Wertpapierhaus der Sparkassen
Dekabank rechnet nach Gewinneinbruch mit besserem Ergebnis
Dekabank rechnet nach Gewinneinbruch mit besserem Ergebnis
Dekabank rechnet nach Gewinneinbruch mit besserem Ergebnis
Trotz eines Nachfragerekords nach Wertpapieren hat die Dekabank im Krisenjahr 2020 weniger Gewinn gemacht. Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand aber wieder mit einer Erholung des Ergebnisses.
Nach einem Gewinneinbruch im Corona-Jahr rechnet die Dekabank 2021 wieder mit einem besseren Ergebnis. «Wir gehen davon aus, dass wir in etwa bei 400 Millionen Euro landen werden», sagte Vorstandschef Georg Stocker am Dienstag in Frankfurt.
Das wirtschaftliche Ergebnis würde damit auf das Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre zurückkehren. «Wir sind gut ins neue Jahr gestartet und wir konnten bis dato feststellen, dass die gute Absatzentwicklung sich fortsetzt», sagte Stocker.
Im vergangenen Jahr verdiente das Wertpapierhaus der Sparkassen trotz einer Rekordnachfrage nach Fonds und Zertifikaten deutlich weniger als 2019. Das wirtschaftliche Ergebnis - die Kernkennziffer des Instituts - brach um mehr als ein Drittel von 434 Millionen Euro auf 269,4 Millionen Euro ein.
Hauptgrund für den Gewinnrückgang: Die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle in Folge der Pandemie fiel mit 178 Millionen Euro um ein Vielfaches höher aus als ein Jahr zuvor (10,6 Mio Euro). Die Deka rüstet sich für eventuelle Rückschläge in der Finanzierung von Büroimmobilien und Flugzeugen.
Stocker sprach angesichts des schwierigen Umfelds von einem «soliden» Ergebnis: «Wir liegen operativ über Vorjahr und mit der kräftigen Erhöhung der Risikovorsorge haben wir für potenzielle Ausfälle bei einer fortschreitenden Corona-Krise auskömmlich vorgesorgt.»
Im vergangenen Jahr knackte der Verkauf von Fonds und Zertifikaten bei der Deka, die zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, erstmals die 30-Milliarden-Marke: Das Wertpapierhaus sammelte die Rekordsumme von gut 32,1 Milliarden Euro frischen Geldern von Anlegern ein. Damit legte die Nettovertriebsleistung nach etwas mehr als 18 Milliarden Euro 2019 um fast 80 Prozent zu. Bei der Konkurrentin Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, war das Neugeschäft binnen Jahresfrist um fast ein Viertel auf 15,1 (2019: 19,4) Milliarden Euro gesunken.
Bei der Deka stammten 19,5 (2019: 6,9) Milliarden Euro und damit fast zwei Drittel der frischen Gelder von institutionellen Anlegern wie Versicherungen und Pensionskassen. Aber auch viele Privatkunden suchen angesichts des Dauerzinstiefs auf Sparkonten zunehmend nach Alternativen. Mit 12,6 Milliarden Euro übertraf die Dekabank auch bei Privatkunden den Vorjahresabsatz (11,1 Mrd Euro).
In diesem Jahr werde die Nettovertriebsleistung jedoch voraussichtlich deutlich unterhalb des Rekordwertes von 2020 bleiben. Denn die Deka erwarte, im zweiten Quartal einen Großkunden mit einem Volumen in hoher einstelliger Milliardenhöhe zu verlieren.