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Das neue Doppel der Tierhaltungslogos im Kühlregal

Das neue Doppel der Tierhaltungslogos im Kühlregal

Das neue Doppel der Tierhaltungslogos im Kühlregal

dpa
Berlin
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Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) führt per Gesetz eine neue Tierhaltungskennzeichnung ein - hier die Musterabbildung. Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) /dpa

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Eine staatliche Kennzeichnung für Steaks und Schnitzel soll bald zeigen, wie die Schweine einst gelebt haben. Dabei gibt es doch schon ein weit verbreitetes System des Handels. Wie geht das zusammen?

Auf Fleischverpackungen im Supermarkt gibt es schon einige Siegel und Etiketten. Darunter ist seit 2019 eine einheitliche Kennzeichnung der großen Handelsketten zur Haltungsform der Tiere.

Doch für die Tierhaltung kommt zusätzlich auch noch ein staatliches Logo dazu, das Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) per Gesetz einführt. Bringt das Verbraucherinnen und Verbraucher dann womöglich durcheinander? Zur Agrarmesse Grüne Woche in Berlin kündigte die Trägergesellschaft jetzt an, dass sich der private Platzhirsch im Kühlregal an den Newcomer angleicht.

Wo ist das Problem?

Bisher zeichnete sich eine einigermaßen komplizierte Konkurrenz der Fleischlogos ab. Da ist zum einen das weit verbreitete System der Supermarktketten, das viele Kundinnen und Kunden kennen. Es hat den Aufdruck «Haltungsform», und auf den Etiketten ist eine der Zahlen von 1 bis 4 größer hervorgehoben. Sie zeigt eine der vier Stufen mit wachsenden Anforderungen an die Tierhaltung an, und zwar verbunden mit den Farben Rot, Hellblau, Orange und Hellgrün.

Zum anderen kommt bald das staatliche Logo. Es hat in einem abgerundeten schwarz-weißen Rechteck den Aufdruck «Tierhaltung». Und fünf kleine Rechtecke für fünf vorgesehene Kategorien sollen darin die Haltungsform anzeigen.

Was ist jetzt geplant?

Ein Logo mit vier Stufen klebt neben einem mit fünf: Das soll nun vermieden werden. Auch das private Siegel bekommt daher zum Sommer fünf Stufen, wie die Trägergesellschaft mitteilte.

Konkret soll die jetzige Stufe 4 namens «Premium» aufgeteilt werden, die bisher auch Bio-Ware umfasst. Hinzukommen soll eine eigene Stufe 5 in Dunkelgrün für Bio. Auch die Bezeichnung der Stufen soll an die des Staats-Logos angepasst werden.

Beide Kennzeichnungen sollen damit nebeneinander im Markt genutzt werden können. «Verwirrung der Verbraucher kann so vermieden werden», sagte Geschäftsführer Robert Römer.

Was besagen die Stufen eigentlich?

Voraussichtlich Anfang 2025 sollen dann auch die Kriterien für die Stufen - bei Schweinefleisch - ans staatliche Logo angepasst werden. Das Stufensystem beginnt dann einheitlich bei der Haltungskategorie «Stall» mit den gesetzlichen Mindestanforderungen.

Die Stufe «Stall+Platz» gibt 12,5 Prozent mehr Platz vor, «Frischluftstall» Kontakt zu Außenklima. Dazu kommen noch die Stufen «Auslauf/Weide» und «Bio».

Wieso gibt es dann überhaupt noch zwei Logos?

Während das Handels-Logo auf freiwilliger Basis läuft, sieht das gesetzliche eine Pflichtkennzeichnung für inländische Erzeugnisse ab 2025 vor. Sie soll zunächst mit Schweinefleisch im Handel starten und erst dann auf mehr und mehr Produkte, Tierarten und Verkaufskanäle wie die Gastronomie ausgedehnt werden.

Das private Siegel dürfte also noch länger parallel bestehen bleiben. Denn es gilt schon für Fleisch und verarbeitete Ware wie Wurst von Schweinen, Rindern und Geflügel. Zu sehen ist es laut Trägerin auch bei Milch und Milchprodukten.

Wie geht es weiter?

Der Fahrplan für das staatliche Logo sieht vor, dass Tierhalter bis Ende August Zeit haben, ihre Ställe den Behörden mitzuteilen. Ab September 2025 wird die Kennzeichnung dann verbindlich, wie das Ministerium erläuterte. Breit in Supermärkten zu finden sein dürfte sie ab Sommer 2025, erwartet die Trägerin des privaten Logos.

Zur Grünen Woche verkündete die Brancheninitiative Tierwohl außerdem eine Zusammenarbeit mit der Fast-Food-Kette McDonald's, die demnach auch das private Haltungslogo einsetzen will. Über die von Handel, Land- und Fleischwirtschaft getragene Initiative bekommen teilnehmende Bauern Preisaufschläge für zusätzliche Tierwohlanforderungen.

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