Grenze

Willkommenstafeln sollen in Harrislee unzulässige Ortsschilder ersetzen

Willkommenstafeln sollen in Harrislee unzulässige Ortsschilder ersetzen

Willkommenstafeln sollen unzulässige Ortsschilder ersetzen

Antje Walther/Shz
Harrislee/Harreslev
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Der Bauhof hat die gelben Ortstafeln an den Grenzübergängen für Fußgänger schon abmontiert, hier im Teichweg gibt es noch eine. Foto: Antje Walther/SHZ

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Die gelben Schilder an den für Fußgänger und Radfahrer gedachten Grenzübergängen in Harrislee nach Dänemark sind nicht gesetzeskonform. Aus der Verwaltung kommt jetzt ein Vorstoß für neue Schilder.

Ein Grenzstein liegt im Vorgarten einer weißen Villa in der Straße Feldmark in Harrislee. Daneben im dichten Farn verbirgt sich eine Katze. Wahrscheinlich liegt sie schon auf dänischem Staatsgebiet, in jedem Fall direkt am Gendarmsti.

Weder sie noch Fußgänger und Radfahrer wissen an den zu Fuß passierbaren Grenzübergängen im Grenzland immer genau, ob man sich in Deutschland oder Dänemark befindet. An fünf Zugängen im Gemeindegebiet Harrislees haben bis vor kurzem noch gelbe Ortstafeln kenntlich gemacht, wo(ran) man ist. Doch diese Schilder sind rechtlich nicht zulässig. Deshalb hat die Verwaltung jetzt eine Idee in die Kommunalpolitik getragen.

Im Hauptausschuss sagt Gemeinde-Ingenieur Thomas Petersen, dass es um die Grenzübergänge Mühlenweg, Alte Zollstraße, Teichweg in Kupfermühle, Feldmark und Rönsdam geht, die auch touristisch sehr interessant sind.

Unzulässig: Gelbe Ortstafel beinhaltet Geschwindigkeitsbegrenzung

Die Unzulässigkeit der gelben Ortstafeln auf Nebenwegen ergebe sich übrigens daraus, „weil der Ort da nicht beginnt“ und mit der Beschilderung zugleich Höchstgeschwindigkeiten (Tempo 50 innerorts) angegeben werden. Man habe sich deshalb in der Verwaltung eine Alternative überlegt mit der Intention, dass sich Spaziergänger und Radfahrer, Einheimische wie Touristen, wenn sie die Grenze übertreten, „willkommen fühlen“. Petersen verweist auf Vorbilder in der Eider-Sorge-Treene-Region.

Kosten für fünf zweisprachige Willkommensschilder: 2.500 Euro

Für die Gestaltung wolle man eine Werbe-Agentur einschalten. Thomas Petersen beziffert die veranschlagten „Kosten für fünf zweisprachig und farbig gestaltete Aluschilder in einer Größe von 90 mal 60 Zentimetern“ auf insgesamt rund 2.500 Euro.

SSW, SPD und CDU begrüßen den Vorstoß der Verwaltung. SSW-Fraktionsvorsitzender Bjørn Ulleseit hält das für eine gute Idee für Spaziergänger in der Grenzregion und hofft auf baldige konkrete Gestaltungsvorschläge. SPD-Fraktionschef Jürgen Schirsching wünscht sich zudem, dass die Umsetzung genauso zügig vonstatten gehe wie bei den 31 zweisprachigen Ortsschildern Anfang des Jahres.

Aus der CDU kommt trotz der Kosten Zustimmung von Marc Uppenkamp, weil die Willkommensschilder zu den zweisprachigen Ortsschildern passen. Arne Reichardt regt außerdem an, die dänische Nachbarkommune ins Boot zu holen. Bürgermeister Martin Ellermann verspricht sogleich die Kontaktaufnahme.

Grüne Fraktion: Keine Notwendigkeit, aber offen für Entwürfe

Keine Euphorie äußern hingegen die Grünen. Fraktionschef Mark Heinze ist skeptisch und sieht die Notwendigkeit für die Kosten nicht. Entwürfen stünde er zwar offen gegenüber, würde das Thema jedoch nochmal in die Fraktion nehmen und die Ausgaben nicht freigeben. Siegfried Manzel fragt ohne Rederecht, warum man nicht das kreative Potential der Harrisleer Schüler für die Gestaltung nutze.

Svend Wippich vom SSW, der die Sitzung leitet, nimmt den Vorschlag dennoch „ausnahmsweise zur Kenntnis“ und formuliert den Beschlussvorschlag. Gegen die Stimme der Grünen beschließt der Hauptausschuss die Ausstattung der genannten Grenzübergänge mit Willkommensschildern. Die Verwaltung solle Entwürfe einholen und demnächst vorstellen. Die zuständigen Gremien sollen wiederum die erforderlichen Mittel über 2.500 Euro bereitstellen.

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