Pflegeheim

Präsent auf vier Rädern: Senioren häufiger auf Achse

Präsent auf vier Rädern: Senioren häufiger auf Achse

Präsent auf vier Rädern: Senioren häufiger auf Achse

Brigitta Lassen/Monika Thomsen
Tondern/Tønder
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Die Bewohner von Richtsens Pflegecenter in Tondern freuen sich auf mehr Fahrten ins Blaue. Foto: Elise Rahbek

Bei gutem Wetter kann sich der Freundeskreis künftig öfter hinters Steuer setzen, wenn ein Ausflug mit Bewohnern der Seniorenstätte Richtsens Pflegecenter in Tondern geplant ist. Ein Bewohner spendierte für diese Zwecke einen ganz neuen Kleinbus.

„Das ist so schön, dass wir jetzt unseren eigenen Bus haben und ihn nicht mit Leos Pflegeheim teilen müssen. Nun können wir einfach losfahren, wenn das Wetter gut ist“, meint Rene Petersen. Er besucht das Tageszentrum der Seniorenstätte von Richtsens Pflegeheim in Tondern, dem am Donnerstag ein großes Geschenk auf vier Rädern vom „Skohandler Karl Nissen & Søn Fond“ überreicht wurde. Die Stiftung bezahlte den vollen Preis für das knapp 600.000 Kronen teure Gefährt, das nach dem neuesten technologischen Stand und ergonomisch eingerichtet ist. Es bietet acht Passagieren Platz, fahren Rollstuhlfahrer mit, ist weniger Platz.

Mit Unterstützung seiner Nichte durchtrennte Karl (Kalli) Nissen das rote Band. Foto: Elise Rahbek

Nur Bus jede zweite Woche

Bislang teilte sich die Einrichtung einen Bus mit dem Altenzentrum Leos Pflegecenter in Tondern. „Wir verfügten jeweils abwechselnd eine Woche lang über den Bus. Mit unseren 69 Bewohnern wollen wir jedoch gerne öfter etwas außerhalb unternehmen“, nennt Petersen einen Grund für die Neuanschaffung von „Kalles Bus“. Es ist fein, dass der Bus den Namen Kalles Bus bekommen hat.

Mit Neffe Peter begab sich der frühere Schuster Karl Nissen auf eine Probefahrt im neuen Bus. Foto: Elise Rahbek

„Das ist einfach fein und fantastisch“, freut sich Rene Petersen, der gerne Fahrten mitmache, wenn sich die Gelegenheit bietet. Der Bus sei etwas größer und sehr hübsch und der Name sei gut gewählt, meint Petersen, während eine Heimbewohnerin die gute Wahl und die hübsche Farbe des Busses lobt. Den Teilbus übernimmt Leos Pflegecenter.

Karl Nissen wurde von seiner Nichte Marianne und seinem Neffen Peter unterstützt. Links Heimleiterin Jette Marie Nissen (nicht verwandt mit der Schuhmacherfamilie Nissen), rechts Niels Jørgen Petersen, Vorsitzender des Freundeskreises Foto: Elise Rahbek

Der heute 80-jährige Karl (Kalli) Nissen, der wie sein Vater früher ein Schuhwarengeschäft in Tondern betrieb, lebt seit eineinhalb Jahren im Pflegeheim. Da seine Ehe kinderlos blieb, wurde eine Stiftung gegründet. Diese wird jetzt von seiner in Kopenhagen wohnhaften Nichte Marianne Warsberg und ihrem Bruder, Peter Nissen, verwaltet. Ihnen sei es eine Freude gewesen, dem Heim den Bus, der – wie könnte es auch anders sein – „Kallis Bus“ heißt, zu schenken, so die beiden Geschwister.

Geldgeber auf Jungfernfahrt 

Sie unternahmen gemeinsam mit ihrem Onkel eine kurze „Jungfernfahrt“. Am Steuer saß Niels Jørgen Petersen, Vorsitzender des Freundeskreises des Pflegeheims. „Das ist ganz fantastisch“, sagt er mit Blick auf die komplette Finanzierung der Neuanschaffung aus der Stiftung „Skohandler Karl Nissen & Søns Fond“. 

 

Das ist ganz fantastisch.

Niels Jørgen Petersen, Vorsitzender des Freundeskreises von Richtsens Pflegecenter

„Wir waren ohne Erfolg bei verschiedenen anderen Stiftungen vorstellig geworden. Als Karl Nissen hörte, dass uns das Geld immer noch fehlte, gab er prompt die Zusage für den ganzen Betrag“, so Petersen.  „Mit unseren 69 Bewohnern wollen wir gerne öfter etwas unternehmen. Das ist jetz möglich“, nennt Petersen einen Grund für die Neuanschaffung.

 

Für alle gab es nach der Buseinweihung alkoholfreien Sekt und Eintopf mit gelben Erbsen. Foto: Elise Rahbek

Das Pflegepersonal hatte viele der warm eingepackten Bewohner zur feierlichen Einweihung des Busses ins Freie gefahren. Anschließend gab es ein Glas alkoholfreien Sekt und zum Aufwärmen einen Eintopf mit gelben Erbsen, den der Freundeskreis servierte.

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