Verkehrssicherheit

Tondern will den staatlichen Topf für Radwege anzapfen

Tondern will den staatlichen Topf für Radwege anzapfen

Tondern will den staatlichen Topf für Radwege anzapfen

Tondern/Tønder
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Der doppelspurige Radweg zwischen Adelwatt und Sollwig wurde in diesem Sommer gebaut. Foto: Monika Thomsen

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Die Politiker des Technischen Ausschusses hoffen auf finanzielle Schützenhilfe für vier Vorhaben. Ein Kostenvoranschlag soll in Kürze vorliegen.

Um das Radwegenetz mit staatlicher Hilfe auszubauen, bringt sich Tondern mit vier Projekten ins Rennen.

Damit hofft die Kommune, dass einige der 150 Millionen Kronen, die für die Mitfinanzierung von Fahrradwegen vorgesehen sind, an die nordschleswigsche Westküste fließen werden.

Der Technische Ausschuss hat sich für vier Vorhaben entschieden, die die Verwaltung für geeignet hält.

Die vier potenziellen „Kandidaten"

Es handelt sich um eine Strecke von Wiesby bis zum dortigen Bahnsteig, den Hydrovej im Industrieviertel in Tondern, sowie einen zweispurigen Radweg entlang des Branderupvejs zwischen Aggerschau (Agerskov) und Branderup. Zudem wird die zweite Etappe auf dem Aabenraavej zwischen dem Kreisverkehr in Sollwig (Solvig) bis nach Groß-Emmerschede (St. Emmerske) ins Spiel gebracht.

Dort läuft gegenwärtig der Bau des Abschnitts von Adelwatt (Adelvad) bis zum Kreisverkehr nach Sollwig.
 

Die erste Etappe auf dem Aabenraavej endet am Kreisverkehr bei Sollwig. Foto: Monika Thomsen

„Diese staatlichen Mittel sind ja auch dazu da, um im Zusammenhang mit Covid-19 die Entwicklung anzuschieben. Es mag vielleicht etwas optimistisch sein, vier Projekte einzureichen. Wir lassen es auf uns zukommen, wie es sich entwickelt, ob ein oder zwei Projekte bewilligt werden“, sagt der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Bo Jessen (Tønder Listen).

Jessen erwartet im Laufe des Sommers eine Antwort.

Fifty-fifty-Finanzierung

Bei dieser Kategorie von Radwegen trägt der Staat die Hälfte der Ausgaben, und die Kommune übernimmt ebenfalls 50 Prozent der Finanzierung.

Die Kriterien für einen Zuschuss

• Neue Infrastruktur, die Radfahrern vorbehalten ist.
• Das Projekt muss zu mehr Sicherheit für Radfahrer beitragen.
• Das Projekt muss für so viele Menschen wie möglich von Nutzen sein.
• Das Vorhaben muss zu einem besseren Zusammenhang – zum Beispiel zwischen dem öffentlichen Verkehr und dem Fahrradfahren – beitragen.
• Das Projekt soll mit relevanten Akteuren koordiniert werden.
• Es sind Wissens- und Innovationsprojekte, wie zum Beispiel kleinere Forschungsprojekte und Analysen. Bei diesen übernimmt der Staat die volle Finanzierung.

„Das ist natürlich von Bedeutung, da wir dann im Verhältnis zu unseren vorgemerkten Beträgen doppelt viel fürs Geld erhalten. Die Strecke, die ausgewählt wird, ist auch die, mit der wir weiterarbeiten“, sagt Jessen.

Das sei auch bei dem Radweg von Hoyer (Højer) nach Tondern und von Medolden (Mjolden) nach Scherrebek (Skærbæk) der Fall gewesen. Mit Blick auf die Infrastruktur hofft Jessen, dass die staatliche Mitfinanzierung noch viele Jahre fortsetzen würde.

Das ist natürlich von Bedeutung, da wir dann im Verhältnis zu unseren vorgemerkten Beträgen doppelt viel fürs Geld erhalten. Die Strecke, die ausgewählt wird, ist auch die, mit der wir weiterarbeiten.

Bo Jessen, Ausschussvorsitzender

Er führt an, dass der Staat an der Westküste noch auf seinen eigenen Straßen zwischen Bredebro und Abel (Abild) eine Hängepartie hat.

Für die Trasse entlang der A11 zwischen Norder Wollum (Nørre Vollum) und Döstrup (Døstrup) sei das Geld inzwischen bewilligt.

Dies wurde vor einigen Monaten bekannt gemacht, als 370 Millionen Kronen für Radwege entlang staatlicher Verkehrsadern in Aussicht gestellt wurden.

Der Technische Ausschuss hat in der Regel pro Jahr um die 6 Millionen Kronen für Radwege vorgemerkt.

„Es herrscht kein Zweifel, dass wir diesem Bereich gerne höher priorisieren würden. Ich hoffe, dass es dafür langfristig im Haushalt Luft gibt, wenn größere Vorhaben wie die Tonderner-Marsch-Initiative und der Schulneubau in Scherrebek abgeschlossen sind“, so Jessen.

Kleinere Projekte aus Eigenmitteln

Zwei kleinere Projekte in Bredebro an der Bygade und am Straßenzug Langagervej will der Ausschuss aus seiner eigenen Kasse finanzieren. Dazu soll auf der Sitzung im Mai konkret Stellung bezogen werden.

Dann sollen auch die Kostenvoranschläge für die vier Strecken, die beantragt werden sollen, vorliegen.

Radwege sorgen für Betrieb

Aus einer früher von der Kommune vorgenommenen Auswertung von Radwegen, die im offenen Land zwei Ortschaften verbinden, geht hervor, dass die Bürger sich freuen, diese Strecken nutzen zu können.

Den neuesten Fahrradweg zwischen Rangstrup und Aggerschau nutzen täglich 20 bis 30 Radfahrer. Vor dem Bau radelte dort kaum jemand.

Mehr Sicherheit für die Nutzer von Drahteseln gibt es seit dem Frühjahr 2017 auf der Strecke zwischen Hoyer und Tondern. (Archivfoto) Foto: Volker Heesch

Verkehrszählungen auf der vor vier Jahren eingeweihten Trasse zwischen Hoyer und Tondern zeigen, dass der stadtnahe Abschnitt zwischen Tondern und Mögeltondern täglich von etwa 90 Personen genutzt wird. Auf der Strecke von Hoyer nach Mögeltondern wurden während der Erfassung täglich 30 Radfahrer gezählt.

„Während der Saison für Tourismus werden die Radwege wahrscheinlich von noch mehr Menschen genutzt“, heißt es in den Unterlagen des Technischen Ausschusses.

 

 

 

 

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