Freizeit und Kultur

Das Strick-Festival in der Marsch läuft mit voller Kraft

Das Strick-Festival in der Marsch läuft mit voller Kraft

Das Strick-Festival in der Marsch läuft mit voller Kraft

Hoyer/Højer
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Die Jugendlichen der Designnachschule in Hoyer mischen das Festival mit einer Modenschau mit ausgefallenen Kreationen auf. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Die Gäste strömten zum Auftakt von „Maschen in der Marsch“ nach Hoyer und Ballum. Auch junge Menschen spielen bei dem Event eine Rolle.

Die Maschen für einen bunten Reigen mit mehr als 100 Events, Vorträgen und Workshops sind mit der zweiten Ausgabe des Strick-Festivals „Masker i Marsken“ (Maschen in der Marsch) angeschlagen.

Hauptaustragungsorte sind Ballum und Hoyer. „Wie lautet die Taktik?“, fragte eine Teilnehmerin kurz nach dem sie am Freitag die Fabrikshalle „Væveriet“ in Hoyer betreten hatte, ihre Begleiterin. Im Schlaraffenland für Strickfans wartete eine Farbsinfonie verschiedener Garne und spannende Kreationen, die die Blicke auf sich zogen.

Während das Duo sich einen Schlachtplan überlegte, an welchem der verschiedenen Verkaufsstände es loslegen sollte, weiß Anne Matthiesen aus Bülderup (Bylderup) genau, wo es an diesem Wochenende langgeht. Sie gehört zu den etwa 160 Personen alias „Hilfsmaschen“, die beim Festival mithelfen.

Freiwillige packen an

„Ich war auch im vergangenen Jahr dabei. Ich habe mal auf Fanø ein Strickfestival besucht. Als ich dann hörte, dass hier etwas auf die Beine gestellt werden solle, habe ich mich gemeldet“, erläutert die pensionierte Krankenschwester, die in der Heimpflege tätig gewesen ist.

„Die Initiatorinnen haben die Sache super im Griff. Bei jedem Treffen wird man von ihrer sprudelnden Energie angesteckt“, sagt Anne Matthiesen lächelnd.

Sie hat auch eine Vorliebe fürs Stricken. „Ich bin nicht so tüchtig wie viele hier. Ich stricke der Gemütlichkeit wegen und muss am liebsten immer ein Strickprojekt haben“, sagt sie, während sie zwei Flaschen mit Wasser aus dem bereitstehenden Bollerwagen holt.

Helferin Anne Matthiesen (l.)und die Tonderner Geschäftsfrau Helle Bonde-Petersen. Foto: Monika Thomsen

Viele helfende Hände

„Ich bin davon beeindruckt, was alles geboten wird und dass an so vielen Stellen etwas läuft. Das Festival trägt dazu bei, Hoyer auf die Landkarte zu setzen“, so Anne Matthiesen, die die Leute an den Verkaufsständen mit Getränken versorgte. Nachmittags schlüpfte sie in eine andere Rolle.

„Ich leiste gerne einen ehrenamtlichen Einsatz und versuche, auch meine Bekannten dazu zu überreden. Wir sind so viele Helferinnen und Helfer, dass wir nicht mit Arbeit überlastet sind. Es ist gemütlich. Ich kann hier mehrfach Runden drehen und mich unterhalten“, so Anne Matthiesen.

In „Væveriet“ bot sich ein buntes Bild. Foto: Monika Thomsen

Es fällt den Veranstalterinnen nicht schwer, Freiwillige für das Event zu gewinnen, wie von der Vorsitzenden Marianne Rosalie Kalb zu erfahren ist. „Jedes Mal, wenn wir die Hand nach Hilfe ausstrecken, melden sich welche. Als wir am vergangenen Freitag einige Löcher im Schichtplan hatten, meldeten sich binnen einiger Stunden, auf einen Facebook-Aufruf hin, 15 Interessierte, und fünf weitere folgten“, erzählt sie.

Die Jugendlichen der Designnachschule verfolgten interessiert die Darbietungen ihrer Mitschülerinnen auf dem Laufsteg. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Jugendliches Interesse am Stricken

Die Strick-Welle ist im Vorfeld auch auf die junge Generation übergeschwappt, und junge Hände aus dem Nahbereich haben die Stricknadeln klimpern lassen. Mehr als 30 Jugendliche von Tønder Gymnasium entfalteten, in Regie von Lektorin Janet Futardo und Strickkünstlerin Tine Rose Ebdrup, strickend ihre Kreativität. Das Ergebnis ist in „Grøbleriet“ in der Søndergade in Hoyer zu sehen.

Gestrickte, gehäkelte und gewickelte Werke aus Garn von Schülerinnen und Schülern aus der Volksschule sind in verschiedenen Geschäften in Tondern zu sehen. Bei einer Modenschau mit spektakulären Kreationen kommen unter anderem Jugendliche der Designnachschule in Hoyer zum Zuge.

Die Stricknadeln waren überall im Einsatz. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Grenzlandleben im Fokus

Das Muster des friedlichen Miteinanders im Grenzland wird am Sonnabend in der Schweizerhalle in Tondern thematisiert. Der Stricksalon auf der Bühne wird von Mads Sandemann, Chefredakteur von JydskeVestkysten, und Kulturredakteur Hans Christian Davidsen von Flensborg Avis moderiert.

„Ich empfinde es als etwas lustig, dass wir zwei Männer mittleren Alters das machen sollen“, so Davidsen unlängst zum „Nordschleswiger“. Er gesteht, dass es mit seinen Strickkünsten nicht weit her ist, obgleich seine Mutter Handarbeitslehrerin war.

„In der Schule hat meine Handarbeitslehrerin es aufgegeben, mir das Stricken beizubringen, da meine Maschen viel zu stramm waren“, sagt er mit einem Lächeln. Auch der spätere Versuch seiner Mutter sei vergeblich gewesen.

Junge Strickerinnen Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Minderheiten, Handarbeit und Musik

Zu den Gästen gehören Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), Schulrätin Anke Tästensen vom Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV), der junge Südschleswiger Alastair Wolf, Hahn Jürgen Jensen, früherer Schulleiter von „Risum Skole“, und Harald Haugaard von Folk Baltica.

Die Veranstaltung startete um 17 Uhr. Für Kurzentschlossene, die sich für den zweiten Teil nach dem Essen dazugesellen wollen, gibt es Tickets an der Abendkasse. Beginn ist um 20 Uhr.

„Der Start ist sehr gut gelaufen, und wir haben wesentlich mehr Gäste als im vergangenen Jahr. Wer das Strick-Festival am Sonnabend besuchen möchte, der sollte sich bereits jetzt Karten im Webshop kaufen. Wir können nicht garantieren, dass den ganzen Tag vor Ort in Ballum und Hoyer Tageskarten gekauft werden können“, so Marianne Kalb. Mehr Infos unter www.maskerimarsken.dk.

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