Union in der Krise

Wird die Kieler Bildungsministerin Karin Prien neue CDU-Generalsekretärin?

Wird Karin Prien neue CDU-Generalsekretärin?

Wird Karin Prien neue CDU-Generalsekretärin?

SHZ
Kiel/Berlin
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Im Wahlkampf in einem Team: Karin Prien und Armin Laschet. Foto: Uwe Koch/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de/shz.de

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Laut einem Zeitungsbericht ist die 56-Jährige als mögliche Nachfolgerin von Paul Ziemiak im Gespräch. Sie äußert sich dazu nicht – aber es gibt ein paar Gründe, die sie für den Job geeignet erscheinen lassen.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien ist als Generalsekretärin der CDU im Gespräch. Das berichtet das „Handelsblatt“, ohne allerdings Quellen zu nennen. Für den Fall, dass der amtierende Generalsekretär Paul Ziemiak wegen des missratenen Wahlkampfs der Union den Hut nehmen muss, werde die 56-jährige Kielerin als Nachfolgerin gehandelt, schreibt die Zeitung. Prien äußerte sich am Mittwoch trotz Anfrage von shz.de nicht zu dem Thema.

Prien gehörte im Wahlkampf zu Armin Laschets „Zukunftsteam“

Die Kieler Bildungsministerin gehörte im Wahlkampf zum sogenannten „Zukunftsteam“ von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet und hat den CDU-Parteichef stets gegen Kritik in Schutz genommen. Zuletzt hatte Prien Schlagzeilen gemacht, weil sie sich gegen die Wahl des umstrittenen Südthüringer CDU-Bundestagskandidaten und Ex-Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen ausgesprochen hatte.

Der hatte daraufhin den Rauswurf Priens aus Laschets „Zukunftsteam“ gefordert – was Laschet aber ablehnte. Prien sei eine „couragierte Frau“, erklärte er vielmehr. Maaßen scheiterte am Sonntag in seinem Wahlkreis am SPD-Konkurrenten Frank Ullrich, zu dessen Wahl auch Prien indirekt aufgerufen hatte.

Weiterlesen: Armin Laschet stellt sich hinter Karin Prien – und gegen Hans-Georg Maaßen

Prien ist in der CDU gut vernetzt. Seit letztem Jahr sitzt sie im Bundesvorstand der Partei. Zudem machte sie schon vor vier Jahren auf sich aufmerksam, als sie die – inzwischen wieder aufgelöste – „Union der Mitte“ als Gegengewicht zur konservativen „Werte-Union“ mit ins Leben gerufen hat.

Ob ihr Verbündeter Laschet allerdings überhaupt noch über eine mögliche Neubesetzung des Generalsekretärsposten entscheidet, ist offen: Nur wenn er CDU-Vorsitzender bleibt, hat er das letzte Wort. Und das ist nach dem miserablen Wahlergebnis der Union von nur 24 Prozent und heftiger parteiinterner Kritik an ihm nicht sicher.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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