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Behörde: Restriktionen für Angelseen in den Schutzzonen bleiben

Behörde: Restriktionen für Angelseen bleiben

Behörde: Restriktionen für Angelseen bleiben

Uk/Uge
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Das Angeln in Put-&-Take-Seen, die in IHN-Schutzzonen liegen, ist derzeit mit erheblichen Einschränkungen verbunden. An einigen Seen ist es komplett eingestellt worden. Foto: kjt (Archiv)

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Auch ohne IHN-Befund (infektiöse hämatopoetische Nekrose) müssen sich Put-&-Take-Seen in Restriktionszonen bis auf Weiteres mit massiven Einschränkungen abfinden. Die Rückmeldung der Nahrungsmittelbehörde ist für betroffene Angelseebetreiber ernüchternd.

„Dänemark strebt danach, ganz frei von der Fischkrankheit IHN  zu werden. Darum haben wir eine Bekämpfungsstrategie entwickelt. Die Strategie besagt, dass die Nahrungsmittelbehörde bis auf Weiteres nicht zulässt, dass Fische Put-&-Take-Seen in Restriktionszonen verlassen. Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen, wann die Einschränkungen aufgehoben werden, da es unter anderem voraussetzt, dass die betroffenen Fischzuchten in den Restriktionszonen ein Bekämpfungsprogramm eingesandt und durchgeführt haben.“

Die Worte stammen von Sten Mortensen, Veterinär und Entwicklungschef bei der Nahrungsmittelbehörde „Fødevarestyrelsen“.

Die Antwort auf eine Anfrage des „Nordschleswigers“ ist für die betroffenen Angelseen im hiesigen Raum eine bittere Pille.

Nichts hinein und hinaus

Wegen einer IHN-Infektion (infektiöse hämatopoetische Nekrose) in der Fischzucht in Renz (Rens) wurde im Juni eine Schutzzone von der Westküste bis nach Apenrade (Aabenraa) festgelegt. In dieser Zone durften keine Fische aus Gewässern mitgenommen und in Angelseen auch keine neuen Fische eingesetzt werden.

Das gilt für Put-&-Take-Seen nach wie vor. Lediglich das Mitnahmeverbot für natürliche Gewässer in den Sperrzonen ist aufgehoben worden.

Für hiesige Angelseebetreiber wie Hans Petersen, Inhaber des Camping- und Angelseebetriebes bei Uk, bleibt die Lage somit prekär.

Kein Ende in Sicht

Dass Petersen erst kürzlich erfuhr, dass Proben von Fischen aus seinen Seen kein IHN-Virus aufweisen, änderte an der Ausgangslage nichts. Petersen hatte die Renzer Zucht als Zulieferer.

Der Uker befürchtet, dass der für seinen Campingplatz existenziell wichtige Angelbetrieb erst wieder normal laufen kann, wenn die Fischzucht in Renz ihren aktuellen Fischbestand losgeworden ist und alles desinfiziert hat.

Genau darauf läuft es hinaus, wie aus der Antwort der Behörde hervorgeht.

Für die hiesigen Put-&-Take-Seen heißt es somit abwarten, bis in der Renzer Zucht entsprechende Maßnahmen eingeleitet bzw. durchgeführt werden.

Spätestens im April kommenden Jahres müssen die insgesamt sechs betroffenen Farmen, darunter Renz, ihre Anlagen geleert haben.

Langer Prozess 

Eine IHN-Bekämpfung in den Herbst- und Wintermonaten gilt als nicht effektiv genug. Für die Angelseen droht die missliche Lage daher bis zum Frühjahr 2022 fortzubestehen, sollte die Behörde an der momentanen Marschroute festhalten.

 

Put-&-Take-Seen können die Angler die Fische fangen und an Ort und Stelle wieder aussetzen lassen. Sie können Aktivitäten stattfinden lassen, bei denen die Angler die gefangenen Fische vor Ort zubereiten und essen.

Sten Mortensen

Im eigenen Interesse und im Interesse aller Mitbetroffenen ist man in der Renzer Fischzucht bemüht, die Krise zu bewältigen. Das braucht aber Zeit.

Wie Olaf Schmidt Meyer, Inhaber der Anlage in Renz, am Mittwoch berichtete, wolle man mit einer eigenen Schlachterei den eigenen Fischbestand und den von betroffenen Kollegen verarbeiten, um ihn in den Handel bringen und den wirtschaftlichen Schaden begrenzen zu können.

Man warte nur noch auf die Genehmigung, auch IHN-infizierte Fische schlachten zu können.

Das Virus ist für lachsartige Fische gefährlich, für Menschen aber nicht. Der Verzehr infizierter Fische gilt als unbedenklich.

Virenfrei momentan keine Hilfe

Den Angelseen in den Schutzzonen hilft das Testergebnis „IHN-frei“ nicht richtig weiter.

„Wenn ein Put-&-Take-See in einer Restriktionszone Fische von einer IHN-betroffenen Zucht erhalten hat, dann wird er von der Nahrungsmittelbehörde kontrolliert. Wenn die Proben kein IHN aufweisen, gelten die gleichen Regeln für diese Put-&-Take-Seen wie für andere IHN-freie Seen in der Restriktionszone“, so Sten Mortensen.

Ad absurdum

Das Angeln in den jeweiligen Seen ist nicht verboten, wird mit den Restriktionen aber ad absurdum geführt.

Sten Mortensen: „Put-&-Take-Seen können die Angler die Fische fangen und an Ort und Stelle wieder aussetzen lassen. Sie können Aktivitäten stattfinden lassen, bei denen die Angler die gefangenen Fische vor Ort zubereiten und essen.“

Das Mitnehmen bleibt verboten und für Put-&-Take-Freunde besonders bitter: Fisch-Nachschub darf nicht ausgesetzt werden.

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass es eine unglückliche Situation für die betroffenen Seen und Fischzuchtbetriebe ist. Alle Maßnahmen der Nahrungsmittelbehörde sollen aber für gesunde Fische sorgen, darunter im Freizeitangelbereich ebenso wie im dänischen Handel mit und Export von Fischen“, so Mortensen abschließend.

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