Energie

In den Windparks entstehen bis 2024 zwölf neue Windräder

In den Windparks entstehen bis 2024 zwölf neue Windräder

In den Windparks entstehen bis 2024 zwölf neue Windräder

Susanne Karkossa-Schwarz
Holtsee
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Foto: Susanne Karkossa-Schwarz

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Sowohl im Park Holtsee/Grünhorst als auch in Holtsee/Lindau sollen jeweils fünf neue Windräder errichtet werden. 2023 sollen zwei weitere Anlagen im Park Holtsee/Altenhof in Betrieb genommen werden. Angesichts dieser Entwicklung reagieren die B...

2172 Hektar Fläche umfasst das Gebiet der Gemeinde Holtsee

2172 Hektar Fläche umfasst das Gebiet der Gemeinde Holtsee. Da ein Teil der Fläche in einem Windvorranggebiet liegt, befinden sich auf Gemeindegebiet bereits regenerative Energien in Form von Windparks. Im Rahmen der Vorstellung auf der jüngsten Einwohnerversammlung einer Potenzialflächenanalyse für Photovoltaikanlagen wurde deutlich, dass die Bürger in Holtsee einer zweiten regenerativen Energie in Form eines Solarparks eher ablehnend gegenüberstehen.

Angesichts der für einige Bürger doch überraschende Nachricht, dass weitere Windenergieanlagen (WEA) in den Windparks errichtet werden sollen, war die Reaktion auf Photovoltaik überwiegend skeptisch. „Wir nehmen uns die Grundlage für die Produktion von Lebensmitteln, wenn wir Photovoltaik auf den Feldern erlauben“, warf ein Bürger ein. Von einer Verschandelung der Felder war die Rede bis zum Argument, dass man in Holtsee mit den Windparks schon sehr viel im Bereich klimaneutraler Energie unterwegs sei.

64 Prozent der Gemeindefläche sind ausgeschlossen

Der zweite stellvertretende Bürgermeister Christian Kühme betonte, dass noch kein Standortkonzept für Freiflächen-Solaranlagen in Holtsee existiere. Aktuell sei man bei einer Potenzialflächenanalyse, nicht mehr. 1392 Hektar, 64 Prozent der Fläche, sind von vornherein für derartige Anlagen ausgeschlossen. Ausschlusskriterien sind Siedlungsflächen, Biotope, Wald, Ökokontenflächen, Knicks, Gewässer, landwirtschaftliche Flächen mit hoher Ertragsfähigkeit und Kulturdenkmale.

Moore: Grünland soll wiedervernässt werden

In der Überlegung steht Grünland, das wiedervernässt werden soll. So entstehen zukünftige Moore, die CO2 binden und in denen Photovoltaikanlagen errichtet werden könnten. Ein Vorschlag kam aus dem Plenum der Einwohnerversammlung: private Dachflächen für Photovoltaik zu verpachten.

Photovoltaikanlagen in Windparks

In Holtsee ergibt sich angesichts der drei bestehenden Windparks die Frage: Können Photovoltaikanlagen in Windparks errichtet werden?

„Auf Windvorranggebieten gibt es ein Planungsrecht für Windenergie“, sagt Christian Castro, Leiter Business Development bei Denker & Wulf AG. Trotzdem sei es theoretisch denkbar, am Rand eines Windvorranggebiets Solaranlagen zu bauen. Dabei seien mehrere Punkte zu beachten: die dynamische Verschattung de Anlage durch den Turm und durch die Rotorblätter der WEA sowie die Verlegung der Leitungen, die nicht unproblematisch seien.

Für jede einzelne Photovoltaikanlage muss es ein Bauleitverfahren geben

Nicht das Rahmenkonzept für Photovoltaikanlagen sei entscheidend, sondern das Entscheidende sei tatsächlich die Bauleitplanung, die für jede einzelne Anlage von Projektträgern durchgeführt werden müsse. „Die Planungshoheit liegt bei den Gemeinden, für jeden Einzelfall“, betont Castro.

Am 26. September lief die Frist für das Verfahren der öffentlichen Beteiligung ab

Am 26. September lief die Frist für das Verfahren der öffentlichen Beteiligung für die Planung von insgesamt zehn neuen Windenergieanlagen in Holtsee ab. Und doch schien für einige Bürger die Nachricht neu zu sein. Angesichts der Erweiterung der Windparks war zu hören: „Was hat der einzelne Bürger davon?“ Gewünscht sei ein Termin mit den Einwohnern in Bezug auf einen möglichen Bürgerwindpark.

Ein anderer Zuhörer monierte den hohen Strompreis, der an den Gaspreis gekoppelt ist, und schlug vor: „Die Gemeinde soll die klimaneutrale Windenergie für unseren Strompreis übernehmen. Wir zahlen schon genug für den Strom und liefern zudem die klimaneutrale Energie.“

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