Wissenschaft und Forschung

Zwölf Professuren für Künstliche Intelligenz in SH

Zwölf Professuren für Künstliche Intelligenz in SH

Zwölf Professuren für Künstliche Intelligenz in SH

SHZ
Kiel
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Foto: Pixabay/shz.de

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Sie sollen Innovation im Norden sichern: Die Landesregierung stiftet für die Boom-Disziplin zwölf Professuren an sechs Hochschulen in Schleswig-Holstein. Das hat Ministerpräsident Daniel Günther angekündigt.

Die Landesregierung will Schleswig-Holstein mit einer Wissenschafts-Offensive eine Vorreiterrolle bei Künstlicher Intelligenz (KI) sichern. Dazu richtet sie auf einen Schlag zwölf Professuren für das Boom-Thema ein. Das haben Ministerpräsident Daniel Günther und Wissenschaftsministerin Karin Prien (beide CDU) angekündigt.

„Die Lehrstühle sollen ein Antreiber für die Entwicklung der Hochschulen, für die außeruniversitäre Forschung und für die Zukunftsbranchen des Landes sein“, so der Ministerpräsident. Er ist überzeugt: „Ohne KI-Kompetenzen würde die Innovationsstärke des Landes langfristig massiv leiden.“

Neun Millionen Euro über fünf Jahre aus einem Sondervermögen

Neun Millionen Euro spendiert das Land über die nächsten fünf Jahre für das Programm. Es wird aus einem Sondervermögen des Landes für KI finanziert. Die Hochschulen mussten sich verpflichten, die Stellen danach aus ihren normalen Budgets weiter zu bezahlen.

Vier Städte profitieren

Jeweils drei Professuren erhalten die Universitäten in Kiel und Lübeck, zwei die Technische Hochschule Lübeck und je eine die Hochschule Flensburg, die Fachhochschule Westküste in Heide und die Fachhochschule Kiel. Einen weiteren Lehrstuhl teilen sich die Unis in Kiel und Lübeck.

Mix aus Anwendungsbezug und Forschung

Prien sprach von einem „ausgewogenen Mix von anwendungsorientierten und stärker auf Forschung ausgerichteten Konzepten“. Ursprünglich hatten sich die Hochschulen mit 22 Vorschlägen für die KI-Offensive beworben. Durch Abstimmungen untereinander wurde diese Zahl zunächst auf 15 verschlankt. Ein Bewertungsverfahren durch Gutachter eines auf KI spezialisierten Berliner Instituts hat schließlich die jetzigen zwölf Projekte ausgewählt.

„Alle Hochschulen haben sich von sich aus extrem engagiert“, betonte die Ministerin. „Es ist gelungen, alte Rivalitäten umzuwandeln in eine Kultur der Kooperation.“ Die Hochschulen haben am Zuschnitt der Professuren Praktiker aus Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt, die mit KI arbeiten. Prien betonte die Querschnittsfunktion von KI: Ohne dieses Werkzeug gerieten viele Wissenschaften angesichts immer größerer Datenmengen an die Grenzen dessen, was sie noch auswerten können.

Ganz bei Null fangen die Hochschulen in Schleswig-Holstein nicht an. Angewendet wird KI zum Beispiel schon in Flensburg im Bereich Software Engineering, in Kiel bei den Themen Mobilität oder in den Meereswissenschaften oder in Lübeck in Medizin, Gesundheit und Pflege – und in der Informatik in Kiel, Lübeck und Flensburg sowieso.

Die Ausschreibung kommt jetzt erst

Nachdem der Rahmen steht, kommt nun die Probe aufs Exempel: Die Lehrstühle müssen im bundesweiten und auch internationalen Wettbewerb um möglichst gute Köpfe bestehen. Die Ausschreibung der Stellen wird jetzt vorbereitet. Ziel der Ministerin ist, dass zum nächsten Wintersemester zumindest ein Teil der Professuren besetzt ist.

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