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Versicherung sagt Unkrautbrennern den Kampf an

Versicherung sagt Unkrautbrennern den Kampf an

Versicherung sagt Unkrautbrennern den Kampf an

cvt/dpa/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Ein Flammenwerfer habe im Garten nichts zu suchen, meint eine große dänische Versicherung – und fordert das Verbot von Unkrautbrennern. Alleine im Mai seien Millionenschäden durch versehentliche Brände entstanden. Tipps & Tricks zum sicheren Entfernen unerwünschter Pflanzen.

Die dänische Versicherungsgesellschaft Topdanmark will Ukrautbrenner den Garaus machen und setzt sich dafür ein, die Gartenhelfer landesweit zu verbieten. „Unkrautbrenner sind die Ursache sehr vieler Brände. Alleine jetzt im Mai habe ich drei große Brandschäden für mehrere Millionen Kronen gesehen, wo die Häuser abgebrannt sind, nachdem man Unkrautbrenner benutzt hat“, sagt der Privatkundendirektor der Versicherung, Erik Adrian.

Er verweist unter anderem auf zwei Brände in Nordseeland Anfang der Woche, die damit endeten, dass vier Häuser größere und kleinere Schäden erlitten. Beide Male war ein Unkrautbrenner die Ursache.

Im vergangenen Jahr sind große Teile eines der beiden Flügel der Sportarena Gigantium in Aalborg den Flammen zum Opfer gefallen – auch hier war ein Unkrautbrenner die Ursache.

Zunahme von Bränden durch Gasbrenner

Die Versicherung würde sich wünschen, wenn die Gartenhacke eingesetzt werden würde. Dann würde man sich schließlich auch gleichzeitig mehr bewegen, meint Adrian.

Die Statistik belegt die Sorge des Versicherers. Die Feuerwehren in Dänemark rücken häufiger als früher zu Bränden aus, die durch die Gas-befeuerten Unkrautbrenner entstehen. 286 Mal im vergangenen Jahr, vor fünf Jahren lag die Zahl bei 201 Fällen.

Vielleicht, meint Adrian, wollen die Menschen auf Gifte im Garten verzichten und wechseln deshalb zum Unkrautbrenner. Wenn man den schon benutzen wolle, sagt er, solle man zumindest auf das DG-Logo achten. Dadurch ist sichergestellt, dass die dänischen Vorschriften für Gasgeräte eingehalten werden. Zudem empfiehlt die Versicherung, den Brenner nur dann zu nutzen, wenn Pflanzen und Erde feucht sind und keine brennbaren Materialien, etwa trockenes Laub, in der Nähe liegen.

Ratschläge zur Pflanzenbeseitung ohne Gift:

Wer Unkraut in Pflasterfugen von Gartenwegen, Einfahrten und Terrassen mit einem Gasbrenner entfernen will, muss vorher aufräumen. Denn getrocknete Pflanzenreste wie Blätter, Gräser und Zweige würde das Gerät entzünden, erläutert der Deutsche Verband Flüssiggas in Berlin.

Außerdem raten die Experten zur Unkrautbeseitigung an einem windstillen Tag. So lässt sich die offene Flamme sicherer und gezielter einsetzen. Wichtig: dabei nicht rauchen.

Unkrautbrenner, auch Abflammgeräte genannt, sind eine Alternative zum Entfernen unerwünschter Pflanzen auf gepflasterten oder geteerten Bereichen. Damit werden die Pflanzen nicht direkt verbrannt. Es wird nur auf eine recht hohe Temperatur erhitzt, was das Eiweiß gerinnen lässt und die Zellwände zerstört.

Der Arbeitskreis Wasser- und Pflanzenschutz rät sogar dazu, die Pflanzen nicht zu stark mit den Brenngeräten zu bearbeiten. Für den Erfolg ist das richtige Entzünden und Abbrennen nicht nötig, es erhöht lediglich die allgemeine Brandgefahr.

Eine weitere zulässige und kostengünstige Alternative ist die Handarbeit mit dem Fugenkratzer, der gezielt die Pflanze samt Wurzeln aus dem Boden holt. Stahlbürsten zerstören das Grün, zugleich reißen sie die Pflanze aus dem Boden. Nicht anwenden sollte man die Bürste auf kratzempfindlichen Untergründen, erklärt der Arbeitskreis.

Er rät außerdem zu heißem Wasser: Es schädigt die Pflanzen, die dann mit Hilfe eines festen Besens entfernt werden. Der Vorteil: Auch Wurzelstücke, die im Boden bleiben, und verstreute Samen erleiden durch das Kochwasser Schaden, was weniger neue Unkraut sprießen lässt.

Hochdruckreiniger haben einen ähnlichen Effekt. Doch die Geräte sind so kraftvoll, dass sie loses Fugenmaterial auf Gehwegen, Terrassen und Garageneinfahrten wegspülen können.

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