Im Garten

Bunte Pracht mit Wow-Effekt

Bunte Pracht mit Wow-Effekt

Bunte Pracht mit Wow-Effekt

Solderup
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Ein Traum in Rottönen – Dahlien bringen Farbe in den Garten. Foto: Marlies Wiedenhaupt

Sind es 500 oder sogar 700? So genau weiß Horst Fries nicht, wie viele Dahlien in seinem Garten blühen. Auf jeden Fall dominieren seine Lieblingsblumen zurzeit mit vielfältigen Formen und Farben die Blumenbeete.

Blaubeeren, Pflaumen, grüner Spargel, Dahlien. Birnen, Kartoffeln, Dahlien. Lauch. Dahlien. Petersilie. Dahlien. Gladiolen. 

Kohl, Zucchini und Hokkaido-Kürbis. Dahlien.  Gurken zum Einmachen. Dann wieder jede Menge Dahlien.
Im Garten von Horst und Dorte  Fries in Solderup bilden die Knollenpflanzen   zurzeit beeindruckende blühende Landschaften, denn ihre Anzahl ist stattlich und löst bei Besuchern so manches „Wow“ aus.  „Wenn  die Leute fragen, wie viele Dahlien ich habe, sage ich 500. Aber es können auch 700 sein, das weiß ich nicht so genau“, sagt Horst Fries lachend. Dahlien  sind seine große Leidenschaft. Und wenn ihn etwas brennend interessiert, wird eher geklotzt statt gekleckert. 

Dahlien sind Horst Fries‘ große Leidenschaft. Der Keim für seine generelle Garten-Leidenschaft wurde früh gesät. Schon als Schulkind hat er in den Gärten seiner Mutter und seiner Oma eigene Beete bepflanzt. Foto: Marlies Wiedenhaupt

 

 „Als ich mit 21 Jahren dieses Haus in Solderup gekauft habe, habe ich als Erstes einen Gemüsegarten angelegt“, erzählt der   67-jährige gebürtige  Sether. Heute ist das ehemals 2.400 Quadratmeter große Grundstück durch dazugekauftes Land auf 12.500 Quadratmeter angewachsen und bietet nicht nur schönen Blumen  Platz, sondern  Obst und Gemüse in solchen Mengen, dass es für die Selbstversorgung reicht – inklusive der Belieferung von drei Kindern und sieben Enkeln. 

Auch als Horst Fries noch bei der Tønder Bank (43 Jahre, davon die meiste Zeit als Filialleiter) und bei der Sydbank (1,5 Jahre) angestellt war, kümmerte  er sich schon intensiv um den Garten. Doch  seit er vor fünf Jahren Rentner wurde, haben sowohl die Gartenarbeit  als auch  die Anzahl der Dahlien  zugenommen. Seine Frau Dorte hingegen näht lieber, kümmert sich aber trotzdem ums Beerenpflücken und schneidet verblühte Rosen ab.

Horst Fries erntet Tomaten im Treibhaus. Foto: Marlies Wiedenhaupt

 

 „Als ich noch in der Bank beschäftigt war, habe ich immer gesagt: Ich arbeite acht Stunden, und ich schlafe acht Stunden. Da bleiben noch acht Stunden übrig,  in denen man viel schaffen kann. Andere sagen oft, sie haben keine Zeit. Aber wenn du genug  Interesse für etwas hast, findest  du  die   Zeit dafür“, sagt Horst Fries beim Rundgang durch den Garten, in dem auch Gänse, Enten und  Hühner zu Hause sind, in dem  ein Zitronenbäumchen wächst, Lorbeer geerntet werden kann, wo es Bienenstöcke gibt und  Regenwasser aufgefangen und Sonnenenergie genutzt wird. 

Gartenarbeit mochte  Horst Fries schon immer. „Als  Schulkind hatte ich im Garten meiner Mutter ein eigenes kleines Beet, und bei meiner Oma, die neben uns wohnte, habe ich Erbsen ausgesät und Erdbeeren gepflanzt.“

Auch die Passion für Dahlien hat der 67-Jährige  sozusagen  geerbt. „Meine Mutter, meine Oma und auch meine Uroma haben sich generell für Blumen interessiert – und auch Dahlien sehr gemocht.“

Zu tun gibt es immer etwas. Foto: Marlies Wiedenhaupt

 

Er selbst züchtet die Knollengewächse  sogar, vermehrt sie durch Teilung, durch Stecklinge und durch selbst geerntete und ausgesäte Samen. „Wenn ich sie aussäe, ist es  immer sehr spannend, was dabei rauskommt“, versichert Horst Fries. Die Knollen hingegen, die er im November ausbuddelt und im März, manchmal schon im Februar,  wieder in die Erde setzt, seien  eher wie „alte Bekannte“.  

Dass Dahlien im Winter aus der Erde geholt werden müssen, damit sie nicht erfrieren, ist für ihn  kein Problem, sondern  „eine notwendige Arbeit, die ich nicht scheue. Ich lagere sie einen Tag lang draußen zum Trocknen – wenn es regnet, im Treibhaus. Die ganze Aktion kann man so beschreiben: 14 Tage pflanzen – 14 Tage ausgraben.“ Gelagert werden die Knollen  kühl, frostfrei und nicht zu trocken. 

„Ich erfreue mich einfach am Anblick von Dahlien. Es macht mir immer wieder Spaß,  und es geht mir nicht darum, Zeit totzuschlagen. Es ist  eine Passion“, sagt Horst Fries, der  auch gern schwimmt, läuft und  Rad fährt.

Auch in kräftigem Rosa eine Augenweide. Foto: Marlies Wiedenhaupt

 

Auch Phlox und Rosen sowie  Tulpen und Narzissen hat Horst Fries besonders gern. Und das ist sowohl im Sinne von „gernhaben“ als auch von „gern haben“ zu verstehen. Denn auch diese Pflanzen sind auf dem Grundstück in  stattlicher Anzahl 

vorhanden. Die Frühjahrsblüher zurzeit natürlich unterirdisch. Mit der Menge der  Dahlien kann  aber keine andere Pflanze konkurrieren.

Und was macht Horst Fries im Winter? „Ahnenforschung“, kommt es prompt. „Ich suche beispielsweise alte Bilder  von den Häusern und deren Bewohnern hier  im Umkreis und halte auch Vorträge darüber. Etwa 50.000 alte Bilder habe ich  schon  vor dem Vergessen gerettet.“ 

Auch diese Leidenschaft   des ehemaligen Bänkers ist also mit  üppig hohen Zahlen verbunden.

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