Wirtschaftspreis

Kugellager kontra Café: PTI Europa macht das Rennen

Kugellager kontra Café: PTI Europa gewinnt

Kugellager kontra Café: PTI Europa gewinnt

Tondern/Tønder
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Anneli und Jürgen Lorenzen freuten sich über den Gewinn des Wirtschaftspreises. Foto: Elise Rahbek Ohlsen

Erst im Stechen hat sich die Firma PTI Europa von Jürgen und Anneli Lorenzen als Firma des Jahres durchgesetzt. Die Mitbewerber um den Wirtschaftspreis waren ihnen dicht auf den Fersen.

Im zweiten Anlauf hat das Famlienunternehmen PTI Europa in Seiersleff/Sejerslev den Wirtschaftspreis 2019 gewonnen. Schon vor zwei Jahren war die Firma von Anneli und Jürgen Lorenzen als Finalist nominiert, war aber der Firma Okholm Ligthing unterlegen. Beim Festabend im Ecco-Center wählten die anwesenden Mitglieder des Wirtschaftsrats jetzt das Kugellagerunternehmen.

Café Fru Dax auf Platz zwei

Doch ehe der Sieg perfekt war, kam es zum „Stechen“. Denn im ersten Wahlvorgang gab es Stimmengleichheit zwischen PTI Europa und Marie Degn Clausen, der Inhaberin des Cafés Fru Dax auf Röm.

Als dritte Firma war die Zentralwäscherei in Lügumkloster ins Finale gegangen und gewann den dritten Platz.

 

Die Finalisten um den Wirtschaftspreis: Jürgen und Anneli Lorenzen, Søren Gram Fuglsang und Villy Lund sowie Maria Degn Clausen (v.l.). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Chefin interveniert

Der Preis mache ihn stolz und froh. Der Preis verpflichte, meinte PTI-Firmenchef Jürgen Lorenzen.

Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Kronen habe er gerne in die Ausstattung seiner Oldtimer investieren wollen, meinte Jürgen Lorenzen witzelnd bei der Preisüberreichung. Das sei ihm aber von seiner Frau verboten worden. Das Geld komme natürlich den Mitarbeitern zugute, denn ohne Mitarbeiter keine Firma.

Keine höhere Erfolgschancen

PTI-Direktor Jürgen Lorenzen erklärte gegenüber dem „Nordschleswiger“, dass er sich eigentlich nicht größere Erfolgschancen als 2017 ausgerechnet habe. „Unsere Produkte sind nicht so bekannt wie die von Maria Degn Clausens Café Dax. „Jeder kennt ihr gutes Essen und viele waren schon bei ihr im Café“, gesteht er. Umso glücklicher sei er daher über die Anerkennung der eigenen Firma. „Unser Engagement als Sponsor der Handballmannschaft von TMT ist vermutlich auch ein großes Plus gewesen“.

Auf die Frage, wozu der Preis verpflichte, erklärte der 60-jährige Unternehmer: „Wir wollen weitermachen wie bisher, wollen zum Wohle der Region Arbeitsplätze schaffen. Wir wollen eine lokale Firma bleiben und nicht an einen Kapitalfonds verkauft werden. Und wir wollen expandieren“, zählt Jürgen Lorenzen einige Argumente auf. Die Firma beschäftigt mittlerweile 50 Mitarbeiter.

Umzug nach Tondern

Eine beträchtliche Investition dürfte der Umzug nach Tondern sein. Der jetzige Firmensitz und die Lagerkapazität wurden zwar durch den Bau neuer Hallen mehrfach vergrößert. In den früheren Betriebsgebäuden von Tønder Maskinhandel (TØMA) und später Burmeister & Wain wird aber der Firma eine Fläche von 15.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. „Und ein bisschen nostalgisch wird es auch. 1959 wurde TØMA gegründet und ich geboren. Wir werden daher unsere bisherige Werkstatt in Süderseiersleff in eine Maschinenfabrik ausbauen, die den alten Namen TØMA erhalten wird“.

 

Kriterien für den Gewinn des Wirtschaftspreises: „Eine Firma, die sich durch Wachstum, Visionen, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Innovation auszeichnet, kaum Begrenzungen kennt und wagt, neu zu denken und für den Lokalbereich ein Gewinn sind“, heißt es in den Richtlinien der Jury. 

Alle Preisträger auf einen Blick. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Vier weitere Preise wurden vergeben

Im Ecco-Center wurden vier weitere Preise an Unternehmer in verschiedenen Kategorien verliehen. Die Gewinner des Abends waren:

  • Neugründerpreis: Teil Paulsen von Paulsen Solution. Er startete seine Computerfirma im Keller und beschäftigt heute fünf Mitarbeiter in Scherrebek.
  • Unternehmerpreis zur Ermutigung junger Leute: Die Tonderner Firma Bo Kjelkvist, die sich darum bemüht, junge Leute zu einer Berufsausbildung zu motivieren und mit bestem Beispiel vorangeht.
  • Der soziale Firmenpreis: Drøhses Tømrer & Snedker Aps. Das Handwerksunternehmen in Lügumgaard beschäftigt Mitarbeiter weiter, obwohl sie die gewohnten Aufgaben nicht mehr leisten können. 
  • Der erstmals verliehene Initiativpreis ging an die Hotelbesitzer Kirsten und Lars Svensen, die Hostrups Hotel in Tondern mit großem, finanziellen Aufwand und Idealismus renoviert und modernisiert haben.
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