Jollenhafen Loddenhoi

Gilde muss Kostenabrechnung vorlegen

Gilde muss Kostenabrechnung vorlegen

Gilde muss Kostenabrechnung vorlegen

Paul Sehstedt
Loddenhoi/Loddenhøj
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Die blaue Flagge der Jollengilde flattert fröhlich im Wind. Foto: Anke Haagensen

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Die Kommune Apenrade gab einen Zuschuss von einer Million Kronen für den Bau eines Parkplatzes und drängt jetzt auf eine Ausgabenaufstellung.

Der umstrittene Jollenhafen am Strand von Loddenhoi ist vor einigen Wochen zünftig eingeweiht worden, und Philip Tietje (Venstre), Vorsitzender des Wachstumsausschusses, hob in seinem Grußwort an die Jollengilde hervor, dass die Kommune den Bau des Parkplatzes mit einer Million Kronen bezuschusst hat. Die bereits ausgezahlte Subvention sollte nach der Fertigstellung abgerechnet werden, und nach der Inbetriebnahme der Hafenanlage drängt die kommunale Verwaltung nun darauf, dass die Kostenabrechnung vorgelegt wird.

Frist zum 1. August

„Die Jollengilde muss bis spätestens 1. August eine belastbare Kostenabrechnung vorlegen, damit wir sehen können, wozu die Mittel verwendet wurden“, erklärt Tom Wienke, Sekretariatsleiter in der Verwaltung für Planung, Technik und Umwelt der Kommune Apenrade, gegenüber dem „Nordschleswiger“.  Der Bau des Parkplatzes war nötig, damit der von der Küstenbehörde (Kystdirektoratet KDI) genehmigte Jollenhafen landfest und benutzbar sein kann.

Der Jollenhafen wurde am 19. Juni offiziell eingeweiht. Foto: Anke Haagensen

Maßnahmen ergreifen

„Welche Maßnahme wird die Verwaltung ergreifen, falls die Kostenabrechnung nicht fristgerecht zum 1. August eingereicht wird?“

„Dann werden unsere Mitarbeiter für den Bereich Verkehr und Bau den Parkplatz besichtigen, um einschätzen zu können, welche Ausgaben der Jollengilde entstanden sind“, erläutert Wienke die Vorgehensweise. „Wenn das Ergebnis vorliegt, werden wir der Gilde vorrechnen, wie viel vom Zuschuss an die Kommune zurückgezahlt werden muss.“

Politik kritisiert

Aus politischen Kreisen wurde bereits vor Monaten die zögerliche Verhaltensweise der Jollengilde bezüglich der Endabrechnung moniert. Damals sagte der Bürgermeisterkandidat der Sozialdemokraten, Erik Uldall Hansen, dass ihm unverständlich sei, warum das Vorlegen der Zahlen so lange dauert. Seit Januar 2021 hat die Kommune die Gilde sechsmal aufgefordert, die Abrechnung einzureichen. 

Aus seinem Urlaub auf Bornholm sagt Uldall zum „Nordschleswiger“: „Ich hatte mir vorgenommen, nach den Ferien nachzuforschen, wann wir endlich die Abrechnung erhalten werden. Ich schätze, dass wir etliche Hunderttausende Kronen zurückbekommen, und diese können in die kommenden Haushaltsverhandlungen einfließen. Der Parkplatzbau kann unmöglich eine Million Kronen gekostet haben.“

Bürgermeister verwundert

„Das ist einfach zu schwach“, kommentiert Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) das Verhalten der Jollengilde. „Ich wundere mich darüber, dass wir die Abrechnung bis heute noch nicht bekommen haben, denn wie jeder andere Verein, dem die Kommune einen zweckgebundenen Zuschuss ausgezahlt hat, muss auch die Gilde Rechenschaft über die Verwendung ablegen. Ich habe passende Maßnahmen in die Wege geleitet, damit wir die Schlussabrechnung in Kürze bekommen“, sagt Andresen auf Anfrage des „Nordschleswigers“.

Selbstverständlich haben wir auch den Vorsitzenden der Jollengilde, Carsten Lau Kjærgård, um eine Stellungnahme gebeten. Die lag allerdings beim Erstellen dieses Artikels noch nicht vor.

 

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