Covid-19

Mehrheit für verpflichtenden Corona-Test auf der Arbeit

Mehrheit für verpflichtenden Corona-Test auf der Arbeit

Mehrheit für verpflichtenden Corona-Test auf der Arbeit

Ritzau/nb
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Knapp 80 Prozent der Befragten unterstützen laut Voxmeter, dass der Arbeitgeber einen Corona-Test von seinen Angestellten verlangen kann. (Archivfoto) Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Vier von fünf Personen unterstützen die Forderung nach einem Corona-Test am Arbeitsplatz. Demnach würde ein verpflichtender Testnachweis nicht als Übergriff empfunden werden.

Der Vorschlag, dass der Arbeitgeber seinen Angestellten den Nachweis eines Corona-Tests verpflichtend auferlegen kann, erhält große Unterstützung in der Bevölkerung.

Das geht aus einer Umfrage des Analyseinstituts Voxmeter hervor, die für den Nachrichtendienst „Ritzau“ gemacht wurde.

Sie basiert auf Interviews mit 1.010 repräsentativ ausgewählten Personen über 18 Jahre, die in der vergangenen Woche durchgeführt wurden.

80 Prozent der Befragten für Testpflicht

Demnach sprechen sich 80 Prozent der Befragten dafür aus, dass Arbeitgeber einen Corona-Test von ihren Angestellten verlangen können. 9 Prozent sind dagegen, während sich die restlichen 10,5 Prozent weder dafür noch dagegen aussprechen.

Michael Bang Petersen, Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Aarhus und Leiter des Hope-Forschungsprojektes, das das Verhalten der Bevölkerung während der Corona-Krise untersucht, meint, dass die große Zustimmung ins bisherige Bild passt, das sich im Umgang der Bevölkerung mit dem Coronavirus gezeigt hat.

„Das unterstützt den bisherigen Umgang, nämlich dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, aufeinander aufzupassen. Wir lassen uns impfen und testen. Eine Testpflicht am Arbeitsplatz wird nicht als negativer Eingriff empfunden. Viele von uns haben sich bereits im Frühjahr daran gewöhnt“, sagt er.

Verständigung auf Nachweispflicht in der vergangenen Woche

In der vergangenen Woche haben sich die Regierung, der Gewerkschaftsdachverband Fagbevægelsens Hovedorganisation und die dänische Arbeitgeberorganisation auf eine Vereinbarung verständigt, die es den Arbeitgebern ermöglicht, von den Angestellten den Nachweis eines Corona-Passes und eines Corona-Testes zu verlangen.

Die Möglichkeit gilt, solange Corona als gesellschaftskritische Krankheit eingestuft wird.

Im November vergangenen Jahres hatte das Folketing ein Gesetz beschlossen, das den Arbeitgebern die Möglichkeit einräumte, von ihren Angestellten einen Covid-19-Test zu verlangen und über das Testergebnis informiert zu werden. Die Regierung, der Gewerkschaftsdachverband und die dänische Arbeitgeberorganisation empfehlen dem Folketing, das Gesetz wieder einzuführen.

Test von vielen als freiwilliges Werkzeug angesehen

Michael Bang Petersen führt die hohe Zustimmung auch darauf zurück, dass viele den Corona-Test als freiwilliges Werkzeug nutzen, um eine Infektion zu vermeiden.

„Diese Maßnahme ist nicht nur etwas, das man von außen auferlegt bekommt, sondern auch etwas, das man gerne spontan selbst möchte, wenn man sich beispielsweise mit seiner Familie treffen will. Deshalb denke ich, dass viele es als eine Möglichkeit, aufeinander aufzupassen, ansehen, und vor diesem Hintergrund wird die Verpflichtung nicht als ein Übergriff empfunden“, so die Einschätzung von Bang Petersen.

Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.