Deutsche Minderheit

In Tondern spielt die gute Tanzmusik

In Tondern spielt die gute Tanzmusik

In Tondern spielt die gute Tanzmusik

Tondern/Tønder
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Die Idee zum Tanzball stammt von Karin Müller. Foto: Monika Thomsen

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Ein Tanzball der Generationen mit drei Live-Bands steigt am 30. Oktober in der Schweizerhalle. Der Spaß am Zusammensein und am Tanzen steht im Vordergrund.

Für ein generationsübergreifendes Tanzvergnügen in der Schweizerhalle haben der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Sozialdienst Nordschleswig und der Deutsche Jugendverband für Nordschleswig die Weichen gestellt.

Die Tanzparty steigt am Sonnabend, 30. Oktober, ab 19.30 Uhr.

Drei namhafte Bands

Auf die tanzfreudigen Gäste wartet tanzbare Livemusik mit namhaften Bands.

„Wir versuchen, musikalisch so breit wie möglich aufgestellt zu sein, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist“, berichtet Kulturkonsulent Uffe Iwersen.
 

„Die Andersons" liefern heiße Tanzmusik. Foto: Pressefoto

Klassische Schlager von früher bis heute liefert die vier Mann starke Band „Mendocino Express“ aus Schleswig-Holstein.  Auch das Trio „Die Andersons“ aus Flensburg (Flensborg) heizt mit heißer Musik ein.

Mit von der Partie sind außerdem die Lokalmatadore von „O.S.3“.

Der Eintritt kostet 180 Kronen und für Menschen in der Ausbildung 100 Kronen. Im Preis inbegriffen sind Häppchen und ein Begrüßungsgetränk.

Modern und klassisch in der Bar

„Bei der Getränkegestaltung setzen wir auf moderne Sachen und Klassiker, mit denen wir die Bar bestücken werden“, so Iwersen.

„Wir freuen uns auf eine tolle Party mit ausgelassener Partystimmung, guter Musik und viel Tanzen“, sagt Iwersen.

In Anlehnung an die Feten in Sporthallen, die früher quasi auf dem Lande in jedem Ort in Nordschleswig stattfanden, bezeichnet er die Veranstaltung auch als „Halbal für Erwachsene“.

Auch der Betrieb in der Schweizerhalle in Tondern ruht zur Zeit. Foto: Monika Thomsen

Freunde und Bekannte treffen

Einlass ist es für Jugendliche ab 18 Jahren. Nach obenhin gibt es keine Altersgrenze, um die Tanzbeine zu schwingen.

Angedacht ist, dass sich die Teilnehmenden vorher zum Beispiel mit ihren ehemaligen Klassenkameraden oder Freunden zum Essen treffen, um daraufhin gemeinsam zum Tanzball zu gehen.

„Wir freuen uns auf eine tolle Party mit ausgelassener Partystimmung, guter Musik und viel Tanzen.

Uffe Iwersen, Kulturkonsulent

Deutsche Vereine und Einrichtungen aus der Kommune Tondern ziehen für praktische Aufgaben an einem Strang.

„Je mehr sich anmelden, desto lustiger wid es", so Karin Müller. Foto: Monika Thomsen

Die Idee mit dem Tanzball stammt von der früheren Familienberaterin Karin Müller aus Tondern. Die Planung läuft bereits mehrere Jahre, und inzwischen ist die 64-Jährige in den Vorruhestand gewechselt.

Fehlende Tanzmöglichkeiten

„Aus Gesprächen ging hervor, dass es keine Stellen zum Tanzen mehr gibt, wie das in unserer Jugend der Fall war. Wir wollten an die Traditionen von früher anknüpfen. Heutzutage gibt es Gelegenheit zum Tanzen eigentlich nur auf Familienfeiern“, so Karin Müller.

In guter Erinnerung hat sie aus ihrer Jugend Tanzfeste im Saxburger Krug.  

„Das waren generationsübergreifende Feiern. Das waren die einzigen Bälle, zu denen ich gehen durfte, nachdem ich konfirmiert worden war“, berichtet Karin Müller, die in Bülderup-Bau (Bylderup Bov) aufwuchs.

Tingleffer Inspirationsquelle

Inspiriert worden ist sie auch vom Ehemaligenfest der Deutschen Schule Tingleff, wo für 500 Teilnehmende die Wiedersehensfreude und das Tanzen im Mittelpunkt standen.

Tanzkurse im Haus Quickborn in Kollund mussten wegen zu geringer Teilnahme abgesagt werden.

„Dann kam die Idee, dass es vielleicht ein großer Tanzball sein musste, bei dem das Essen und Trinken nicht im Fokus stehen, sondern das Tanzen und das Zusammensein.

In der Schweizerhalle geht am 30. Oktober die Post ab. Foto: Monika Thomsen

Alte Traditionen in neuer Formation

Karin Müller konnte prompt Uffe Iwersen und Lasse Tästensen, Abteilungsleiter des Jugendverbandes, für die Idee erwärmen.

Daraus entstand das Konzept mit einer Tanzveranstaltung, wie sie früher von der deutschen Minderheit in der Schweizerhalle praktiziert wurde.

Corona stellte den Tanzplänen 2020 zweimal ein Bein. Nun ist die Gelegenheit, die Tanzschuhe aus ihrem Versteck hervorzukramen, aber in Reichweite.

Mit dem Tanzen als Dreh- und Angelpunkt

„Es sollte sich gerne zu einer Veranstaltung entwickeln, bei der man frühere und heutige Bekannte trifft und der Tanz der zentrale Drehpunkt ist. Andere zu treffen, Spaß zu haben und sich davon tragen zu lassen, ist die Hauptsache“, so Karin Müller.
 

Wir wollten an die Traditionen von früher anknüpfen. Heutzutage gibt es Gelegenheit zum Tanzen eigentlich nur auf Familienfeiern.

Karin Müller, Initiatorin

„Die Masse macht es, und es wird toll, wenn wir in der Gruppe erleben, dass wir eine Gemeinschaft sind. Für jede einzelne Person, die sich anmeldet, um so lustiger wird es“, ist Karin Müller überzeugt.

Legt Corona bei manchen vielleicht noch einen Dämpfer auf die Bereitschaft, an großen Veranstaltungen teilzunehmen, hofft sie, dass es ähnlich wie beim Knivsbergfest ein größeres Ding als erhofft wird.

Bustransport für Tänzerinnen und Tänzer

Karten gibt es unter tonderkulturhus.dk. Wer nicht online bestellen möchte, kann sich auch in der Deutschen Bücherei Tondern persönlich oder telefonisch (74 72 33 59) Tickets sichern.

Die Veranstalter haben einen Busshuttle organisiert. Das Angebot richtet sich an Interessierte aus allen Ecken Nordschleswigs. Der Preis beträgt 50 Kronen für Hin- und Rückfahrt. Buchungen im BDN-Webshop unter bdn.dk/buchen.

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