Gesellschaft

Grenzradtour 2020 zum verschlossenen Übergang

Grenzradtour 2020 zum verschlossenen Übergang

Grenzradtour 2020 zum verschlossenen Übergang

Sophientahl/Sofiedal
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Trotz einiger Regenschauer herrschte beste Stimmung bei der deutsch-dänischen Grenzradtour, die in diesem Jahr ersatzweise nur ein Beisammensein an der verschlossenen Grenze bei Sophienthal erlaubte. Foto: Jette Erichsen

Deutsche und dänische Grenznachbarn trafen sich zum traditionellen Zusammensein in Sophienthal/Fehle. Über die Grenze hinweg wurde Unverständnis über die andauernde Blockade der für die Nachbarschaft so wichtigen kleinen Übergänge laut.

Seit vielen Jahren treffen sich Bewohner aus den benachbarten Dörfern in der Kommune Apenrade und des Kirchspiels Medelby zu sommerlichen grenzüberschreitenden Fahrradtouren. Dabei stehen Besuche an interessanten Einrichtungen oder Betrieben sowie stets auch ein gemütliches Beisammensein an der mobilen Wurstbude mit flüssigen Erfrischungen und netten Gesprächen auf dem Programm.

Jubiläum ohne Durchkommen

Doch in diesem Jahr, in dem eigentlich die Grenzziehung zwischen den Dörfern vor 100 Jahren gewürdigt werden sollte, hat die andauernde Sperrung der bei den Radtouren zu kreuzenden Grenzübergänge durch die dänischen Behörden den Grenznachbarn fast einen Strich durch die Rechnung gezogen.

„Wir wollten in diesem Jahr eigentlich zusammen Stoltelund besuchen“, berichtet der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, der zu den Mitinitiatoren der grenzüberschreitenden Radtouren zählt. „Doch das war für die deutschen Teilnehmer wegen der Absperrung des Übergangs Fehle/Sophienthal nicht möglich“, so Jürgensen und fügt hinzu: „Wir wollten uns die gemeinsame Veranstaltung mit den deutschen Nachbarn nicht verderben lassen.“

Treffen mit Leckerbissen

Also wurde vereinbart, dass man sich am gesperrten Übergang in Sophienthal trifft. Von der dänischen Seite radelten rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Übergang, der durch Säcke, Gitter und ein Schloss unpassierbar gemacht worden ist. Ebenso viele Radlerinnen und Radler kamen von der deutschen Seite. Und es wurde auch wie in den früheren Jahren die Wurstbude aufgemacht. „Es wurden Leckerbissen über die Grenze gereicht“, so Jürgensen.

Die Wurstbude blieb für die dänischen Teilnehmer der Grenzradtour offiziell unerreichbar. Leckerbissen wurden über die Absperrungen gereicht. Foto: Jette Erichsen

 

Auch ein paar Regenschauer konnten die gute Stimmung nicht vermiesen. „Allerdings haben wir alle den Kopf geschüttelt, wieso man immer noch nicht die Blockade der kleinen Übergänge wenigstens für Radfahrer und Fußgänger öffnen kann“, so Jürgensen.

 

Das deutsch-dänische Grenzpartnerschaftsschild erinnert an bessere Tage, als der Übergang Fehle/Sophienthal einfache Touren über die Grenze ermöglichte. Foto: Volker Heesch

 

Hinrich Jürgensen findet es besonders ärgerlich, dass sich die Pendler wie die Urlauber oder dänische Grenzladenbesucher durch die Kontrollengpässe quälen müssen.

Bei den Grenzradtouren 2019 herrschte noch große Aufregung über den damals neuen Wildschweinzaun. Damals hatte sich wohl niemand vorstellen können, dass gerade im „deutsch-dänischen Freundschaftsjahr 2020“ die offene Grenze teilweise ganz zugeschlagen würde.

 

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