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Erste Neukunden in Krusau erhalten Fernwärme

Erste Neukunden in Krusau erhalten Fernwärme

Erste Neukunden in Krusau erhalten Fernwärme

Pattburg/Padborg
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Im Bereich des Straßenzuges Åbjerg in Krusau sind bereits Fernwärmerohre zur Versorgung von Neukunden der Pattburger Fernwärmegesellschaft verlegt worden. In diesem Bereich der Ortschaft wird parallel eine neue Regenwasserkanalisation verlegt. Foto: Volker Heesch

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Die Pattburger Fernwärmegesellschaft stößt auf großes Interesse im östlichen Bereich Krusaus. Neubaubesitzer wechseln teilweise nach drei Jahren Erdgasheizung zu einer günstigeren Energieversorgung. Kunden müssen mit Preisanstieg rechnen.

Im Bereich von Krusau (Kruså) sind bereits die ersten Häuser an das Netz der Pattburger Fernwärmegesellschaft angeschlossen worden.

Genügend interessierte Haushalte

Im September hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass im Rahmen der angepeilten Erweiterung des Versorgungsnetzes in Krusau, Schmedeby (Smedeby), Bau (Bov) und Fröslee (Frøslev) mit 50 Prozent Beteiligung bei den potenziellen Neukundinnen und -kunden genügend Haushalte mit von der Partie sind. Die erforderlichen Investitionen würden sich dann lohnen. Zuvor hatte die Gesellschaft, die in den vergangenen Jahren ihre „grüne“ Energiegewinnung mit der Nutzung von Abwärme der Krusauer Meierei und Solarthermieanlagen ausgebaut hat, mit 30 Prozent Rabatt bei den Anschlusskosten geworben.

Teures Erdgas macht Anschluss attraktiv

Angesichts der enormen Preissteigerungen beim Erdgas waren einzelne Neukunden bereits ungeduldig geworden, wann sie ihre Versorgung auf die preisgünstigere Fernwärme umstellen können. Im Bereich Krusau wird auch die Fjordskole ans Fernwärmenetz angeschlossen. Verzögerungen hat es in dem Ortsbereich gegeben, weil dort auch die Kanalisation ausgebaut wird. Das Regenwasser wird dort künftig separat abgeleitet, was das örtliche Klärwerk entlastet.

Im Straßenzug Klosterkløften wird der Anschluss ans Fernwärmenetz teilweise sehnlich erwartet. Die Neubauten waren erst vor wenigen Jahren mit Gasheizungen errichtet worden. Foto: Volker Heesch

Im Straßenzug Klosterkløften berichtete eine Anwohnerin, dass sie sehnlichst auf den Fernwärmeanschluss warte. Zwar sei ihre Gasheizung im recht neuen Haus erst drei Jahre im Betrieb, dennoch lohne sich der Umstieg. Die Heizung sei auch auf einen Fernwärmebetrieb vorbereitet.

Bis zu 750 neue Anschlüsse

Nach Angaben der Fernwärmegesellschaft werden zunächst bis zu 750 Wohnungen und Häuser an das Fernwärmenetz angeschlossen. Bisher waren es 1.730 Kundinnen und Kunden. „Es ist eine fantastische Möglichkeit, dass wir die Pattburger Fernwärmegesellschaft nun erweitern können. Das wird unsere Wärmeversorgung wirtschaftlich und produktionstechnisch stärken“, so der Betriebsleiter des Unternehmens, Povl Bonde Christiansen. Weiter sagte er: „Wir werden unseren Produktionsapparat mit mehr grüner Energiegewinnung ausbauen, um die neuen Kunden versorgen zu können.“

Unscheinbare Technik am Klärwerk der Krusauer Arla-Meierei überführt Restwärme des Abwassers mit Wärmepumpen ins Versorgungsnetz der Fernwärmegesellschaft. Foto: Volker Heesch

Allerdings wird sich die Erweiterung nicht überall so schnell realisieren lassen wie in Krusau. Dort war vor zwei Jahren eine neue Leitung von der Arla-Meierei zum vorhandenen Versorgungsnetz verlegt worden, was zugleich die dortige Nachbarschaft näher an das Fernwärmenetz führte.

Zeitplan steht bald

Der Zeitplan für die gesamte Erweiterung des Fernwärme-Versorgungsnetzes soll in den nächsten Monaten stehen. Laut Bonde Christiansen werden die Bereiche zuerst bedient, wo es die größte Neukundendichte gibt. Potenzielle neue Versorgungsgebiete sind neben Kollund und Kollund Østerskov auch Industriegebiete in Pattburg.

Die Karte der Grenzorte Krusau, Pattburg, Bau und Fröslee zeigt grün markiert, wo Neuanschlüsse ans Fernwörmenetz in Sicht sind. Hinzu kommen vielleicht Gebiete in Kollund. Foto: Padborg Fjernvarme

Bisher haben rund 25 Prozent der dortigen möglichen Neukunden Interesse an einem Anschluss bekundet. Die für die Fernwärme genutzte Abwärme der Meiereiabwässer in Krusau deckt allein 20 Prozent des heutigen Energiebedarfs der Fernwärmegesellschaft. Seit 1983 liefert das Kraftwerk der Flensburger Stadtwerke bei der Stromerzeugung anfallendes warmes Wasser über die Grenze nach Pattburg. Auch aus Kühl- und Gefrierhäusern wird Abwärme für die Fernwärme genutzt. Mit einer 13.000 Quadratmeter großen Anlage zur Nutzung von Solarthermie wurde der Anteil der erneuerbaren Energie an der Energieversorgung auf weit über 50 Prozent erhöht.

Das gasbefeuerte Wärmewerk auf dem Gelände der Fernwärmegesellschaft am Haraldsdalvej in Pattburg steht als Reserve zur Versorgung der Haushalte mit Heizwärme bereit. Foto: Volker Heesch

Auf dem Betriebsgelände der Fernwärmegesellschaft am Haraldsdalvej in Pattburg kann auch ein Wärmewerk mit Erdgasfeuerung zugeschaltet werden, damit niemand aus dem Kundenkreis frieren muss.

Preissteigerungen nicht zu vermeiden

Nach Angaben der Fernwärmegesellschaft haben sich seit Berichten über deutliche Preissteigerungen bei Fernwärmegesellschaften in Nachbarorten viele Kundinnen und Kunden dort gemeldet und nach möglichen Preiserhöhungen auch in Pattburg erkundigt. Es heißt dort, dass die Gebühren bis Jahresende stabil bleiben, aber wegen vielfältiger Kostensteigerungen im Betrieb im kommenden Jahr die Kundschaft tiefer ins Portemonnaie greifen muss. Informationen werde es vor Jahresende geben.

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