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Mehrheit will Werbeverbote für ungesunde Kinder-Lebensmittel

Mehrheit will Werbeverbote für ungesunde Kinder-Lebensmittel

Mehrheit will Werbeverbote für ungesunde Kinder-Lebensmittel

dpa
Berlin
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Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Foto: Carsten Koall/dpa

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Bundesernährungsminister Cem Özdemir plant ein Verbot von an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel. Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger unterstützt dieses Vorhaben.

Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt einer Umfrage zufolge die Pläne von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne), an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz per Gesetz einzudämmen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Verbraucherorganisation Foodwatch befürworteten 66 Prozent die Pläne, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag) berichtet. Foodwatch-Verbraucherschutzexpertin Luise Molling sagte dem RND, nicht nur Mediziner, Kinderrechts- und Verbraucherorganisationen, sondern auch eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger halte Werbebeschränkungen für unausweichlich, um Fehlernährung bei Kindern zu bekämpfen. Molling appellierte an die FDP, die Pläne von Özdemir mitzutragen.

Özdemir hatte Werbeverbote in «allen für Kinder relevanten Medien» vorgeschlagen - und zwar nicht nur für reine Kindersendungen, sondern von 6.00 Uhr bis in den späten Abend um 23.00 Uhr. Ende Juni hatte er den Entwurf präzisiert: Der Vorschlag sei nun, dass diese Werbeverbote werktags von 17.00 bis 22.00 Uhr gelten sollten, samstags zusätzlich von 8.00 bis 11.00 Uhr und sonntags von 8.00 bis 22.00 Uhr, sagte er.

Der Minister hält eine gesetzliche Regelung für notwendig, weil alle bisherigen freiwilligen Selbstverpflichtungen versagt hätten. Der Grünen-Politiker sieht sich durch die Umfrage bestärkt. «Unser Gesetzentwurf sollte zeitnah die nächsten Schritte gehen, um breit und unter Einbeziehung aller gesellschaftlich relevanten Akteure beraten werden zu können», sagte Özdemir dem RND. Nach der Sommerpause müsse nun die Expertenanhörung eingeleitet werden.

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