Waldkindergarten

Welche Vorteile lernen und spielen in der Natur bietet

Welche Vorteile lernen und spielen in der Natur bietet

Welche Vorteile lernen und spielen in der Natur bietet

SHZ
Nieby
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Die Kinder päppeln den Wald mit einer Gießkanne auf. Foto: Doris Ambrosius / SHZ

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Sie buddeln, sammeln Quallen und pflanzen Bäume: Im Waldkindergarten in der Geltinger Birk lernen Kinder, nachhaltig mit der Natur umzugehen.

Der Wald- und Naturkindergarten Geltinger Birk e. V. besteht seit 2010 und wurde aus einer Elterninitiative heraus gegründet. 16 Kinder zwischen drei und sechs Jahren finden dort einen Platz und „unser Spielzeug ist nur die Natur“, erklärt Leiterin Marion Swoboda, „außer bei extremen Wettersituationen sind wir immer draußen.“

Im Frühjahr und Sommer tummeln sich alle am Strand in Falshöft, im Herbst und Winter in Niebywesterfeld im Wald an einer Streuobswiese oder bei der Integrierten Station. Junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Integrierten Station machen, lesen den Kindern ab und zu etwas vor, das mache allen richtig viel Freude, fügt sie hinzu.

Quallen sammeln und Burgen bauen

„Auch draußen beginnen wir mit einem ruhigen Morgenkreis und jedes Kind erzählt erst einmal, was ihm wichtig ist“, erläutert die Leiterin, „und dann wird gesungen, bevor es jeden Tag auf Entdeckungsreise geht.“ Swoboda verrät, wie wichtig die immer gleichen Rituale an immer den gleichen Plätzen sind, das gebe eine große Sicherheit. Und dann gehe es los, Entdecken und Schätze suchen, Burgen und Tunnel bauen oder mit einem Magnet am Band Eisenstaub sammeln. Baden gehöre natürlich auch dazu, eine Hafenanlage buddeln, ein Aquarium bauen oder Quallen einsammeln. „Sie können alle unterscheiden“, ist sie mächtig stolz.

„Die Kinder erleben Wiesen, Wald und Strand während aller jahreszeitlichen Veränderungen, mit Sonne, Regen, Wind und Schnee“, beschreibt sie eine besonders schöne Art und Weise den Aufenthalt in der Natur mit allen Sinnen zu erleben. Jetzt im Herbst werden Höhlen und Tipis gebaut, Mandalas aus Blättern, Steinen und Stöckern gelegt, den Berg hinunter gekullert oder die Wildpferde besucht. „Wir gehen mit allen Lebewesen sehr achtsam um, allen ist bewusst, wir sind Gäste, die nicht stören wollen.“ Betont die Leiterin ein besonderes Bewusstsein für die Natur und für Tiere, welches bei den Kindern ganz automatisch entstehe.


Neue Laubbäume für den Mischwald

Wenn es doch mal rein gehen muss, dann steht ein großer Bauwagen zur Verfügung, welchen eine Familie einmal gekauft und zur Verfügung gestellt hat. In diesem Jahr kam noch ein ganz besonderes Naturprojekt dazu, gespendet von Johanna Neumann aus Niesgrau. Der Nadelwald am Niebywesterfeld soll ein Mischwald werden und die Kinder bekamen sieben Laubbäume, die sie dort mit einpflanzen durften. Mit Schaufeln, Eimern und Gießkannen bewaffnet, und mit wasserfesten Jacken, Hosen und Gummistiefeln bestückt ging es los, und alle hatten mächtig Spaß und wussten genau, wie wichtig es ist, Bäume zu pflanzen. Jeder kam dran, und einige mochten besonders gern mit der nassen Erde matschen oder die Grasnarben wieder drauflegen.

Andere trugen voller Stolz den Baum zum vorgebuddelten Loch, wo er in Zukunft leben darf. Ganz deutlich war den Kindern anzumerken, dass sie wissen, der Baum ist kein Ding, sondern ein Lebewesen. Zum Abschluss wurden alle Kinder selbst zu einem Eichelhäher. Wie er hatten sie vorher ganz viele Eicheln gesammelt, die sie nun überall im Nadelwald in Boden drücken und verstecken durften. „Damit aus dem Nadelwald ein Mischwald werden kann, und hoffentlich aus der einen oder anderen Eichel eine Eiche wächst.“ Erklärt Swoboda.

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