Coronavirus

Dänemark womöglich bald Virusvariantengebiet

Dänemark womöglich bald Virusvariantengebiet

Dänemark womöglich bald Virusvariantengebiet

Apenrade/Aabenraa
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Grenzkontrollen am Grenzübergang in Pattburg (Padborg). (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

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Die Zahl der Omikron-Fälle in Dänemark steigt steil an. Damit könnte Dänemark schon bald zum Virusvariantengebiet erklärt werden. Das Bundesgesundheitsministerium will eine kurzfristige Entscheidung hierzu nicht ausschließen. In einem solchen Fall würde eine zweiwöchige Quarantänepflicht auch für Geimpfte greifen.

Dänemark könnte schon bald zum Virusvariantengebiet erklärt werden. Dies hätte weitreichende Folgen für die Einreise nach Deutschland. Aber auch für Weihnachtsurlauberinnen und -urlauber, die die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr in einem dänischen Ferienhaus verbringen wollen, würde dies zu neuen Auflagen führen.

Starkes Wachstum der Omikron-Variante

In Dänemark steigt die Zahl der mit der Omikron-Variante des Coronavirus infizierten Personen derzeit stark an. Zuletzt haben sich so viele Menschen wie noch nie binnen eines Tages mit dem Coronavirus angesteckt.

Die dänische Infektionsschutzbehörde, das Staatliche Serum Institut, hatte am Dienstag 8.314 Corona-Neuinfektionen registriert, davon entfielen 1.078 auf die Omikron-Variante. Noch am 1. Dezember machte der Anteil der mit Omikron infizierten Personen nur 1,7 Prozent aller positiven PCR-Tests aus, am Dienstag

Viele Omikron-Fälle bei vollständig Geimpften

Besonders stark betroffen ist die Altersgruppe der 20-29-Jährigen, bei denen mehr als ein Drittel aller Fälle festgestellt wurden. Nach Informationen des „NDR“ entspricht die Zahl der im Krankenhaus zu behandelnden Personen, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben, bislang jedoch der üblichen Hospitalisierungsrate.

Zudem sei die Hälfte dieser Patientinnen und Patienten bereits wieder entlassen worden. Allerdings lassen sich noch keine Aussagen über Krankheitsverläufe treffen, da Patientinnen und Patienten meist erst einige Zeit nach dem Infektionsbeginn in die Kliniken kommen.

Wie der „NDR“ weiter berichtet, entfallen 84 Prozent der Omikron-Fälle auf Menschen, die vollständig geimpft sind. Zudem seien unter den Omikron-Fällen 9 Prozent Infizierte, die bereits eine dritte Auffrischimpfung erhalten haben.

Dänemark noch kein offizielles Virusvariantengebiet

Derzeit gibt es keine weiteren Reisebeschränkungen von und nach Dänemark aufgrund der Corona-Lage. Das Bundesgesundheitsministerium teilte auf Anfrage von „NDR Schleswig-Holstein“ mit, dass üblicherweise im Laufe der Woche über die Ausweisung neuer Virusvariantengebiete beraten werde, damit die Regeln dann am Wochenende in Kraft treten. Es seien aber auch kurzfristige Entscheidungen möglich.

Um die Ausbreitung der Omikron-Variante einzudämmen, hat Deutschland bislang lediglich acht afrikanische Länder als Virusvariantengebiete ausgewiesen: Südafrika, Namibia, Botswana, Eswatini (Swasiland), Lesotho, Mosambik, Malawi und Simbabwe. In Europa hat sich die Omikron-Variante außer in Dänemark auch in Großbritannien schon stark ausgebreitet. 

Aus Deutschland gibt es noch keine vergleichbare Übersicht, wie der „shz“ berichtet. Demnach spricht das Robert-Koch-Institut bei den bisherigen Omikron-Infektionen von Einzelfällen, ein aktualisierter Bericht wird für Donnerstag erwartet. Manche Fachleute erwarten indes, dass Omikron bereits zu Weihnachten die vorherrschende Corona-Variante auch in Deutschland sein könnte.

Ungewissheit um die Ferienhaus-Hochsaison über Silvester

Falls Dänemark Virusvariantengebiet wird, müssen alle Reiserückkehrer für 14 Tage in Quarantäne. In diesem Falle ist es nicht möglich, die Dauer mit einem negativen Testergebnis zu verkürzen. Diese Vorschrift würde laut „shz“ dann auch für Geimpfte gelten.

Ob es Sonderregeln für Pendlerinnen und Pendler geben könnte, ist laut Bundesgesundheitsministerium noch offen. Generell wollte das Ministerium noch keine Tendenz mitteilen, um einer Entscheidung nicht vorzugreifen, so der „NDR“.

Der Artikel ist um 15.43 aktualisiert worden. Die Anzahl der Omikron-Neuinfektionen vom Dienstag wurde korrigiert. 

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