoph Europa 5

Warum der Niebüller DRF-Rettungshubschrauber in Süddänemark gebraucht wird

Warum der Niebüller DRF-Rettungshubschrauber in Süddänemark gebraucht wird

Der Niebüller Rettungshubschrauber in Dänemark benötigt

SHZ
Niebüll/Tondern
Zuletzt aktualisiert um:
Startet von Niebüll aus auch zu Rettungseinsätzen jenseits der dänischen Grenze: der Hubschrauber Christoph Europa 5. Foto: DRF Luftrettung/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im vergangenen Jahr hat die Region Süddänemark den Vertrag mit der DRF-Luftrettung bis 2026 verlängert. Das war nicht selbstverständlich.

Auch 2021 ist der in Niebüll stationierte Hubschrauber Christoph Europa 5 der DRF-Luftrettung wieder zu vielen Einsätzen über die deutsch-dänische Grenze geflogen, um im grenznahen Bereich der Kommunen Tondern und Apenrade Unfallopfern und schwer erkrankten Menschen innerhalb weniger Minuten ärztliche Hilfe oder den Transport ins Krankenhaus zu gewährleisten.

DRF-Bilanz

In ihrer Bilanz über das vergangene Jahr berichtet die DRF-Luftrettung auf Anfrage, dass der seit 2020 in Niebüll stationierte neue Helikopter des Typs H 145 im Jahr 2021 bei 51 seiner 1085 Einsätze nördlich der Grenze Hilfe geleistet hat.

Weiterlesen: Ein Airbus hebt in Niebüll ab – und fliegt leiser als sein Vorgänger über die Stadt

Erst im vergangenen Jahr hatte die Region Süddänemark den Vertrag mit der DRF-Luftrettung um vier Jahre verlängert, zur Sicherung von Einsätzen im grenznahen Bereich. Es soll laut Vertrag jeweils nur 30 bis 60 Einsätze pro Jahr nördlich der Grenze geben, wofür 1,4 Millionen Kronen zur Verfügung stehen.

Dänische Luftrettung aus Billund

Nach dem Ausbau eines eigenen dänischen Rettungshubschrauberdienstes hatte es die Sorge gegeben, dass angesichts der Stationierung des nächstgelegenen dänischen Helikopters in Billund das südliche Nordschleswig bei einem Fortfall des Niebüller Hubschraubers eine deutliche verschlechterte Luftrettung bekommen würde.

SP war für Luftrettung Wegbereiter

Die Einsätze des Niebüller Rettungshubschraubers verdankt Nordschleswig vor allem der Initiative der Schleswigschen Partei (SP), die schon zu Zeiten des Amtes Nordschleswig den Weg für grenzüberschreitende Krankenwageneinsätze ebnen konnte. Die grenzüberschreitenden Hilfeleistungen sind seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema im Rahmen der deutsch-dänischen Region Sønderjylland-Schleswig.

Tonderner Ausschuss „vergaß" Hubschrauber

Im vergangen Jahr hatte der inzwischen zum Bürgermeister in Tondern gewählte SP-Politiker Jørgen Popp Petersen die damalige Position der früheren Kommunalspitze kritisiert. Diese hatte in ihrem Statement zur Akutbereitschaft der Region Süddänemark die für den Raum Tondern wichtige Forderung nach einer Beibehaltung des Einsatzes des Niebüller Rettungshubschraubers „vergessen“.

Weiterlesen: Niebüller Rettungshubschrauber: Hohe Einsatzzahlen auch in der Corona-Pandemie

Die damalige Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Irene Holk Lund (Tønder Listen), hatte argumentiert, der dänische Helikopter reiche aus. Der Stadtrat setzte schließlich durch, dass die Westküstenkommune bei der Region den Niebüller Rettungshubschrauber auf die Wunschliste setzte.

Rettungsflüge nach Röm

Der Niebüller Hubschrauber ist besonders wichtig, weil er sehr schnell auch die Inseln und Halligen erreicht. 2021 war er 750 Mal in der Notrettung im Einsatz. 335 Transporte wurden bei der Verlegung von kranken oder verletzten Menschen in andere Krankenhäuser durchgeführt. Gerade während der Ferienzeit ist der Hubschrauber bei Notfällen auch für die dänische Insel Röm von Bedeutung.

Mehr lesen