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Messeveranstalter kehrt Nordschleswig den Rücken

Messeveranstalter kehrt Nordschleswig den Rücken

Messeveranstalter kehrt Nordschleswig den Rücken

Rothenkrug/Rødekro
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Viele Messen wurden in den vergangenen Jahren im Congress Center durchgeführt und haben das kulturelle Leben in Nordschleswig bereichert. (Archivfoto) Foto: CCC

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Die Veranstaltungen bis Mai werden noch durchgeführt. Danach ist Schluss, sagt Center-Chef Henning Sørensen. Der unternehmerische Schwerpunkt des Betreiberunternehmens „Compass Fair“ wird in anderen Landesteilen liegen.

„Die Gerüchteküche brodelt schon. Dann ist es jetzt an der Zeit, damit gleich Schluss zu machen“, sagte Henning Sørensen, Direktor und Gründer des „Compass Congress Centers“ in Rothenkrug gegenüber „jv.dk“. Die Gerüchte, die er anspricht, betreffen den weiteren Betrieb der Messehalle. Im Mai sei damit nämlich Schluss, bekennt er.

Es sei eine schwere Entscheidung gewesen, die er habe treffen müssen, fährt Sørensen fort, doch „Nordschleswig ist nicht der Teil von Dänemark, wo am meisten los ist. Es würde sich nicht rentieren, zwei oder drei Mitarbeiter zu beschäftigen, die die Veranstaltungen durchführen“, erklärt er.

Henning Sørensen (r.) mit einem seiner Mitarbeiter vor einem seiner Fahrzeuge Foto: PR-Foto

Schon im Oktober äußerte sich Sørensen gegenüber dem „Nordschleswiger“ pessimistisch. „Messen, wie die in Krusau, zeichnen sich durch die Teilnahme der örtlichen Geschäftswelt aus. Die hat es im Raum Krusau und Pattburg zunehmend schwer. So manches Geschäft ist nicht mehr da, und die Resonanz ist einfach nicht mehr dieselbe“, sagte er und kündigte schon zu dem Zeitpunkt an, dass die „Wohn- und Freizeitmesse“ in der Krusauer Grenzhalle das letzte Mal stattgefunden hätte.

Damit geht ein – wenn auch kleines – Stück grenzüberschreitender Handelszusammenarbeit verloren, denn bei der Messen haben auch Betriebe aus Schleswig-Holstein ausgestellt.

„Compass Fairs“, das Unternehmen, das unter anderem für die Veranstaltung von Messen verantwortlich ist, will sich hauptsächlich auf den Betrieb des „Bella Center“ in Kopenhagen und auf die Ausrichtung von Messen für andere Anbieter konzentrieren.

Corona-Rettung

Nachdem 2020 für die Rothenkruger Firma wegen der Corona-Pandemie fast zum Konkurs geführt hätte, kam in diesem Jahr die Rettung: „Compass Fairs“ wurde beauftragt, 14 Corona-Testzentren einzurichten. Zudem gab es nach der Wiedereröffnung der Gesellschaft wieder Messeangebote.

„Unsere Auslastung ist um 100 Prozent gestiegen. Wir müssen Aufgaben schon auslagern“, berichtet Henning Sørensen, der den Messebetrieb vor knapp 25 Jahren in Rothenkrug startete. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt „Compass Fairs“ inzwischen.

Zukunft der Messehalle

Die 5.000 Quadratmeter große Halle im Apenrader Nachbarort will Sørensen teilweise selbst als Büro, Lager und Werkstatt nutzen. Ein Teil soll jedoch an andere Nutzer vermietet werden, so die Pläne bisher.

Die Veranstaltungen, die schon angekündigt sind, finden noch statt. Dazu gehören das Spieleland in den Winterferien, der Flohmarkt im Januar und die Antik-Messe im März. Ende Mai ist dann Schluss.

 

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