Leben in Nordschleswig

Lars liebt es – immer noch – mit Lego-Steinen zu bauen

Lars liebt es – immer noch – mit Lego-Steinen zu bauen

Lars liebt es – immer noch – mit Lego-Steinen zu bauen

Tingleff/Tinglev
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Bei Lars Fink Hansen steht Lego noch immer auf dem Wunschzettel. Foto: Gwyn Nissen

Lars Fink Hansen, Leiter des Tingleffer SuperBrugsen, präsentiert sein Hobby in diesem Jahr sogar auf einer internationalen Ausstellung in Kopenhagen.

Ich spiele ja nicht mit Lego – ich baue mit Lego-Steinen.

Lars Fink Hansen

Wie fast jeder Junge in Dänemark hat Lars Fink Hansen seinerzeit mit Lego gespielt – und wieder davon abgelassen. Dann hat er eine Zeit lang mit seinem Sohn Magnus geklotzt – und jetzt kann der Leiter des SuperBrugsen in Tingleff gar nicht anders: Er muss einfach mit Lego bauen. Das Lego-Fieber hat den 45-Jährigen dermaßen gepackt, dass er in den Winterferien in Kopenhagen erstmals an einer großen internationalen Ausstellung teilnimmt.

60 Aussteller aus neun Nationen werden im Bella Center in Kopenhagen ihre Lego-Werke präsentieren. Lars Fink Hansen hat ein Hotel gebaut – aus über 40.000 Bausteinen. Dabei gab es keinen Bausatzplan – er musste alles von Grund auf selbst entwickeln und bauen. Ein halbes Jahr hat er dafür gebraucht.
„Anfangs war ich noch im Keller, wo ich eine Million Lego-Steine habe, doch die letzten Wochen war ich in der Stube. Da war ich nicht so beliebt“, sagt Lars Fink Hansen.

Inzwischen ist das Hotel in Kisten gepackt und nach Kopenhagen geschickt worden. Das Hotel ist auf 42 Bauplatten (32 x 32 Zentimeter) gebaut und kann auseinandergenommen werden. Auch jede Etage kann getrennt und in Kisten gepackt werden. Mittwoch in der Woche 7 wird Lars Fink Hansen dann drei, vier Stunden benötigen, um im Messecenter sein Hotel wieder aufzubauen.
„Das muss man schon beim Planen bedenken. Nachher, wenn man alles auseinandernimmt, nützt es nichts, dass mittendrin ein Fenster steckt“, sagt der Lego-Bauer.

Das Hotel von Lars Fink Hansen. NAch der Ausstellung in Kopenhagen wird es wieder auseinander genommen. Foto: Gwyn Nissen

Was kostet so ein Hotel?

„Ja, genau“, antwortet Lars Fink Hansen, der mit dem Preis nicht rausrücken will. „Wenn ein Golfspieler einen neuen Driver kauft, fragt man auch nicht gleich, was er dafür ausgegeben hat. Es ist eben mein Hobby wie andere Briefmarken sammeln, Golf spielen oder sonst was.“
Einige Bausteine hatte er schon, andere musste er sich dazukaufen. „Ich hatte zum Beispiel keine  280 Fenster auf Lager, und auch von den 27 Löwenköpfen, die das Dach zieren, hatte ich nur einige wenige. Die musste ich mir von überall her besorgen – dabei habe ich für das günstigste Löwenteil 32 Kronen zahlen müssen“, verrät Lars Fink Hansen.

Wichtiges Netzwerk

Das Netzwerk ist für die erwachsenen Lego-Bauer von großer Bedeutung. In Dänemark sind viele von ihnen Mitglied von Byggepladen.dk. Dort können sie sich mit Gleichgesinnten austauschen und fehlende Bauklötze erwerben. Außerdem stehen die Mitglieder mit Rat und Tat zur Seite, was nötig ist – „wir bauen ja nicht nach Plan“. Bei komplizierten Bauten kann der eigene Plan drei, vier Wochen  Zeit in Anspruch nehmen, bevor der erste Stein überhaupt platziert ist. 

Die Mitglieder von Byggepladen.dk haben – wie die 5.000-6.000 anderen Erwachsenenklubs in der ganzen Welt – einen guten Draht zu Lego, und können manchmal zu Sonderkonditionen Bestellungen abgeben. Das ist nötig, wenn man zum Beispiel über eine Million Bausteine für den royalen Sitz Amalienborg oder die Marmorkirche in Kopenhagen braucht – diese beiden Gebäude und Straßenzüge der Kopenhagener Innenstadt sind auch im Bella Center ausgestellt.

Was sagen Leute dazu, dass du immer noch mit Lego spielst?

„Ich spiele ja nicht mit Lego – ich baue mit Lego-Steinen. Wenn Leute sehen, was ich mache, staunen sie schon – auch weil Lego heute so großen Erfolg hat. Aber eigentlich ist es mir egal, was sie denken. Für mich ist es ein beruhigendes Hobby“, erklärt Lars Fink Hansen.
Er hat früher schon das Brugsen-Gebäude in Tingleff und sein eigenes Haus gebaut. Irgendwann würde der Fußballfan gerne ein Stadion bauen. Als Bayern-Anhänger  am liebsten das Olympiastadion in München, aber dafür reicht die Zeit nicht: „Vielleicht baue ich das SønderjyskE-Stadion in Hadersleben – auch mit den Tribünen, die noch nicht fertig sind.“

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