Geldwäsche

Kurierin muss zwei Jahre ins Gefängnis

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Pattburg/Padborg
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Der jungen Frau wurde in Sonderburg der Prozess gemacht. Foto: Archiv DN

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Im Transporter einer 26-jährigen Frau fanden die dänischen Beamten umgerechnet rund 6,6 Millionen Kronen, von deren Existenz sie nichts gewusst haben will.

Am 13. Januar dieses Jahres hat die Zollbehörde in Pattburg in einem Geheimfach eines Transporters 751.350 Euro und 1.000.300 Kronen (insgesamt etwa 6,6 Millionen Kronen) gefunden.

Die Fahrerin, eine 26-jährige Slowenin mit Wohnsitz in Flensburg, ist nun vom Gericht in Sonderburg (Sønderborg) zu zwei Jahren Freiheitsstrafe wegen Beteiligung an organisierter Geldwäsche verurteilt worden, geht aus einer Pressemitteilung der Polizei für Nordschleswig und Südjütland hervor. Sie ist außerdem auf Lebenszeit des Landes verwiesen worden.

Die junge Angeklagte hatte während der gesamten Gerichtsverhandlung behauptet, von dem geheimen Fach und dessen Inhalt nichts gewusst zu haben. Doch genau das nahm das Gericht der Frau nicht ab.

Die 26-Jährige war am Morgen des 13. Januar bei Pattburg über die Grenze gefahren und hatte anschließend Fahrten nach Aarhus und Kopenhagen (København) unternommen, bevor sie wieder Richtung Nordschleswig fuhr, wie die Ermittler anhand der automatischen Kennzeichenkontrolle nachvollziehen konnten.

Kurz vor dem Grenzübertritt war sie auf dem Autobahnrastplatz „Oksekær Vest“ von Mitarbeitern der dänischen Zollbehörde zur Kontrolle herausgewinkt worden.

Drogenspürhund schlug an

Unmittelbar fanden die Beamten in dem Transporter nichts Ungewöhnliches. Ein Drogenspürhund hatte allerdings deutlich angeschlagen, weshalb das Fahrzeug noch einmal genauer unter die Lupe genommen wurde. Dabei entdeckten die Beamten zusätzliche Kabel und Leitungen unter der Deckenbekleidung, und das – so sagt es die Erfahrung der Ermittler – ist ein deutliches Indiz dafür, dass sich im Fahrzeug ein Versteck befindet, das sich nur elektronisch öffnen lässt. So war es auch in diesem Fall.

Entdeckt wurde das Geheimfach allerdings erst in der Untersuchungshalle des Zollwesens durch den Einsatz eines Scanners.

Unschuld beteuert

Die Behauptungen der Frau, weder von dem Fach noch von dem Geld gewusst zu haben, wurden anhand von Zeugenaussagen widerlegt. Polizeibeamte hatten die 26-Jährige in Kopenhagen mit einem Mann aus dem kriminellen Milieu beobachtet. Dort hatte sie sich zudem einige Zeit im Laderaum des Transporters aufgehalten und sich an dem Fahrzeugboden zu schaffen gemacht, wo das Geheimfach später gefunden wurde.

Sie behauptete zudem, dass sie das Fahrzeug erst in der Vorwoche gekauft hatte. Das wurde allerdings anhand von Fotos aus ihrem eigenen Handy widerlegt, schreibt „jv.dk“. Die Ermittler hatten in dem Mobiltelefon der 26-Jährigen Fotos vom Vorjahr entdeckt, das mit höchster Wahrscheinlichkeit jenes Fahrzeug zeigte, mit dem die junge Frau im Januar an der Grenze erwischt wurde.

Urteil angenommen

Die 26-Jährige nahm das Urteil an und wurde in die Arrestzelle in Apenrade gebracht, wo sie bereits die vergangenen knapp sechs Monate bis zur Gerichtsverhandlung gewartet hat. Außerdem wurden das Geld, der Transporter sowie das Handy der jungen Frau beschlagnahmt.

Der Mann, den sie in Kopenhagen aufgesucht hatte, ist übrigens in der Zwischenzeit festgenommen worden. Ihm wird Beteiligung an organisierter Kriminalität vorgeworfen.

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