Luftverkehr

Putin übergibt Flughafen in russische Verwaltung

Putin übergibt Flughafen in russische Verwaltung

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dpa
Moskau
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Ein Airbus A319 der russischen Fluggesellschaft «Russia» hebt vom Flughafen Pulkowo ab. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

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Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ziehen sich viele westliche Unternehmen aus Russland zurück - oder werden herausgedrängt. Jetzt betrifft das auch einen deutschen Flughafenbetreiber.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine neue Betreiberstruktur des Flughafens Pulkowo in St. Petersburg angeordnet und damit den großen deutschen Anteilseigner Fraport aus dem Geschäft gedrängt. Fraport hatte 25 Prozent der bisherigen Betreibergesellschaft gehalten. Putin begründete den Schritt mit «unfreundlichen Handlungen einiger ausländischer Staaten und internationaler Organisationen», wie aus seinem Dekret hervorgeht.

Fraport teilte auf Anfrage mit, das Unternehmen müsse die Informationen zunächst verifizieren und prüfen, «was das für unsere Beteiligung in St. Petersburg, die wir seit dem russischen Angriffskrieg ruhend gestellt haben, in Zukunft bedeutet.»

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten sich westliche Unternehmen massenhaft vom Markt des Riesenreichs zurückgezogen. Viele Bereiche der russischen Wirtschaft sind mit westlichen Sanktionen im Zuge des Krieges belegt. Putin hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Zwangsverwaltungen angeordnet, um den Betrieb von Werken und Unternehmen sowie Arbeitsplätze zu sichern.

Die neuen Maßnahmen zum internationalen Flughafen Pulkowo würden im «Zusammenhang mit der Gefahr für die nationalen Interessen und wirtschaftliche Sicherheit der Russischen Föderation» ergriffen, hieß es. Demnach werden 100 Prozent des Anteile des Konsortiums Northern Capital Gateway (NCG), das in Zypern über die Firma Thalita Trading Ltd. registriert ist, in eine neue von der russischen Regierung gegründete Holding übertragen. Die russischen Gesellschafter behielten ihre Rechte, die ausländischen Investoren nicht.

Fraport hatte nach Beginn des Krieges die Absicht erklärt, aus dem Betrieb des Flughafens auszusteigen. Die Beteiligung in St. Petersburg war laut Fraport «ruhend gestellt». Im September erklärte der Chef der russischen Bank VTB, Andrej Kostin, dass bis Ende dieses Jahres die Parameter des Ausstieges von Fraport festgelegt werden sollten. Er hatte den Wert des Fraport-Anteils mit 111 Millionen Euro angegeben. Insgesamt gehörten zu der bisherigen Holding NCG, die 2010 einen 30-jährigen einen Vertrag zum Betrieb des Flughafens Pulkowo erhalten hatte, 13 verschiedene Unternehmen.

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