Engelbrecht tritt wieder in Sonderburg an

Mit Jesper Petersen hat Nordschleswig jetzt nur noch einen Regierungsminister: Benny Engelbrecht ist bekanntlich gestern zurückgetreten. Walter Turnowsky hat die Geschehnisse in Kopenhagen für uns verfolgt und weiß zu berichten, dass der Gitarre spielende Quereinsteiger aus Atzbüll auch bei der nächsten Folketingswahl in Sonderburg antreten will – und in seiner Kolumne erinnert er uns passenderweise auch an die Abenteuer der Zeichentrickfigur Benny. Ihr Schöpfer, Flemming Quist Møller, verstarb vor wenigen Tagen und hinterlässt einen Schatz an dänischem Kulturgut für Kinder.

Minderheiten-Film auch in deiner Nähe

Ein Stück nordschleswigsches Kulturgut ist schon jetzt die vor Kurzem veröffentlichte Kriminalkomödie „Der Krug an der Wiedau“. In den kommerziellen Charts ist der Film, in dem die fünf Sprachen des Grenzlandes gesprochen werden, zwar nicht vertreten. Dafür aber wird er in den kommenden Wochen und Monaten an zahlreichen Orten im Grenzland und darüber hinaus aufgeführt – und die Nachfrage reiße nicht ab, sagt BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen. Der Spruch „bald auch in einem Kino in Ihrer Nähe“ ist wahrlich nicht übertrieben. Vom Valby Kino in Kopenhagen bis zum Hotel Landhafen in Niebüll sind Aufführungen geplant. Und weitere sollen folgen, berichtet Kerrin Jens.

Schnelltestzentren schließen

Wenn dann im März der Film zum Beispiel beim dänischen Lokalhistorischen Verein in Rapstedt gezeigt wird, dann können die Zuschauerinnen und Zuschauer vorher nicht mehr noch eben beim Schnelltestzentrum vorbei. Zumindest nicht auf der dänischen Seite der Grenze. Denn die gibt es dann, ab dem 6. März, in Dänemark nicht mehr. (Die Schnelltestzentren – nicht die Grenze. Leider.) Das hat die Versorgungsbehörde heute mitgeteilt. Welche Konsequenzen das für das reibungslose grenzüberschreitende Leben hat, bleibt abzuwarten. Schließlich sind in Deutschland vielerorts aktuelle Corona-Tests vorgeschrieben. PCR-Testzentren soll es weiterhin geben.

LGBT+-Bewegung am deutschen Gymnasium

In Apenrade haben derweil heute Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen LGBT+-Bewegung Aura das Deutsche Gymnasium besucht, um mit Schülerinnen und Schülern zu sprechen. „Wir wollen den jungen Menschen eine Anlaufstelle bieten, in der sie sich mit anderen LGBT+-Personen treffen, Erfahrungen austauschen und frei, ohne jegliche Konventionen, miteinander zusammenkommen können“, berichtet eine der Freiwilligen meinem Kollegen Jan Peters. Noch immer ist es für sehr viele Jugendliche gar nicht so leicht, über das Thema zu sprechen – sogar oder gerade im engsten Freundes- oder Familienkreis.

Tun wir alles dafür, dass die Menschen hier und anderswo, dass wir alle möglichst bald endlich alle so angenommen, geschätzt und respektiert werden, wie wir sind. Vorurteile und Schranken im Kopf – die haben wir nämlich leider fast alle, egal, für wie offen und tolerant wir uns halten.

In diesem Sinne hoffe ich, dass wir vom „Nordschleswiger“ auch heute wieder dazu beitragen können, deinen Horizont in alle möglichen Richtungen zu erweitern und dass du viel Freude beim Lesen hast!

Cornelius von Tiedemann,
stellvertretender Chefredakteur